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Intelligente Unterrichtsstrukturen Eine Einführung in die Differenzierung  3. unveränderte Auflage
Intelligente Unterrichtsstrukturen
Eine Einführung in die Differenzierung


3. unveränderte Auflage

Manfred Bönsch

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783896768285 (ISBN: 3-89676-828-X)
269 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2008

EUR 19,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Nach wie vor ist die Schule durch Widersprüchlichkeiten gekennzeichnet. Einerseits herrschen archaische Unterrichtsmuster vor. Lehrerzentrierter Unterricht ist trotz aller reformpädagogischen Literatur vorherrschend. Mit ihm verbinden sich die bekannten Nachteile für das Lernen der Schüler/-innen (Orientierung an einem angenommenen Durchschnitt, geringe Beachtung unterschiedlicher Lerntempi und Lernmodi, zu geringe Kommunikation und Kooperation). Andererseits ist die Idee, den Schülern / den Schülerinnen zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit und Identität zu verhelfen, für die Schule unbestritten. Schwieriger gewordene Bedingungen des Aufwachsens verstärken entsprechende Bemühungen. Eine Antwort auf dieses Dilemma sind Intelligentere Unterrichtsstrukturen, als sie gegenwärtig in der Breite realisiert werden. Sie zielen auf ein Programm von gemeinsamem Unterricht und intergruppenspezifischer / intragruppenspezifischer und individualisierender Lernarbeit. Dieses wird in dieser Publikation entfaltet. Bei einer Realisierung könnte es zu nachhaltigerem Lernen kommen. Dies ist das Grundanliegen der gesellschaftlichen Institution Schule.



Zum Autor:

Manfred Bönsch, geb. 1935, 6 Jahre Lehrer an Grund- und Hauptschulen, Zweitstudium, Promotion 1970, ab 1972 Professor für Schulpädagogik, zunächst in Berlin, dann bis heute in Hannover. Zwischenzeitlich mehrere Rufe an Universitäten. Zahlreiche Publikationen zu Schule und Unterricht.
Rezension
Differenzierung bezeichnet den Prozess der Unterscheidung und Zerlegung in kleinere Einheiten bei zunehmender Aufgabenteilung, in der pädagogischen Didaktik ist damit ein Lern-Arrangement gemeint, das an den individuellen Lernmöglichkeiten des Schülers ansetzt. Differenzierung bemüht sich um Beachtung unterschiedlicher Lerntempi und Lernmodi, um Kommunikation und Kooperation der Schüler/innen untereinander, um intergruppenspezifische, intragruppenspezifische und individualisierende Lernarbeit. Mit vielen Graphiken wird die Darstellung der unterschiedenen Varianten von Differenzierung hilfreich unterstützt, die auf die zunehmendsich erweiternde Vielfalt der Schüler/innen reagiert.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgabeteams der Reihe IX
Vorwort XIII

Basiskapitel: Die Organisation des Lernens in größeren Lernerpopulationen - Faktoren, Bedingungen, Chancen und Probleme 1

1. Über den Zusammenhang von Lernverhalten und Lernumwelt
(Unterrichtsanlage und -Organisation, Schule) 2
1.1 Zusammenhang von Schulorganisation und Schulerfolg 3
1.2 Verschiedene Denkmuster für Unterricht 7
1.3 Unterrichtsorganisation und Lernmöglichkeiten 9
2. Kleine Klassen (Lerngruppen) - Probleme und Möglichkeiten 13
2.1 Der Forschungs- und Diskussionsstand zu Wirkungen der Klassenfrequenz 13
2.2 Kleine Lerngruppen unter der Perspektive einer alternativen Schulpädagogik 19
2.2.1 Leitlinie ' Synchronisierung von Unterrichtsprozess und individuellem Lernprozess' 20
2.2.2 Leitlinie'Adaptiver Unterricht' 21
2.3 Leitlinie'Kommunikativer und offener Unterricht' 24
3. Unterrichtsstrukturen und soziales Verhalten - Zum Zusammenhang von Unterrichtsorganisation und individuellem Verhalten 25
3.1 Lehrerzentrierter Unterricht und Schülerverhalten 25
3.2 Offener Unterricht und Schülerverhalten 27
4. Über den Zusammenhang von methodischen Maßnahmen und psychischen Vorgängen bei Schülern 28
4.1 Zum Unterrichtsbeginn 29
4.2 Das Stadium intuitiver altersgemäßer Problemlösung 30
4.3 Der Abschnitt fachgerechter Untersuchung und Erarbeitung 31
4.4 Der Abschnitt der Zusammenfassung und Anwendung gewonnener Einsichten und Kenntnisse 32
5. Strukturaufriss des Themenfeldes 'Differenzierung' 33
5.1 Die Population der Schüler/innen des allgemein- und berufsbildenden Schulwesens insgesamt und die Schuldifferenzierung 34
5.2 Der Kanon der Unterrichtsinhalte und seine Differenzierung 34
5.3 Die Fächer, ihre Binnenstruktur und die damit verbundene fachliche Differenzierung 34
5.4 Die Kumulation der Differenzierungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten im Unterricht von Jahresklassen 35
5.5 Der Ausgang vom Individuum und die daraus sich ergebenden Gruppierungs- und Differenzierungsstrategien 35
5.6 Strukturaufriss 35
6. Literatur 37

