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Häusliche Gewalt erkennen und richtig reagieren Handbuch für Medizin, Pflege und Beratung 2., überarb. u. erw. Aufl. 2010

Konzept u. Projektleit.: Martha Weingartner. Red.: Katharina Belser
Häusliche Gewalt erkennen und richtig reagieren
Handbuch für Medizin, Pflege und Beratung


2., überarb. u. erw. Aufl. 2010



Konzept u. Projektleit.: Martha Weingartner. Red.: Katharina Belser



Fachstelle für Gleichstellung Stadt Zürich / Frauenklinik Maternité, Stadtspital Triemli Zürich / Verein Inselhof Triemli, Zürich (Hrsg.)

Verlag Hans Huber
EAN: 9783456848266 (ISBN: 3-456-84826-9)
336 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2010, 3 Abb., 14 Tab.

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Häusliche Gewalt umfasst verschiedene Formen von körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt. In der Schweiz erfährt jede fünfte Frau im Laufe ihres Lebens körperliche und/oder sexuelle Gewalt in einer Paarbeziehung. Fachleute des Gesundheitswesens sind oft die ersten, an die sich Menschen wenden, die Gewalt in der Familie oder in der Partnerschaft erlebt haben. Sie können deshalb entscheidend zu einer frühzeitigen und fachgerechten Behandlung und Unterstützung von Gewaltopfern beitragen.

Dieses Handbuch informiert über die Hintergründe und Folgen von häuslicher Gewalt, zeigt die verschiedenen Interventionsmöglichkeiten auf und gibt Anleitungen, wie im konkreten Fall reagiert werden kann. Anhand des Projekts «Häusliche Gewalt – wahrnehmen – intervenieren» an der Frauenklinik Maternité, Stadtspital Triemli, Zürich wird beispielhaft ein Konzept gegen häusliche Gewalt in einer Institution des Gesundheitswesens vorgestellt.

Eigene Kapitel befassen sich mit der Situation von Täterinnen und Tätern, mit männlichen Opfern, mit Jugendlichen und älteren Menschen, die häusliche Gewalt erfahren, und mit den Auswirkungen von häuslicher Gewalt auf die Kinder.

Das Handbuch richtet sich an Fachleute, die im weitesten Sinne im Gesundheitswesen tätig sind: in der Arztpraxis, im Spital, in der psychotherapeutischen Praxis, in der spitalexternen Pflege und in Beratungseinrichtungen.
Rezension
Kinder, Frauen und ältere (pflegebedürftige) Menschen sind in besonderer Weise von Häuslicher Gewalt betroffen. Dieses Handbuch informiert über die Hintergründe und Folgen von häuslicher Gewalt, zeigt die verschiedenen Interventionsmöglichkeiten auf und gibt Anleitungen, wie im konkreten Fall reagiert werden kann. Häusliche Gewalt ist ein soziales, ein rechtliches, aber auch ein medizinisches Problem. Fachleute im Gesundheitswesen sind wichtige (und oftmals erste) Ansprechpartner für gewaltbetroffene Personen, insbesondere Frauen. Dieses Handbuch gründet auf den Erfahrungen des Projekts «Häusliche Gewalt – wahrnehmen – intervenieren» an der Frauenklinik Maternité, Stadtspital Triemli, Zürich, das beispielhaft ein Konzept gegen häusliche Gewalt in einer Institution des Gesundheitswesens entwickelt hat.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Fachleute des Gesundheitswesens sind oft die ersten, an die sich Menschen wenden, die Gewalt in der Familie oder in der Partnerschaft erlebt haben. Dieses Handbuch informiert über die Hintergründe und Folgen von häuslicher Gewalt, zeigt die verschiedenen Interventionsmöglichkeiten auf und gibt Anleitungen, wie im konkreten Fall reagiert werden kann.

Aus dem Inhalt:
- Zahlen und Fakten- Was Gesundheitsfachleute gegen häusliche Gewalt tun können- Die Situation von Frauen, die Gewalt in der Paarbeziehung erleben- Männer, die Gewalt gegen die Partnerin ausüben- Angebote für Täter- Grundsätze der Beratung gewaltbetroffener Frauen- Schutz der Kinder- Männer als Opfer häuslicher Gewalt- Rechtliche Interventionsmöglichkeiten- Interventionsprojekte- Anleitungen für das Vorgehen im Gesundheitsbereich- Barrieren beim Erkennen und Handeln- Ein Spital wird aktiv

«Zwanzig Autorinnen und Autoren, alle ausgewiesene Fachpersonen, beleuchten das Thema von verschiedenen Seiten und bieten von Hintergrundwissen bis zu praktischen Anleitungen und Fragebögen ein äußerst hilfreiches Nachschlagewerk. ... Dieses Handbuch ist meiner Meinung ein ‘must‘ für PsychotherapeutInnen, HausärztInnen, Beratungsstellen und Spitäler. Die Lektüre ist eine Bereicherung für PraktikerInnen.» (Doris Signer-Brandau, à jour)
«Läge es in meiner Kompetenz, würde ich das Buch zur Pflichtlektüre für Seelsorgeausbildung und Pfarramt erklären.» (reformierte presse)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeberinnen 11

