lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Das Weihnachtsoratorium von J. S. Bach erzählt für Kinder von Hans-Jürgen Schatz ein Hörbuch zu den schönsten Themen der klassischen Musik
Das Weihnachtsoratorium von J. S. Bach
erzählt für Kinder von Hans-Jürgen Schatz


ein Hörbuch zu den schönsten Themen der klassischen Musik

Gerhard K. Englert (Hrsg.), Hans-Jürgen Schatz

Auricula
EAN: 9783936196153 (ISBN: 3-936196-15-X)
16 Seiten, CD-A (Audio-CD), 14 x 13cm, November, 2009

EUR 12,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Weihnachtsoratorium I - III von Johann Sebastian Bach - für Kinder erzählt von Hans-Jürgen Schatz



Die spannend wie einfühlsam erzählte, musikalisch gekürzte Fassung des Weihnachtsoratoriums durch Hans-Jürgen Schatz, der den von ihm geschriebenen Text auch sehr lebendig selbst spricht, ist durchaus für Hörer ab fünf Jahre geeignet. Klug und verständlich legt Schatz in kindgerechter Kurzform die rechten Höranker aus, um durch die ersten drei Kantaten aus Bachs Oratorium zu führen, und schildert die Schlüsselszenen der Weihnachtsgeschichte sowie deren musikalische Hintergründe: eine musikpädagogische Meisterleistung.



Doch es geht auch ums Mitsingen: Weihnachten ist Jauchzen und Frohlocken für alle. Vier bekannte Weihnachtslieder, die nicht Bachs Oratorium entstammen, aber der jeweiligen Situation entsprechen, hat Schatz in seine Fassung aufgenommen, so dass jeder an der Gestaltung der Erzählung mitwirken kann.



Seit 2003 ist dieses Programm alljährlich vor ausverkauftem Haus in Hamburgs Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern zu erleben. 2007 entstand dieser Mitschnitt von Deutschlandradio Kultur, der, mehrfach gesendet, nun wegen des großen Erfolgs auch auf CD vorliegt.



Mit Katherina Müller, Yvi Jänicke, Bernhard Berchtold, Stephan Loges, Kantorei St. Nikolai, Hamburger Camerata, Leitung: Matthias Hoffman-Borggrefe.



Hans-Jürgen Schatz debütierte 1978 mit der Hauptrolle in dem Spielfilm "Flamme empor". Seitdem wirkte er in zahlreichen Theaterinszenierungen sowie Kino- und Fernsehfilmen mit, darunter "Heimat", "Der Fahnder" und "Salto Postale". Einen Ruf als exzellenter Rezitator erwarb er sich mit Texten von Erich Kästner, Jean Paul und E.T.A.Hoffmann. Seine Interpretation von I.F. Baums "Der Zauberer von Oz" für Deutsche Grammophon wurde mit dem "Preis der deutschen Schallplattenkritik" ausgezeichnet, seine Einspielung der musikalischen Erzählung "Paddington Bärs erstes Konzert" mit dem Deutschen Schallplattenpreis "ECHO Klassik". Für sein vielfältiges gesellschaftliches Engagement wurde Schatz mit dem Bundesverdinstkreuz am Bande geehrt.

www.hans-juergen-schatz.de



Eine Aufnahme von Deutschlandradio Kultur. Copyright 2007. Gesamtlänge: 50 Min., davon Musik 30 Min.
Rezension
"Jauchzet, frohlocket!" So beginnt der Text des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach - Pauken tönen, Posaunen erschallen: Eine festliche Musik, die für manche Erwachsene zur Weihnachtszeit ein Muss ist. Aber kann man diese Musik, die ja nun bald 300 Jahre alt ist, Kindern nahebringen? Verstehen sie die Texte in dem altertümlichen Deutsch? Und können sie etwas anfangen mit Koloraturen, fugato und ähnlich kunstvollen musikalischen Gestaltungsmitteln?

