Die Hütte, in der die elfjährige Dessa lebt, ist tief verschneit, und bald ist Weihnachten. Aber kann man Weihnachten feiern, wenn vor wenigen Wochen die Mutter gestorben ist? Dessa hat miterlebt, wie die zuckerkranke Mutter im Schnee erfroren ist. Angst, Kummer und Schuldgefühle zerfressen sie; sie wird von Albträumen geplagt und wagt es nicht mehr, die Hütte zu verlassen.
Genauso ängstlich ist der wilde Hund, der eines Tages auftaucht: Dessa wagt sich nicht hinaus, der Hund nicht hinein. Langsam freunden sich die beiden an. Dessa beginnt, die Hütte zu schmücken: Vielleicht kann es ja doch ein Weihnachtsfest geben?
Vom Duft der Weihnachtsessens angelockt, überfällt ein hungriger Bär die Hütte. Dessas Hund stellt sich dem Bären und vertreibt ihn schließlich. Doch Blutspuren beunruhigen das Mädchen: Ist ihr Hund verletzt? Sie muss ihm helfen, und mit aller Willenskraft gelingt es ihr endlich, das Trauma zu überwinden und die Hütte zu verlassen. Auf der Suche nach dem Hund gerät sie in einen Schneesturm und verirrt sich. Wird der "Eisprinz" sie jetzt holen, genau wie die Mutter? Ihr Hund rettet sie und bringt sie zurück zur Hütte.
Dessa hat ihr Trauma überwunden: Als das Eis zu schmelzen beginnt, kann sie mit dem Vater und dem Hund einen ersten Ausflug zum Bach machen und dort das Weihnachtsessen nachholen.

Die Lebenssituation von Dessa ist für einen kindlichen Leser sicherlich sehr fremd. Die Natur gibt den Menschen alles, was sie brauchen: Nahrung, Kleidung, Brennstoff - aber sie ist auch bedrohlich. Dessa ist sie vertraut; sie "liest" die Spuren der Tiere wie eine Tageszeitung. Und sie kennt beide Aspekte der Natur, den lebensspendenden wie den lebensbedrohenden.

Aber auch wenn wohl kaum ein Leser einen ähnlichen Bezug zur Natur hat, kann man sich gut mit Dessa identifizieren. Die Geschichte wird aus Dessa Blickwinkel, mit ihren Worten erzählt. Der Leser kann sich in Dessa hineinversetzen und ihre Gefühle - Trauer, Angst, Schuldempfinden - mitempfinden. Und so mögen ihre Lebensumstände fremd sein, ihre Gefühle sind es nicht.

Auf der Nominierungsliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2011, Sparte Kinderbuch

M. Houf, lehrerbibliothek.de

Der große Hund, der eines Tages auf Dessas Veranda im Schnee liegt, ist nicht nur scheu, sondern auch stur - genau wie Dessa. Ganz allmählich werden die beiden Freunde.
Als eines Tages ein hungriger Bär in die Hütte eindringt, geraten die beiden in große Gefahr. Doch der treue Hund verteidigt Dessa mit aller Kraft und verfolgt den fliehenden Bären in den Wald. Als Dessa die Blutspur sieht, die er hinterlässt, weiß sie: Sie muss hinaus in den Schnee und ihrem Hund helfen ...

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