Martha Weingartner
Einleitung 13

Daniela Gloor und Hanna Meier
1. Zahlen und Fakten zum Thema häusliche Gewalt 17

1.1 Was wird unter häuslicher Gewalt verstanden? 17
1.2 Zahlen zum Ausmass häuslicher Gewalt 21
1.3 Erkenntnisse zu Ursachen und Risikofaktoren 26
1.4 Gesellschaftliche Auswirkungen 27
1.5 Individuelle Auswirkungen 29
1.6 Schluss 35

Gabriella Schmid
2. Die Situation von Frauen, die Gewalt in der Paarbeziehung erleben 37

2.1 Dynamiken der Gewalt in Paarbeziehungen. 37
2.2 Gründe, die eine Trennung erschweren 40
2.3 Häusliche Gewalt in Trennungssituationen 42
2.4 Stalking und häusliche Gewalt 44
2.5 Zur besonderen Situation von Migrantinnen im Kontext von häuslicher Gewalt 45
2.6 Häusliche Gewalt als Trauma 47
2.7 Unterschiedliche Muster von Gewaltbeziehungen 50

Klaus Mayer
3. Männer, die Gewalt gegen die Partnerin ausüben 53

3.1 Gewalttäter und Gewalttaten 53
3.2 Ursachen und Bedingungen von Beziehungsgewalt 56
3.3 Der Umgang mit gewalttätig gewordenen Männern 66

Lu Decurtins und Werner Huwiler
4. Angebote für Täter 73

4.1 Vorgeschichte 73
4.2 Beratung für gewalttätige Männer in der Schweiz 74
4.3 Aktuelle Situation 74
4.4 Neue Gesetzgebungen (Gewaltschutzgesetze) 75

Heidrun Specht
5. Frauen als Täterinnen 77
5.1 Gängige Einstellungen zum Thema Frauengewalt. 77
5.2 Erfahrungen im Rahmen des Gewaltschutzgesetzes des Kantons Zürich 78
5.3 Kategorien von Gewaltbeziehungen 81
5.4 Formen der Gewaltausübung 83
5.5 Was ist im Kontakt mit Täterinnen und ihren Opfern zu beachten? 86

Susanna Sauermost
6. Kinder und häusliche Gewalt 87

6.1 Die Kinder sind hautnah involviert 87
6.2 Häusliche Gewalt gefährdet das Kindeswohl 88
6.3 Hilfe und Unterstützung für betroffene Kinder 90
6.4 Was kann das Gesundheitspersonal tun? 94
Neue Projekte zur Unterstützung von Kindern 97

Sandra Fausch
7. Gewalt in Teenagerbeziehungen 99

7.1 Gewalt in Beziehungen von Jugendlichen ist weit verbreitet 100
7.2 Formen und besondere Merkmale der Gewalt in Jugendbeziehungen 101
7.3 Auswirkungen erlebter Gewalt 103
7.4 Risikofaktoren 104
7.5 Unterstützung gewaltbetroffener Jugendlicher 106

Barbara Ingenberg und Matthias Hagner
8. Männer, die Opfer von Gewalt in Paarbeziehungen werden 107

8.1 Erfahrungen aus der Beratungspraxis 107
8.2 Geschlechtsspezifische Aspekte in der Beratung 110
8.3 Ausblick 112

Yvonne Dohner
9. Häusliche Gewalt gegen alte Menschen 115

9.1 Warum braucht häusliche Gewalt gegen alte Menschen eine gesonderte Betrachtung? 115
9.2 Zahlen zum Ausmass häuslicher Gewalt gegen alte Menschen 116
9.3 Formen von Gewalt 116
9.4 Risikofaktoren der Gewalt 117
9.5 Entstehungsbedingungen von Gewalt 118
9.6 Prävention und Intervention 119
9.7 Schlussbetrachtungen 121

Regula Flury
10. Grundsätze der Beratung gewaltbetroffener Frauen 123

10.1 Der Auftrag der Fachleute im Gesundheitswesen 123
10.2 Prinzipien der Beratung und der Krisenintervention 124
10.3 Interventionen, die vermieden werden sollten 128
10.4 Auf häusliche Gewalt spezialisierte Stellen 129

Cornelia Kranich Schneller
11. Rechtliche Interventionsmöglichkeiten 131

11.1 Dokumentation, Anzeigen, Berichte und Zeugenaussagen 132
11.2 Rechtliche Grundlagen 139
11.3 Schutz in der akuten Gewaltsituation 141
11.4 Strafrechtliche Interventionen zum mittel- bis langfristigen Schutz 144
11.5 Zivilrechtlicher Schutz. 148
11.6 Schutz der Kinder 151
11.7 Spezialfragen 153

