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Feministische Theologie Initiativen, Kirchen, Universitäten - eine Erfolgsgeschichte
Feministische Theologie
Initiativen, Kirchen, Universitäten - eine Erfolgsgeschichte




Gisela Matthiae, Renate Jost, Claudia Janssen, Annette Mehlhorn, Antje Röckemann (Hrsg.)

Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579080321 (ISBN: 3-579-08032-6)
408 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, Mai, 2008

EUR 39,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Feministische Theologie

Initiativen, Kirchen, Universitäten –

eine Erfolgsgeschichte

Feministische Theologie zwischen Initiativen und Institutionalisierung: eine Bestandsaufnahme

Die Feministische Theologie - anfangs von vielen belächelt, bekämpft oder schlicht ignoriert - hat in den letzten Jahrzehnten an Einfluss und vor allem auch Prestige gewonnen. Sie ist nicht mehr wegzudenken aus Universitäten, kirchlichen Institutionen und Kirchengemeinden.

Der vorliegende Band, herausgegeben und geschrieben von Frauen, die durch ihre vielfältigen Tätigkeiten Einblicke in die Institutionen und Einrichtungen haben, in denen feministisch-theologisch gearbeitet wird, zieht eine Bilanz. Er trägt exemplarisch attraktive Ergebnisse, eben Erfolgsmodelle, der Institutionalisierung Feministischer Theologie aus freien Initiativen, Kirchen, Universitäten, Ökumene und im interreligiösen Dialog. Damit macht er einerseits auf die Erträge feministisch-theologischer Bildung und Forschung aufmerksam, wirft andererseits aber auch einen kritischen Blick auf aktuelle Entwicklungen.
Rezension
Feministische Theologie bildet einen grundlegenden Neuansatz theologischen Denkens. Sie ist mit den bibelkritischen Exegesen christlicher und jüdischer Theologinnen in den 1960er Jahren entstanden und besitzt heute ein breites Fundament in Wissenschaft und Gemeinde. Die Feministische Theologie geht von einem antipatriarchalen Deutungsansatz von Bibel und Tradition aus, sie betont die Befreiungsbotschaft Jesu gegenüber der Auslegung der neutestamentlichen Redaktion und besinnt sich gegenwärtig auch auf eine neue Spiritualität. In ihrer Entstehungsphase kamen wesentliche Impulse vom amerikanischen Feminismus, der ökumenischen Bewegung und dem Aufbruch der katholischen Theologie im 2. Vatikanischen Konzil. Sie fühlt sich der Befreiungstheologie verbunden und versteht sich als kontext- und erfahrungsbezogene Exegese, welche traditionelle Theologie kritisiert, die auf männlicher Erfahrung beruht, jedoch vorgibt, allgemein menschlich gültige Aussagen zu machen.
Der vorliegende Band aus dem Gütersloher Verlagshaus blickt zurück auf 30 Jahre Feministischer Theologie und bietet eine Bestandsaufnahme der wichtigsten Strömungen und gegenwärtigen Entwicklung. Er dokumentiert, wie vielfältig die Frauenbewegung die Kirche verändert hat und selbst zum Bestandteil der Kirchgeschichte geworden ist. Der Einfluss ihrer Arbeit ist unverkennbar, die Sprache in Gottesdiensten, Amtshandlungen und Andachten ist heute eine andere geworden. Inzwischen ist eine Generation von jungen Frauen und Männern herangewachsen, für die ein nichtpatriachaler Blick auf die Welt selbstverständlich geworden ist. Für alle, die sich einen Überblick über die verschieden Richtungen Feministischer Theologie in freien Initiativen, Kirchen und Universitäten verschaffen möchten, bietet der vorliegende Band eine umfassende und differenzierte Übersicht.

Andrea Hannemann, lbib.de
Verlagsinfo
Feministische Theologie zwischen Initiativen und Institutionalisierung eine Bestandsaufnahme
Ergebnisse, Einblicke, Perspektiven einer einstmals belächelten Disziplin

Die Feministische Theologie anfangs von vielen belächelt, bekämpft oder schlicht ignoriert hat in den letzten Jahrzehnten an Einfluss und vor allem auch Prestige gewonnen. Sie ist nicht mehr wegzudenken aus Universitäten, kirchlichen Institutionen und Kirchengemeinden.
Der vorliegende Band, herausgegeben und geschrieben von Frauen, die Einblicke in die Institutionen und Einrichtungen haben, in denen feministisch-theologisch gearbeitet wird, zieht eine Bilanz. Zusammengetragen werden attraktive Ergebnisse eben Erfolgsmodelle der Institutionalisierung Feministischer Theologie aus freien Initiativen, Kirchen, Universitäten, Ökumene und im interreligiösen Dialog. Damit wird einerseits auf die Erträge feministisch-theologischer Bildung und Forschung aufmerksam gemacht, andererseits aber auch ein kritischer Blick auf aktuelle Entwicklungen geworfen.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort 11
Bärbel Wartenberg-Potter
Erfolgsgeschichte Feministische Theologie — Initiativen, Kirchen,
Universitäten. Einführung 13

