Mit "Der Palast der Meere", dem 5.Band der Waringham-Saga, begibt sich Rebecca Gablé zum Teil von England aufs Meer und so lässt sie einen der Protagonisten, Issac of Waringham, an der Seite von Francis Drake als Freibeuter auf den Weltmeeren segeln.
Es ist das Elisabethanische Zeitalter (1558-1603) und geprägt durch die religiösen Auseinandersetzungen zwischen Papisten und Lutheranern. Während Issac seine Bestimmung auf dem Wasser gefunden hat, ist seine Schwester Eleanor "das Auge der Königin", da sie beide ihre Kindheit und Jugend miteinander verbracht haben und so scheint es, dass Eleanor ebenfalls wie ihre Königin für die Krone auf eine eigene Familie verzichten soll...

Mit dem Wechsel zwischen den beiden Protagonisten (Isaac und Eleanor) und den damit verbundenen verschiedenen Handlungssträngen wird es in diesem Band meines Erachtens noch einmal interessanter als es bisher schon war. Während der Freibeuter Isaac Abenteuer in der Neuen Welt" erlebt, spielt sich Eleanors Leben am Hofe ab und immer wieder schafft es Rebecca Gablé eine Vielzahl von Personen miteinzubauen und zwischendurch auch Rückblicke in die Vergangenheit der Waringhams zuzulassen.
Sollte man als Leser an der einen oder anderen Stelle mit den vielen Namen durcheinander kommen, ist das für das Gesamtverständnis überhaupt kein Problem!

Die (bisher) sieben Bände der Waringham-Saga sind zwischen 1996 und 2022 erschienen und bilden die englische Geschichte zwischen 1193 und 1588 anhand eines großen Familien-Epos ab.
Nach den ersten 5 Bänden hat die Autorin die beiden weiteren nach einfach folgen lassen, sondern dem ersten Band, „Das Lächeln der Fortuna“ vorangestellt.
In jedem Teil der Serie steht ein Mitglied der Familie Waringham im Mittelpunkt, anhand dem die jeweilige politische Situation, hier v.a. die Regierungszeit des jeweiligen Monarchen, deutlich wird. Ob Henry, Edward, Mary oder Elisabeth – besser kann man nicht Geschichte erleben – lebendig, kurzweilig und höchst spannend!
Es ist faszinierend, wie die Personen und Handlungen miteinander verwoben sind und auch immer wieder (Namen von) Personen aus den älteren Büchern, also der Vergangenheit, einfließen!
Fängt man mit dem Lesen der Saga erst relativ spät an, wenn also schon mehrere oder alle Bände erschienen sind, kommt man in den Genuss, sich durch die 4oo Jahre einfach so durchzulesen und Band für Band dem packenden Schreibstil von Rebecca Gable´ „hinzugeben“. Vielleser unter uns wissen, was es heißt, süchtig nach einem guten Buch zu sein…!
Daher kann ich nur sagen: diese Reihe ist wirklich nur zu empfehlen – wie eigentlich alles, was die Autorin veröffentlicht hat.
Ob sich wohl mal jemand findet, der sich an die Verfilmung wagt? – Das wäre dann noch das I-Tüpfelchen für alle Gable´-Fans!!!
B.Saager, lehrerbibliothek.de

London 1560: Als Spionin der Krone fällt Eleanor of Waringham im Konflikt zwischen der protestantischen Königin Elizabeth I. und der katholischen Schottin Mary Stewart eine gefährliche Aufgabe zu. Ihre Nähe zur Königin schafft Neider, und als Eleanor sich in den geheimnisvollen König der Diebe verliebt, macht sie sich angreifbar. Unterdessen schleicht sich ihr fünfzehnjährige Bruder Isaac als blinder Passagier auf ein Schiff. Nach seiner Entdeckung wird er als Sklave an spanische Pflanzer verkauft. Erst nach zwei Jahren kommt Isaac wieder frei – unter der Bedingung, dass er in den Dienst des Freibeuters John Hawkins tritt. Zu spät merkt Isaac, dass Hawkins sich als Sklavenhändler betätigt ...

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