Die Struktur des Schulsystems und die Schulsystemdifferenzierung 39

1. Gesellschaftliche Funktionen des Schulsystems 39
2. Zentrale Gestaltungsprinzipien 40
3. Differenzierung des Schulsystems 44
3.1 Der Elementarbereich 44
3.2 Der Primarbereich 45
3.3 Die Orientierungsstufe 48
3.4 Die Sekundarstufe I 50
3.4.1 Die Hauptschule 51
3.4.2 Die Realschule 51
3.4.3 Das Gymnasium 52
3.4.4 Die Sonderschule 56
3.5 Die integrierte und kooperative Gesamtschule 57
3.6 Freie (private) Schulen 59
3.6.1 Katholische Schulen 59
3.6.2 Evangelische Schulen 60
3.6.3 Die Freien Waldorfschulen 60
3.6.4 Die deutschen Landerziehungsheime 60
3.6.5 Alternative Schulen 61
3.6.5.1 Gegenschulen 61
3.6.5.2 Freie Elternschulen 62
3.6.5.3 Die radikale Alternative: Summerhill 62
4. Bilanz und Ausblick 62
5. Literatur 64

Praxis der Differenzierung in einem Fach - Beispiel Deutschunterricht - 66

1. Zehn Arbeits- und Lernbereiche 66
1.1 Teilnahme und Teilhabe am Gespräch 66
1.2 Sprachliche Sacherfassung und Sachdarstellung 67
1.3 Begriffsbildung und Denkordnung, Urteilsbildung 69
1.4 Sprachhandeln in Situationen des täglichen öffentlichen Lebens, Umgang mit dem
Tagesschrifttum 70
1.5 Individuelle Sprachgestaltung 72
1.6 Sprachhandeln im Situations- und Rollenspiel 74
1.7 Spielen und Experimentieren mit Sprache 76
1.8 Sprachuntersuchung, Sprachbeschreibung 78
1.9 Übungen zur Texterschließung 81
1.10 Übungen zur Förderung der elementaren Sprachfertigkeiten 83
2. Differenzierungsmöglichkeiten 84
2.1 Differenzierung nach Arbeitszielen im Rahmen eines Unterrichtsziels 84
2.2 Differenzierung nach Arbeits-und Lernbereichen 86
2.3 Differenzierung der Aufgabenstellung 87
2.4 Differenzierung nach Arbeitsmitteln und Arbeitsformen 94
2.5 Differenzierte Leistungseinstufung 101
2.6 Kurze Analyse 111
3. Literatur 112