Hans-Jürgen Schatz meint: Ja. Kinder, dem Verlag zufolge schon ab fünf Jahren, können einen ersten Zugang finden zu dieser Musik, wenn man ihnen einige ausgewählte Ausschnitte verständlich erklärt. Wichtiger noch als die Erläuterungen ist das Miterleben der jeweiligen Stimmungen, und hier werden die Zuhörer aktiv eingebunden: Sie werden aufgefordert, an passenden Stellen in bekannte Weihnachtslieder einzustimmen, die der Stimmung und der Handlung entsprechen. Und so erleben die Kinder, dass sie sich schon aktiv beteiligen und das Konzert mitgestalten können.

Die musikpädagogische Gestaltung überzeugt. Ob schon fünfjährige Kinder angesprochen werden, muss wohl sehr individuell beurteilt werden; bei entsprechenden Hörerfahrungen und einer neugierigen Einstellung mag das vorkommen. Aber allein schon der anspruchsvollen Sprache wegen würde ich die Einspielung eher etwas älteren Kindern anbieten. Hier aber ist es einen Versuch wert. Was in Hamburg im Konzert zahlreiche Hörer jeden Alters mitreißt, kann auch als CD Kindern ein musikalisches Meisterwerk nahebringen.

M. Houf, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Kindgerechte Erzählung als musikpädagogische Meisterleistung

Die gekürzte und spannend wie einfühlsam erzählte Fassung des Weihnachtsoratoriums durch den Schauspieler Hans-Jürgen Schatz, der den von ihm für Kinder geschriebenen Text im Mitschnitt aus Hamburgs Hauptkirche St. Nikolai auch sehr lebendig selbst spricht, ist durchaus für Menschen ab fünf Jahre geeignet. Sein Konzept gleicht einer musikpädagogischen Meisterleistung. Klug und verständlich legt Schatz in kindgerechter Kurzform die rechten Höranker aus, um durch die ersten drei Kantaten aus Bachs Oratorium zu führen, und erzählt die Schlüsselszenen der Weihnachtsgeschichte sowie deren musikalische Hintergründe. So erfahren die jungen wie die alten Bachfreunde: Die Uraufführung des Weihnachtsoratoriums hatten 1734 die Knaben des Leipziger Thomanerchors gesungen, und Bach nahm dort die Stelle ein, die hier jetzt Dirigent und Kirchenmusikdirektor Matthias Hoffmann-Borggrefe inne hat. Und wenn der Tenor auf der einen Silbe des Wortes „eilt“ ganze 17 Noten singt, heißt das „Koloratur“ und malt klangsinnlich den Weg der Hirten aus, die Gottes Botschaft von dem neugeborenen Menschensohn hurtig weitertragen sollen. In keiner anderen Aufnahme des Weihnachtsoratoriums werden zudem die Stimmen des Chores „Herrscher des Himmels“ zunächst einzeln vorgeführt, so dass zu hören und plastisch nachzuvollziehen ist, wie Bach hier seine Musik in mehreren Schichten komplex zusammengesetzt hat.

Doch Schatz geht es um mehr, als sinnige Hörhilfen für kleine Musikfreunde zu geben, sondern durchaus auch ums Mitmachen. Also ist hier erlaubt, was in ernsten Musikgefilden sonst verboten ist. Im Konzert wie beim Hören zu Hause dürfte es also immer wieder passieren, das die tänzerische Kraft von Bachs Musik junge Ohrenmenschen zum Mitmachen inspiriert. So durfte auch der Autor dieser Zeilen immer wieder spontane Tanzeinlagen zu Bachs beschwingten Chören erleben, als er die Konzerte des Weihnachtsoratoriums für Kinder in Hamburg verfolgte. Auch das Mitsingen ist hier ausdrücklich erwünscht: Weihnachten ist eben Jauchzen und Frohlocken für alle, ist die kollektive Freude über die Geburt eines Kindes. Hier darf man in den Jubel einstimmen und „O du fröhliche“ schmettern. Vier bekannte Weihnachtslieder, die nicht Bachs Oratorium entstammen, aber der jeweiligen Situation entsprechen, so dass das Publikum an der Gestaltung der Erzählung mitwirken kann, hat Hans-Jürgen Schatz also in seine Fassung aufgenommen.

