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Hass und Hetze im Netz Herausforderungen und Reaktionsmöglichkeiten
Hass und Hetze im Netz
Herausforderungen und Reaktionsmöglichkeiten




Melis Becker, Jessica Maron, Aladdin Sarhan (Hrsg.)

Wochenschau Verlag
EAN: 9783734416163 (ISBN: 3-7344-1616-7)
144 Seiten, paperback, 15 x 21cm, Februar, 2024

EUR 18,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Da menschenverachtendes Gedankengut im digitalen Raum oftmals unkontrolliert Verbreitung findet, nehmen die in diesem Sammelband vereinten Expertinnen und Experten dieses Phänomen genauer unter die Lupe. Dabei widmen sie sich sowohl den Herausforderungen als auch den sich bietenden Handlungsoptionen, um Hassbotschaften im Netz effektiv entgegenzuwirken. Wissenschaftliche Perspektiven werden um praktische Erfahrungen aus der Zivilgesellschaft, Polizei und Justiz ergänzt. Zudem wird in den Beiträgen die Rolle der Zivilcourage und des Einsatzes für demokratische Werte bei der Bewältigung von diesem Phänomen erörtert.

Melis Becker ist Kriminologin und arbeitet am Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz. Zu ihren Arbeits- und Forschungsschwerpunkten zählen Bedrohungsmanagement, Rechtsextremismus und Hasskriminalität. Sie studierte Kriminologie und Gewaltforschung sowie Strafrechtspflege und Pädagogik in Mainz und Regensburg.

Jessica Maron ist Referentin bei der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Dort ist sie für die digitale Öffentlichkeitsarbeit zuständig und beschäftigt sich mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung für die demokratische Gesellschaft. Sie hat an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und an der Karls-Universität in Prag Deutsche Philologie, Kulturanthropologie/Volkskunde und Publizistik (M.A.) studiert.

Aladdin Sarhan, Dr. phil., ist Oberregierungsrat am Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz. Er studierte Orientalistik, Islamwissenschaft und Politikwissenschaft in Bochum und wurde an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Islamischer Theologie promoviert. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Salafismus, Jihadismus sowie Politik- und Mediendiskurse in Ägypten.
Rezension
Dieses "Politische Sachbuch" aus dem frankfurter Wochenschau-Verlag wendet sich einem aktuellen Thema zu: dem menschenverachtenden Gedankengut im digitalen Raum, Haß und Hetze, die sich im Internet fast unkontrolliert ausbreiten können und erheblichen Schaden, nicht nur bei den Betroffenen, anrichten. Wie läßt sich Haßbotschaften im Netz effektiv entgegenwirken? Dieser zentralen Fragestellung gehen die Beiträge aus verschiedenen wissenschaftlich-theoretischen Perspektiven in Teil 1 nach. Praktische Erfahrungen aus Zivilgesellschaft, Polizei und Justiz ergänzen die Einschätzungen in Teil 2 (vgl. Inhaltsverzeichnis). Grundlegend erscheinen Zivilcourage und Eintreten für demokratische Werte. Der Sammelband widmet sich den Herausforderungen und Handlungsoptionen im Kontext von Hass und Hetze im Netz. Ziel ist es, das demokratische Bewusstsein zu stärken und die Sensibilität gegenüber menschenverachtenden Inhalten im Internet zu schärfen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
herausgegeben von
Melis Becker, Jessica Maron, Aladdin Sarhan
unter Mitarbeit von
Marwan Abou-Taam, Melis Becker, Jürgen Brauer, Wyn Brodersen, Fabian Fiedler, Maik Fielitz, Helga Ihm, Yurdaer Inanli, Rolf Knieper, Ahmad Mansour, Matthias Quent, Aladdin Sarhan, Gesa Stückmann

Marwan Abou Taam, Dr. phil., promovierte an der Universität Göttingen über islamistischen Terrorismus. Der Islam- und Politikwissenschaftler ist Regierungsdirektor am Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz und leitet das dort angesiedelte Wissenschaftliche Kompetenzzentrum (WiKo). Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind islamistischer Extremismus, Salafismus/Jihadismus und innere Sicherheit.

Melis Becker ist Kriminologin und arbeitet am Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz. Zu ihren Arbeits- und Forschungsschwerpunkten zählen Bedrohungsmanagement, Rechtsextremismus und Hasskriminalität. Sie studierte Kriminologie und Gewaltforschung sowie Strafrechtspflege und Pädagogik in Mainz und Regensburg.

Jürgen Brauer, Dr., trat nach dem Studium der Rechtswissenschaften und einer Tätigkeit als Rechtsanwalt 1986 in den Justizdienst des Landes ein. Nach einigen Stationen als Richter und Staatsanwalt wurde er 2014 zum Generalstaatsanwalt in Koblenz ernannt. Seit dem 1.1.2023 befindet er sich im Ruhestand.