Kapitel 1
Initiativen, Netzwerke, Vereine
Einführung 24
1 Veröffentlichungen 27
1.1 Zeitschriften für feministisch und religiös interessierte Frauen 27
1.2 Frauenverlage und Frauenbuchhandlungen 32
1.3 FrauenKirchenKalender und Gottespoetinnen-Preis 34
1.4 Die feministische PredigtReihe. Gottesdienstentwürfe für das
Kirchenjahr und darüber hinaus 35
1.5 Standardwerke der Feministischen Theologie 37

2 Studieren und Forschen. Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Feministischer Theologie 42
2.1 Europäische Gesellschaft für theologische Forschung von Frauen —
ESWTR 42
2.2 Arbeitskreis Feministische Theologie in der DDR 47
2.3 Grenzgängerin. Verein zur Förderung feministischer Theologie e. V 50
2.4 Der Frauen FörderungsFonds von EREV-RAV. Verein für biblische
und politische Bildung e.V 52
2.5 Projektgruppe »Ethik im Feminismus« 53
2.6 Leonore-Siegele-Wenschkewitz-Preis und Verein zur Förderung
feministischer Theologie in Forschung und Lehre e. V. (EKHN) . 54
2.7 Helen-Straumann-Stiftung für Feministische Theologie 56
2.8 Arbeitsgemeinschaft Feminismus und Kirchen e. V 57
2.9 Workshop Feministische Theologie Laichingen 58
2.10 Der Deutsche Evangelische Kirchentag 59

3 Vernetzung — Kommunikation — Begegnung 66
3.1 Netzwerk Feministische Theologie (1985-1998) 66
3.2 Die Frauensynodenbewegung in Deutschland und Europa 69
3.3 Lesbische Netzwerke 75
3.4 Feministische Antworten auf die römisch-katholische Frauenpolitik 79
3.5 AGENDA — Forum katholischer Theologinnen e. V 86
3.6 »Lila Band« in der DDR (1987-1989) 88
3.7 g.i.f.t. — Gelsenkirchener Initiative Feministischer Theologinnen
(1991-2000) 90
3.8 Feministische Theologie in Baden e.V 91
3.9 Ökumenisches Frauenzentrum Evas Arche e. V 92
3.10 Frauenkirchenmailingliste 95

4 Fazit 96

Kapitel 2
Die Kirche als Ort Feministischer Theologie
Einführung 98
1 Frauenarbeit 100
1.1 Dachverbände evangelischer Frauenarbeit 102
1.2 Frauenarbeit in den Evangelischen Landeskirchen 108
1.3 Feministische Theologie in der Evangelischen Frauenarbeit. Ein Fazit 119
1.4 Römisch-katholische Frauenarbeit 120
2 Frauenbildungsarbeit in der Evangelischen Kirche 128
2.1 »Eine Vision hat ihren Ort gefunden« — Das Frauenstudien- und
-bildungszentrum der FKI) (FSBZ) 129
2.2 Geschlechtsspezifische Bildungsstrategien in der Deutschen
Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (DEAE) 135 2.3 Feministische Theologie an Evangelischen Akademien 139

2.4 Die praxisbegleitenden feministisch-theologischen Langzeitfortbildungen des Frauenstudien- und -bildungszentrums (FSBZ)
der FKD 2001 bis 2006 146
2.5 Das Fernstudium Feministische Theologie 149
2.6 Grund- und Aufbaukurse Feministische Theologie in der
Evangelischen Kirche im Rheinland (2000-2006) 153
2.7 Frauenbildungsarbeit in der Evangelischen Kirche: Fazit 155

3 Feministische (Religions-)Pädagogik 158
3.1 Das Comenius-Institut 159
3.2 »Frauen in Schule und Gemeinde« — Eine Arbeitsgemeinschaft der
Religionspädagogischen Institute der evangelischen Landeskirchen
in Deutschland (1990-2005) 163
3.3 Feministische Theologie im Pädagogisch-Theologischen Institut
Bonn 169
3.4 Feministische Theologie in der religions- bzw. gemeinde
pädagogischen Arbeit. Fazit 173

