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Gewalt im sozialen Nahraum II
Detlef Schröder, Ralph Berthel (Hrsg.)
Verlag für Polizeiwissenschaft
EAN: 9783935979658 (ISBN: 3-935979-65-7)
237 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2005
EUR 29,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die Gewalt im sozialen Nahraum hat viele Facetten. Im vorliegenden Band werden zunächst anknüpfend an den Band „Gewalt im sozialen Nahraum I“ noch offene Aspekte und Perspektiven zur Häuslichen Gewalt aufgegriffen. So wird ein interessantes rechtsmedizinisches Modellprojekt vorgestellt, eine juristische Perspektive erläutert und es kommt die Betrachtung aus ärztlicher Sicht zu Wort. Dieser Teil wird mit Überlegungen zur Prävention von Partnertötungen abgeschlossen.
An das Thema Häusliche Gewalt anknüpfend beschäftigen sich mehrere Autorinnen und Autoren mit dem Problemfeld Stalking. Bei diesem Thema, dass erst vor kurzem intensiv aufgegriffen wurde, interessiert insbesondere die Optimierung polizeilicher Handlungsstrategien um Umgang mit Tätern und Opfern.
Danach werden Aspekte der Gewalt gegen behinderte Menschen und der Gewalt gegen Senioren aufgegriffen. Hierbei handelt es sich um zwei besonders verletzliche Opfergruppen, die häufig nur begrenzte oder gar keine Möglichkeit zur Gegenwehr haben und den Tätern / Täterinnen regelmäßig in Abhängigkeitsverhältnissen ausgeliefert sind. Hier ist von einem großen Dunkelfeld auszugehen, da solche Taten nur selten zur Anzeige gelangen. Gerade wegen der besonderen Lage der Opfer müssen die staatlichen Organe jedoch zukünftig versuchen, sich besser in diesen Feldern zu positionieren.
So bietet dieses Buch zu weiteren, wesentlichen Feldern der Gewalt im sozialen Nahraum qualifizierte Informationen zu den Phänomenen, den Ursachen und zu Ansätzen einer Optimierung im Sinne eines verbesserten Opferschutzes.
Rezension
Nicht selten leiden insbesondere Kinder und Jugendliche unter Gewalt im sozialen Nahraum: Häusliche Gewalt, Gewalt in der Familie. Diese Form der Gewalt ist weit verbreitet und wurde erst in den letzten Jahren insofern als gravierendes Problemfeld erfasst, als ein entsprechendes Gewaltschutzgesetz ("Wer schlägt, muss gehen!") eingeführt worden ist. Dazu zieht dieses 2-bändige Werk eine erste Zwischenbilanz. Insbesondere die Frauenbewegung hat für eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Gewalttaten hinter verschlossenen Wohnungstüren gesorgt. Das dort vorfindliche Maß an Gewalt wurde über Jahrzehnte kaum öffentlich zur Kenntnis genommen: Misshandlungen, Körperverletzungen, Erniedrigungen, Vergewaltigungen, Gewalt in Pflegebeziehungen, Stalking, Kindesmisshandlung. Frauen und Kinder sind besonders betroffen. Deshalb wurde im Jahr 2002 das Gewaltschutzgesetz eingeführt. In diesem Band 2 werden noch offene Aspekte und Perspektiven zur Häuslichen Gewalt aufgegriffen mit den Schwerpunkten Prävention von Partnertötungen, Stalking sowie Gewalt gegen behinderte Menschen und der Gewalt gegen Senioren.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Modellprojekt zur Implementierung eines Rechtsmedizinischen Kompetenzzentrums für die Untersuchung von Opfern von Gewalt in Hamburg
Dragana Seifert; Axel Heinemann und Klaus Püschel; Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Gewaltschutzgesetz - Ein Beispiel für die ressortübergreifende Zusammenarbeit
Dr. Helmut Fünfsinn, Hessisches Justizministerium
Sind Partnertötungen präventabel?
Uwe Stürmer, Innenministerium Baden-Württemberg
Häusliche Gewalt aus medizinischer Perspektive
Heide Mark; Ärztin aus Berlin
Heute Opfer – Morgen Täter? Kinder und Jugendliche im Kontext häuslicher Gewalt – ein verkanntes Problem
Yvonne Wilms
Falldarstellungen aus Hamburger Kriminalakten
Frau Susanne Ritter-Witsch, Polizei Hamburg
Polizeiarbeit und Stalking
Jens Hoffmann, Arbeitsstelle für Forensische Psychologie, Technische
Universität Darmstadt
Erfahrungen von Stalking-Opfern mit der Polizei im Bundesland Hessen
Ursula Simonis, Hessische Polizei
Gewalt in der Begleitung von behinderten Menschen
Heiner Bartelt; Kinderheilstätte Nordkirchen
Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen
Sebastian Wessel, Polizeipräsidium Krefeld
Gewalt gegen Senioren in pflegerischen Beziehungen –
Vernachlässigung und Misshandlung
Otto Inhester; Pflegewissenschaftler Dorsten
Lebensqualität und Würde pflegebedürftiger Menschen in Zeiten der Minutenpflege
Claus Fussek, Sozialpädagoge und Leiter der Vereinigung
Integrationsförderung (ViF)
„Alter – ein Risiko?“ Überblick über ein Symposium des
Landespräventionsrates NRW
Yvonne Wilms
Angaben zu den Herausgebern
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