Wyn Brodersen ist Soziologe und arbeitet als wissenschaftlicher Referent bei Das NETTZ – Die Vernetzungsstelle gegen Hate Speech.

Fabian Fiedler ist Polizeikommissar beim Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz. Dort beschäftigt er sich insbesondere mit politisch motivierter Kriminalität im Internet.

Maik Fielitz ist Ko-Leiter der Forschungsstelle der Bundesarbeitsgemeinschaft „Gegen Hass im Netz“ und wissenschaftlicher Referent am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) in Jena. Er forscht zu Rechtsextremismus im Kontext der digitalen Transformation.

Helga Ihm, Dr. phil., ist seit 30 Jahren im Bereich schwerer Gewaltkriminalität tätig. Als forensische Psychologin und Kriminalpsychologin arbeitet sie seit 16 Jahren für das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz.

Yurdaer Inanli ist Kriminaloberrat und als stellvertretender Leiter der Ableitung „Politisch motivierte Kriminalität“ am Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz tätig. In seiner 27-jährigen polizeilichen Dienstzeit hat er sich u. a. mit dem Themengebiet des polizeilichen Staatsschutzes sowie der kriminalpolizeilichen Ermittlungen in Ermittlungsgruppen und Sonderkommissionen beschäftigt. In dem von ihm geleiteten Dezernat ist u. a. die Zentrale Meldestelle für strafbare Inhalte im Internet (ZMI) angesiedelt.

Rolf Knieper ist Sozialarbeiter und Leiter der rheinland-pfälzischen Fachstelle für Betroffenenstärkung und Demokratieentwicklung – m*power mit Sitz in Koblenz. Zur Fachstelle m*power gehört u. a. die Beratungsstelle gegen Hass und Gewalt im Netz in Rheinland-Pfalz – SoliNet. Ferner lehrt Rolf Knieper als Lehrbeauftragter im Fachbereich Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz.

Ahmad Mansour, Dr. h.c., ist Diplom-Psychologe und Schriftsteller aus Berlin. Er gründete 2018 eine Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention, die verschiedene Projekte im Bildungs- und Integrationsbereich sowie in Justizvollzugsanstalten durchführt. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Jessica Maron ist Referentin bei der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Dort ist sie für die digitale Öffentlichkeitsarbeit zuständig und beschäftigt sich mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung für die demokratische Gesellschaft. Sie hat an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und an der Karls-Universität in Prag Deutsche Philologie, Kulturanthropologie/Volkskunde und Publizistik (M.A.) studiert.

Matthias Quent, Dr. phil., ist Professor für Soziologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Aladdin Sarhan, Dr. phil., ist Oberregierungsrat am Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz. Er studierte Orientalistik, Islamwissenschaft und Politikwissenschaft in Bochum und wurde an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Islamischer Theologie promoviert. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Salafismus, Jihadismus sowie Politik- und Mediendiskurse in Ägypten.

Gesa Stückmann studierte Rechtswissenschaften in Trier, absolvierte im Jahr 1996 das 2. Staatsexamen und ist seitdem in eigener Kanzlei in Rostock tätig. Sie wurde 2011 mit dem Landespräventionspreis Mecklenburg-Vorpommern sowie 2018 dem EMOTION Award in der Kategorie „Soziale Werte“ ausgezeichnet. Seit 2020 ist sie maßgeblich in die Gestaltung der Law4school-E-Learning-Plattform involviert.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5

I Wissenschaftliche Perspektiven

Matthias Quent
Zwischen Regulierung und Verfolgung: Herausforderungen digitaler Demokratiearbeit 13

Helga Ihm
Psychologische Dynamik von Hatespeech im Internet 24

Maik Fielitz, Wyn Brodersen
Hass durch Freude: Memetischer Humor als Gateway zu rechtsextremen Weltbildern 38

Melis Becker
Von Hass im Netz zu realweltlicher Gewalt: Incels als Beispiel frauenfeindlicher Online-Communities 53

Marwan Abou Taam, Aladdin Sarhan
Hass und Hetze als Mobilisierungsstrategie - Zur Binnenlogik jihadistischer Online-Propaganda 69

II Umgang mit digitaler Hetze in der Praxis

Rolf Knieper
Hatespeech und digitale Gewalt - Zielgerichtete Unterstützung für Betroffene in Rheinland-Pfalz 85

Fabian Fiedler
"Und die Polizei ist doch im Internet": Polizeiliche Herausforderungen im Umgang mit Hass und Hetze im Netz 95

Yurdaer Inanli
Erfahrungen aus der Ermittlungsgruppe "Hate Speech" im Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz 103

Jürgen Brauer
Hassrede aus Sicht der Staatsanwaltschaft 114

Gesa Stückmann
"Aber das sind doch nur Kinder!" - Reaktionsmöglichkeiten auf Hass und Hetze in Schulen 123

Interview mit Ahmad Mansour
"Wut und Bedrohungen lassen Menschen verstummen - und genau das ist auch gewollt!" 132

AutorInnen 140