Karin Häberli Leugger
12. Interinstitutionelle und interdisziplinäre Kooperation 159

12.1 Häusliche Gewalt wird zu einem öffentlichen Thema 159
12.2 Interventionsprojekte mit interinstitutionellem Kooperationsmodell 160
12.3 Fortschritte auf rechtlicher Ebene 161
12.4 Nationale und internationale Vernetzung der Interventionsarbeit 161
12.5 Massnahmen im Bereich der Prävention 162
12.6 Schlussfolgerungen 163

Franziska Greber
13. Die Vielfalt und Komplexität Häuslicher Gewalt erkennen 165

13.1 Einleitung 165
13.2 Differenziertere Vorstellungen über Häusliche Gewalt sind nötig 165
13.3 Auch neurobiologische Störungen und psychiatrische Erkrankungen als Ursachen und Wirkungsfaktoren einbeziehen 168
13.4 Beziehungskonflikt oder Häusliche Gewalt? 169
13.5 Macht, Abhängigkeit und Gewalt 170
13.6 Verbreitete Fehleinschätzungen und ihre Konsequenzen 171
13.7 Paartherapie, Paarberatung und/oder Postvention nach Häuslicher Gewalt 171
13.8 Was Frauen hindert, Hilfsangebote anzunehmen und sich vom Gefährder/Täter zu lösen 172
13.9 Wie gewisse erwachsene Täter eine Intervention zu verhindern versuchen 173
13.10 Umgang mit Ambivalenzen in Abhängigkeitsbeziehungen 175
13.11 Barrieren und Abwehrreaktionen auf Seiten der Helfenden 177
13.12 Institutionelle Schwierigkeiten. 178
13.13 Warum das Handeln von Gesundheitsfachpersonen so wichtig ist 180

Annina Truninger
14. Rolle und Auftrag des Gesundheitswesens 181

14.1 Relevanz des Themas für den Gesundheitsbereich 181
14.2 Gesundheitswesen als Anlaufstelle für Gewaltopfer 182
14.3 Gesundheitliche Folgen von häuslicher Gewalt 183
14.4 Häusliche Gewalt als mögliche Krankheitsursache einbeziehen 185
14.5 Welche Berufsgruppen des Gesundheitswesens sind mit häuslicher Gewalt konfrontiert? 185
14.6 Was es so schwierig macht, eine Frau zu fragen, ob ihr Partner sie misshandelt 188
14.7 Warum es so wichtig ist, Gewalt anzusprechen 189
14.8 Aus- und Weiterbildung 191
14.9 Institutionelle Konzepte zum Umgang mit häuslicher Gewalt 193

Sandra Fausch und Andrea Wechlin
15. Empfehlungen für das Vorgehen im Gesundheitsbereich 195

15.1 Einleitung 195
15.2 Häusliche Gewalt als Krankheitsursache erkennen 196
15.3 Häusliche Gewalt als mögliche Krankheitsursache ansprechen 203
15.4 Umgang mit gewaltbetroffenen Frauen in verschiedenen Kontexten 215
15.5 Dokumentation von Verletzungen und Folgen häuslicher Gewalt 223
15.6 Schutz und Sicherheit der Patientin haben oberste Priorität 228
15.7 Grenzen im Umgang mit gewaltbetroffenen Frauen 231
Grundlagen und Instrumente 234
Dokumentationsbogen Häusliche Gewalt (Mustervorlage) 237
Beispiel eines Sicherheitsplanes 241

Vreni Bänziger, Barbara Bass, Marlene Fleischli, Anatinna Trionfini und Martha Weingartner
16. Ein Spital wird aktiv
Das Projekt «Häusliche Gewalt - wahrnehmen - intervenieren» in der Frauenklinik Maternite, Stadtspital Triemli Zürich 243

16.1 Geschichte und Initiierung des Projekts 243
16.2 Zielsetzungen des Projekts 245
16.3 Vorgehen und Projektstruktur 246
16.4 Wie nehmen die Mitarbeitenden der Frauenklinik Maternite häusliche Gewalt bei den Patientinnen wahr? 247
16.5 Die Befragung der Patientinnen 248
16.6 Leitlinien zum Vorgehen bei häuslicher Gewalt 253
16.7 Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeitenden 257
16.8 Informations- und Öffentlichkeitsarbeit 261
16.9 Projektabschluss und Verankerung 262
16.10 Drei Jahre nach Projektabschluss 264
16.11 Schlussfolgerungen und Empfehlungen 269

Barbara Bass, Marlene Fleischli, Pascale Navarra und Birgit Sachweh
Fallbeispiel 275
Leitlinien für die Frauenklinik Maternite, Stadtspital Triemli (Anhang) 282

Nützliche Adressen 314
Angaben zu den Autorinnen und Autoren 320
Literatur 323
Stichwortverzeichnis 333
Adressen der Herausgeberinnen 336
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