Die Fülle von wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema Meditation ist Ursache und Folge einer wichtigen Erkenntnis. Das Gehirn ist wandlungsfähig – und zwar viel mehr, als Forscher es noch vor wenigen Jahren für möglich gehalten hätten. Je mehr man das Gehirn trainiert, desto besser wird es, oder anders formuliert, desto weniger Leid, desto mehr Einfühlungsvermögen, desto höher die Achtsamkeit, desto großer das Glück.
Das ist nicht nur für Psychologen und Sozialarbeiter eine wunderbare Ermutigung, sondern auch für uns Lehrer.
Dank großer Fortschritte in der Kernspintomgrafie und der Mitarbeit vieler 'Fachleute' in der 'Technik' der Meditation sind in den vergangenen Jahren eine Fülle von wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Meditation gewonnen worden.
Hanson und Siegel liefern in ihrem Buch auf eine jedem Laien leicht verständliche Weise die neuesten Ergebnisse aus der Hirnforschung und setzen sie in Verbindung zu den traditionelllen Meditationssanleitungen des Vipassana Buddhismus. Ich denke aber, dass diese Herangehensweise auch für einen christlichen oder auch religiös nicht gebundenen Leser auf eine sehr hilfreiche und offene Weise geschieht
Immer wieder erklären die beiden Autoren auf eine sehr einfache und anschauliche Weise die neurologischen Abläufe innerhalb des Gehirns und dem ganzen Körper und legen ihre Wechselbeziehungen dar. Um gleich darauf wieder zu praktischen Anleitungen für meditative Übungen oder Veränderungen im Alltag umzuschalten.

Deutlich ist zu sagen, dass es sich hier nicht um ein neurologisches Fachbuch handelt, es handelt sich auch nicht um ein tief spirituelles oder gar religiöses Buch; wer solches erwartet wird sicherlich enttäuscht sein.
Wer aber Einblicke in die Zusammenhänge von spiritueller Praxis und Praxis des Lebens, nicht auf Grund esoterischer Darlegung, sondern auf der Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen sucht, der findet hier ein lesenswertes Buch.
Ich kann sagen, dass ich gerade für den Unterricht im Bereich Religion/Ethik hier manches hilfreiche erfahren habe. Und dabei war die Erkenntnis, dass Meditation in unserem Unterricht eine dringend notwendige Ergänzung sein muss, nicht die unwichtigste.

Gernot Geßendorfer, Lehrerbibliothek.de

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