Intragruppendifferenzierung (Innere Differenzierung -Binnendifferenzierung) 113

1. Zur Grundlegung: Unterrichtskonzeptionelle Überlegungen als Ausgang von Differenzierungsmaßnahmen 113
1.1 Zum gegenwärtigen Stand der Begabungsforschung 113
1.2 Merkmale gegenwärtiger Unterrichtspraxis 119
1.3 Hinweise zu einer begabungsfördernden Unterrichtsstrategie 120
2. Aufriss des Problembereichs 122
2.1 Stukturformen der Differenzierung 122
2.1.1 Differenzierung nach Arbeitsweisen 123
2.1.2 Differenzierung nach dem stofflichen Umfang 123
2.1.3 Differenzierung nach Schwierigkeitsgraden 124
2.1.4 Differenzierung aus sozialen Motiven 125
2.1.5 Differenzierung aus methodischen Gründen 125
2.1.6 Differenzierung nach dem Lern-und Arbeitstempo 126
2.1.7 Differenzierung nach zeitlichem Umfang 127
2.1.8 Differenzierung aus sachlichen Gründen 128
2.1.9 Die Einordnung bekannter Differenzierungsformen 128
2.2 Drei Ebenen der Differenzierung 131
3. Ansätze begrenzter Reichweiten (Basisansätze, 1. Teil) 132
3.1 Der lehrerorientierte Unterricht und erste Alternativen 132
3.1.1 Erster Ansatz: Offenes Sprachverhalten (Unterrichtssteuerung im engeren Sinn) 134
3.1.2 Zweiter Ansatz: Sozialintegratives Führungsverhalten 135
3.1.3 Dritter Ansatz: Variables methodisches Instrumentarium 136
3.1.4 Vierter Ansatz: Veränderung in der Unterrichtsorganisation 137
4. Ansätze mittlerer Reichweite: Differenzierungsmaßnahmen im Unterricht eines Lehrers / einer Lehrerin (Basisansätze, 2. Teil) 140
4.1 Stufen der inneren Differenzierung 140
4.2 Stufen der äußeren Differenzierung 142
5. Elaborierte Ansätze 146
5.1 Annäherungen: Von der Linearität des Unterrichts zu kontrollierter Variabilität 146
5.1.1 Von der Linearität zur kontrollierten Variabilität 147
5.1.2 Concept mapping von Schüler/innen 148
5.2 Die 3-D-Differenzierung als Lernprozessoptimierung 150
5.2.1 Didaktische Differenzierung 152
5.2.2 Diagnostische Differenzierung 155
5.2.3 Dialogische Differenzierung 159
6. Literatur 163

Interlerngruppendifferenzierimg 168

1. Leistungsdifferenzierung 170
1.1 Streaming (Fachübergreifende Leistungsdifferenzierung) 170
1.2 Setting (Fachspezifische Leistungsdifferenzierung) 171
1.3 Flexible Differenzierung (Fachspezifische Leistungsdifferenzie rung) 172
1.4 Gleitende Differenzierung 173
1.5 Freigebende Differenzierung (Fachlehrkette) 174
2. Interessendifferenzierung 178
2.1 Äußere Interessen-/Wahl-/Neigungsdifferenzierung 178
2.1.1 Wahlpflichtkurssysteme 178
2.1.2 Das profil-(individuums-) und gleichzeitig abschlussrelevante Unterrichtsangebot der Sekundarstufe II 180
2.1.3 Arbeitsgemeinschaften/Wahlkurse 181
2.2 Interne Interessen-AVahl-/Neigungsdifferenzierung 182
2.2.1 Wahldifferenzierter Unterricht 182
2.2.2 Stationenlernen 198
3. Zusatzdifferenzierung 207
3.1 Fachspezifische Förderkurse 207
3.2 Unterrichtshilfe durch einen zusätzlichen Lehrer 212
3.3 Zusätzliche Hilfen für Schüler/innen mit Verhaltensauffälligkeiten 216
3.4 Förderungsmaßnahmen zur Eingliederung ausländischer Schüler/innen und Aussiedlerkinder / -jugendlicher 217
4. Literatur 218

Individualisierung 220

1. Struktureller Rahmen für Individualisierung 220
2. Individualisierungskonzepte 222
3. Mastery Learning - Zielerreichendes Lernen 222
4. Das schwedische IMU-System (Individualisierter Mathematikunterricht) 224
5. Der Keller-Plan 228
6. Abteilungsunterricht und Stillarbeit 228
6.1 Die zeitliche Organisation 229
6.2 Die inhaltliche Organisation 229
6.3 Die methodische Organisation 230
6.4 Die Kultur der Arbeitsmittel und Arbeitstechniken 231
7. Das ILU-System - Eine Individualierungskonzeption für den Sachunterricht - 232
7.1 Motivierung 233
7.2 Strukturierung 234
7.3 Konsolidierung und Nuancierung 235
8. Zum Lernen mit Programmen 236
8.1 Zur didaktischen Funktion von Programmen 236
8.2 Lernpsychologische Grundlagen 237
8.3 Typen und didaktische „Bauelemente" von Programmen 238
8.4 Kriterien für die Prüfung von Programmen für den unterrichtlichen Einsatz 241
8.5 Unterrichtsorganisatorische Überlegungen 242
9. Unterrichtsstruktur „Individuelles zielerreichendes Lernen im Klassenunterricht" 247
10. Unterrichtsstruktur „Selbstorganisation des Lernens mit Hilfe eines Medienverbundes" 249
11. Literatur 251

Schluss: Verortung 254