4 Liturgie und Sprache 174
4.1 Feministische Liturgie 175
4.2 Perikopenordnung, Agenden, Gesangbuch 177
4.3 Bibelübersetzungen 181
4.4 Frauensonntage, Dekadegottesdienste 184
4.5 Feministisch-theologische Impulse im Gottesdienst. Fazit 189

5 Pfarrerinnen in Amt und Würde 191
5.1 Der Konvent Evangelischer Theologinnen in der Bundesrepublik
Deutschland e.V 193
5.2 Der Pfarrerinnentag in der Evangelischen Kirche von Hessen und
Nassau 196
5.3 Konvent Evangelischer "Theologinnen in Bayern 200
5.4 Der KirchenFrauenKonvent in der Evangelisch-lutherischen
Landeskirche in Braunschweig 202
5.5 Pastoralreferentinnen oder »Leben als Zweite« 205

6 Institutionalisierung Feministischer Theologie durch die
Gleichstellungsarbeit in der EKD und ihren Gliedkirchen 209
6.1 Die theologische Begründung von Gleichstellungsarbeit 209
6.2 Institutionalisierungsformen 211
6.3 Entwicklung und Strukturen in den Gliedkirchen der EKI) 212
6.4 Feministische Theologie als Thema der Gleichstellungsarbeit 215
6.5 Gleichstellungsarbeit auf EKD-Ebene 216
6.6 Institutionalisierung Feministischer Theologie durch das landeskirchliche Frauenreferat der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) 223
6.7 Förderung Feministischer Theologie durch die Arbeit der
Beauftragten für Chancengleichheit von Frauen und Männern
in der Ev. Landeskirche in Württemberg 229

7 Die Kirche als Ort Feministischer Theologie. Fazit 233

Kapitel 3
Feministische Theologie an Universitäten und kirchlichen Hochschulen
Einführung 236

1 Erfolgsmodelle der Institutionalisierung Feministischer Theologie an
Universitäten und Evangelischen Kirchlichen Hochschulen 241
1.1 Neuendettelsau 241
1.2 Münster 249
1.3 Berlin 253
1.4 Marburg 256
1.5 Wuppertal 261
1.6 Bethel 263

2 Feministische Theologie an weiteren Universitäten 268
2.1 Bochum 268
2.2 Bonn 271
2.3 Erlangen 272
2.4 Frankfurt 274
2.5 Gießen 280
2.6 Göttingen 282
2.7 Hamburg 283
2.8 Kassel 286
2.9 Paderborn 288

3 Institutionalisierung Feministischer Theologie.
Entwicklungen an den Universitäten und den Evangelischen Kirchlichen Hochschulen. Fazit 291
3.1 Gründe für den Erfolg 292
3.2 Perspektiven für die weitere Institutionalisierung Feministischer
Theologie 293

Kapitel 4
Feministische Theologie und Praxis in der christlichen und interreligiösen Ökumene
Einführung 296

1 Entwicklungen im christlichen Kontext 300
1.1 Feministische "Theologie und Praxis. Entwicklungen in katholischen
Zusammenhängen 300
1.1.1 Entwicklungen im römisch-katholischen Kontext 300
1.1.2 Entwicklungen in der altkatholischen Kirche 309
1.2 Feministische Theologie im christlich-ökumenischen Dialog 315
1.2.1 Institutionalisierte ökumenische Kooperationen in Deutschland 315
1.2.2 Christliche Feministische Theologie im globalen ökumenischen Dialog 322

2 Jüdische Feministinnen im Land der Schoa 329

3 Muslimische Feministische Theologie 335

4 Feministisches Denken und Handeln im Dialog zwischen monotheistischen Traditionen 343
4.1 Christlich-feministische Theologie, Antijudaismus und
jüdisch-christlicher Dialog 344
4.2 Feministisch-theologische Entwicklungen im christlich-islamischen Dialog 351
4.3 Feministische Praxis und Theologie im Dialog zwischen den Töchtern Sarahs und Hagars 355

5 Ausblick: Eine Feministische Theologie der Religionen? 362
5.1 Feministische Impulse im multireligiösen Dialog 364
5.2 Feministische Theologie und Praxis unter globalisierten
Bedingungen. Thesen 367

Das samtene Dreieck — Initiativen, Kirchen, Universitäten 378

Anhang
Daten zur Geschichte Feministischer Theologie in Deutschland 386
Kurzbiografien der Autorinnen 391
Namenregister 397