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Dicht Aufzeichnungen einer Tagediebin
Dicht
Aufzeichnungen einer Tagediebin




Stefanie Sargnagel

Rowohlt
EAN: 9783499274831 (ISBN: 3-499-27483-3)
256 Seiten, paperback, 12 x 19cm, Dezember, 2021

EUR 12,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Stefanie Sargnagel ist im Internet groß geworden, aber auf der Straße aufgewachsen.

Daher drehen wir mit ihrem zweiten Band bei Rowohlt das Rad der Geschichte nun noch einmal zurück – aber lesen Sie selbst:

«Die kindliche Doris mit ihren zwei Mäusen kam auch immer mal wieder vorbei. Sie erzählte Sarah und mir, dass sie schwanger sei, seit mehr als einem Jahr habe sie ihre Regel nicht mehr. Sie meinte, ein Menschenkind brauche ja nur 9 Monate, um geboren zu werden, deshalb sei sie sich ziemlich sicher, dass es ein Alien werde. Möglicherweise aber auch ein Engel. Ein Engel sei auch daher wahrscheinlich, weil ihr nämlich vor zwei Wochen im Flex einer erschienen sei. Wir trauten uns nicht zu fragen, ob sie etwa ungeschützten Sex mit einem Engel hatte und schauten stoisch ihren Mäusen beim Durchdrehen zu.»

Stefanie Sargnagel hat eine Form des Erzählens gefunden, die lustig und brutal ist, eigensinnig und populär. Hier legt sie ihren ersten (beinahe klassischen) Coming-of-Age-Roman vor.
Rezension
Nach "Statusmeldungen" (9783499290138) in ähnlicher Aufmachung legt die Autorin nun ihren ersten Roman vor. Stefanie Sargnagel (nomen est omen / bürgerlich eigentlich: Sprengnagel) gehört zu diesem Typus typisch österreichischer Schriftsteller, die der Alpenrepublik die Leviten lesen, - im Sinne eines Thomas Bernhard oder einer Elfriede Jelinek ... Sie beobachtet genau, ihre Sprache ist messerscharf, sie erschlägt mit der Miniatur; denn es ist die Kunst der kurzen Form, die die "Statusmeldungen" ausmacht, ganz und gar anti-bürgerlich, ein Bürgerschreck, - der aber doch irgendwie wieder ganz bürgerlich ist, ein wenig Generation Greta, - aber mit sehr viel Selbstironie, am besten: von ihr selbst vorgelesen! - Sicherlich eine der auffälligsten österreichischen Gegenwarts-Autorinnen! - Der (autobiographische) Roman kommt weniger politisch als privat daher: Saufgelage, Rauschzustände, Spelunken, Depressionen, romantische Sehnsüchte in verschiedenen Milieus und mit unterschiedlichen Typen, die mit Sargnagels Stefanie auf den Straßen von Wien oder in zwielichtigen Beisln herumlungern, knapp dargestellt in realistischer Untertreibung. Die psychisch Kranken, mit denen sie die Abende verbringt, betreut ihre Mutter tagsüber als Krankenschwester. Stefanie erinnert sich an die Zeit, als sie zwischen 15 und 19 Jahre alt war, an den spaßigen, also autonomeren Teil ihrer Jugend: ein Coming-of-Age-Roman voller Gespür für den Stolz der Unsichtbaren und Gedemütigten.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Stefanie Sargnagel, geb. 1986, studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien Malerei, verbrachte aber mehr Zeit bei ihrem Brotjob im Callcenter. Seit 2016 ist sie freie Autorin. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2016 erhielt sie den Publikumspreis. Ihre beiden Bücher «Statusmeldungen» und «Dicht» waren Bestseller, «Statusmeldungen» wurde für das Kino verfilmt.
«Dass es so was noch gibt, ich glaub’s nicht! Ein wirklich neuer Ton in der Literatur: Hier ist er.»
Elfriede Jelinek
«Ein Buch wie der Hamlet-Monolog der Wiener Generation Z: Sein oder nichts sein. Man entscheidet sich deutlich für das Erste. Erst einmal leben. Werden kann man dann immer noch irgendetwas.»
Neue Zürcher Zeitung
«So eindringlich, voller betäubter Schildkröten und menschlicher Kobolde, hat seit T. C. Boyle niemand mehr Rauschzustände beschrieben.»
Frankfurter Allgemeine Zeitung
«Sargnagel hat Gott sei Dank was zu erzählen. Das Buch will nichts erklären, steuert lose durch eine Jugend, schaut in Abgründe, in die man fällt, ohne sich weh zu tun.»
Süddeutsche Zeitung
«Stefanie Sargnagel veröffentlicht ihren ersten Roman – endlich. Möge sie nicht allzu schnell das Interesse verlieren, denn so zwei, drei, vier würde man sich von ihr schon noch wünschen.»
Die Zeit