"KOMMEN SIE NACH WEIMAR!" - so oder so ähnlich wird es gewesen sein, als Goethe im Herbst seines Lebens 1823 Johann Peter Eckermann nach Weimar berief und ihn zu seinem Vertrauten und Mitarbeiter kürte. Weimar - die Residenzstadt der Herzoginmutter Anna Amalia (1739-1807) und ihres Sohnes, des Großherzogs Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757-1828). In einem beispiellosen Mäzenatentum, mit Überzeugungskraft und Empathie gelang es den beiden, die damals wohl namhaftesten deutschen Dichter, das "Viergestirn" Goethe (1749-1832), Schiller (1759-1805), Wieland (1733-1813) und Herder (1744-1803) in die "Stadt im Park" zu locken und zum lebenslangen Bleiben zu motivieren. Weimar, ein Provinz- und Klatschnest mit gerade mal 6000 Einwohnern, entwickelte sich zum kulturellen Zentrum Deutschlands. Kosmos Weimar - Vielfalt in Literatur, Philosophie, bildender Kunst, Musik und Zeitgeschichte: von deutscher Geistesgröße bis hinunter in tiefstes menschliches Barbarentum (NS, KZ Buchenwald), dann europäische Kulturstadt 1999. Das Buch will Sie einladen, sich mit den Zeitläufen der Residenzstadt auseinanderzusetzen und die beschauliche Stadt an der Ilm aufzusuchen. Im Mittelpunkt steht das "literarische Viergestirn", nicht als verstaubte Klassiker, eher schon als Propagatoren moderner Ideen: Natur und Ökologie, Antike, Humanismus, Kosmopolitismus und Weltbürgertum u.v.a.m. wird Ihnen in Memorials und der Lektüre begegnen. Es lohnt sich gerade in unserer Zeit, die die Entwicklung von Werten und Haltungen nötiger denn je hat. "KOMMEN SIE NACH WEIMAR!"

Bernhard Meier, geb. 1944. Prof. i.R., Dr. phil. habil. Lehramtsstudium in Regensburg. 6 Jahre Lehrer an Volksschulen in Bayern. Berufsbegleitendes Aufbaustudium (Univ. Regensburg, Salzburg, Erlangen-Nürnberg: Deutschdidaktik). 1980 Promotion in Erlangen, 1994 Habilitation an der TU Berlin. Wiss. Assistent, Dozent. 1994 Prof. für Kinder- und Jugendliteratur sowie Deutschdidaktik an der TU Chemnitz, 2000 an der Universität Leipzig. 2009 Pensionierung. Danach Lehrstuhl-Vertreter und Lehrbeauftragter an den Universitäten Bamberg, Chemnitz, Leipzig, Eichstätt-Ingolstadt und Rostock. 2004 bis 2012 Präsident der Erich Kästner Gesellschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literaturdidaktik, zu J.W.v. Goethe, Thomas Mann, Erich Kästner, zur Literatur der DDR und zu Kinder- und Jugendmedien.

Gerhard Nasdala, geb. 1944. Lehramtsstudium in Weimar und Erfurt (Deutsch, Sport). Diplom-Lehrer in Weimar. 1975 Lehrer im Hochschuldienst (FB Literaturwissenschaft) an der PH Erfurt mit den Schwerpunkten: Klassik bis Expressionismus, Weimar-Praktikum. 1990 in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena Entwicklung eines Studienprogramms zur Weimarer Klassik und Jenaer Romantik, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ab 2006 Mitarbeit am Cicerone-Projekt der Stiftung Weimarer Klassik (Gymnasiasten führen selbstständig durch die Dichterhäuser in Weimar und Oßmannstedt). Daraus entwickelte sich die Idee für vorliegendes Buch.

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