Es zählt das natürliche und ungezwungene Erleben von Musik. Folglich kann es hier nicht Ziel sein, aus jedem Bachs Meisterwerk mitträllernden Kind das Sangesgenie eines Dietrich Fischer-Dieskau machen zu wollen. Aber dieses Weihnachtsoratorium mag dabei helfen, junge Menschen zu zivilisierten Wesen zu erziehen, die nicht nur die laute Brutalität medialer Botschaften wahrnehmen, sondern die wieder auf Zwischentöne achten. Die nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf andere hören. Die nicht nur Informationen aufnehmen, sondern diese in einem spielerisch schöpferischen Prozess zu Wissen veredeln. Dazu gibt der alte Bach viele Höranstöße: mit der pastoral stimmungsvollen Sinfonia, die vom Zwiegespräch Oboe blasender Hirten und Geigen spielender Engel erzählt. Oder mit den imitatorisch vielstimmigen Jubelchören, die uns zu verstehen geben: Man kann schon mal wild durcheinander trällern, wenn man genau mitbekommt, was denn der andere da gerade singt. Die leidenschaftliche Interpretation durch Matthias Hoffmann-Borggrefe, die Hamburger Camerata, die Kantorei St. Nikolai und die Solisten tragen all dem Rechnung. Weihnachtliche Freude spiegelt sich im hellen Chorklang der Sängerinnen und Sänger wider. Rhythmisch durchpulst und transparent geschichtet in den Stimmverwebungen des Chores, rhetorisch eindringlich und tänzerisch federnd im schlankfüßigen Orchestersatz – so „inszeniert“ der Kirchenmusikdirektor seinen Bach. Doch die musikalisch erzählte Geschichte vom Kind in der Krippe ist eben mehr als ein jubelndes Bibeldrama: Sie lässt einer Bewegtheit des Herzens freien Lauf, die so ganz der mütterlich innigen, kontemplativen Freude der Maria zu entsprechen scheint. Christi Geburt taugt nicht zur Großen Oper. Das Wunder der Menschwerdung Gottes bedarf einer Musik, die – gleichsam doppelt gestimmt – stets himmlisch und human zugleich klingt. Davon will dieser Klassik(ver)führer singen und sagen.
Inhaltsverzeichnis
Trackliste der CD
1 Erster Teil 11:09
2 Arie: Großer Herr... (Baß) 02:55
3 Zweiter Teil 05:38
4 Arie: Fürchtet euch nicht... (Sopran) 02:23
5 Lied: "Kommet, ihr Hirten..." 02.33
6 Arie: Frohe Hirten... (Tenor) 03:28
7 Lied: "Vom Himmel hoch..." 02:11
8 Lied: "Josef, lieber Josef mein..." 02:26
9 Arie: Schlafe, mein Liebster... (Alt) 02:37
10 Dritter Teil 09:04
11 Lied: "O du fröhliche..." 05:47

Inhalt des Booklets
Trackliste
Himmlisch und human - Bachs Weihnachtsoratorium
Kindgerechte Erzählung als musikpädagogische Meisterleistung
Texte der vier Lieder
Matthias Hoffmann-Borggrefe
Kantorei St. Nikolai
Hamburger Camerata
Fotos der Gesangssolisten
Hans-Jürgen Schatz
Weitere Titel aus dem Verlag AURICULA
Ausgewählte Pressesplitter zum Klassik(ver)führer
Ausgewählte Pressesplitter zum Literatur(ver)führer
Impressum