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Charakter, Persönlichkeit und Persönlichkeitsstörung
Konzepte der Humanwissenschaft
Karl König
Klett-Cotta
EAN: 9783608943696 (ISBN: 3-608-94369-2)
204 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2004
EUR 20,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Was versteht man eigentlich unter Persönlichkeit, wann spricht man von Charakter, wann von einer Charakterneurose und wann von einer Persönlichkeitsstörung? Karl König zeigt, wie das Zusammentreffen unterschiedlicher Charaktere günstige oder ungünstige Entwicklungen in Therapien herbeiführen und wie der Therapeut dies nutzen kann.
Karl König setzt sich mit bestehenden Konzepten der Ich-Psychologie und der Objektbeziehungstheorie kritisch auseinander und stellt die Entwicklung von Persönlichkeitsstrukturen und ihren Auswirkungen dar. Dabei geht es auch um die Frage, was vererbt und wieviel durch Umwelt- und Erziehungseinflüsse erworben wurde. Persönlichkeitsstörungen sieht er als von der Gesellschaft negativ bewertete Extremvarianten von Persönlichkeitsstrukturen. In einer komplexen Gesellschaft ist das Vorhandensein ganz unterschiedlicher Persönlichkeitsstrukturen aber geradezu eine Notwendigkeit, weil verschiedene Aufgaben unterschiedliche Persönlichkeitsvarianten erfordern.
Wenn in einer Therapie unterschiedliche Charaktere zusammentreffen, entstehen Konstellationen bewußter und unbewußter Persönlichkeitseigenschaften. Sie beeinflussen die Indikationsstellung, die Therapieziele und den Therapieverlauf, aber auch die Art, sich zu trennen und die Beziehung nach Beendigung der Therapie, und sie können sich während der Therapie verändern. Das Wissen um diese Zusammenhänge wird jedem Therapeuten eine große Hilfe sein.
Rezension
Lehrerinnen und Lehrer haben es mit sehr unterschiedlichen Charakteren, Persönlichkeiten und auch Persönlichkeitsstörungen zu tun. Der Verfasser zeigt in psychoanalytischer Perspektive auf, welche Bedeutung der Charakter für den therapeutischen Prozess hat. Selbst wenn dies nicht primär Aufgabe und Perspektive der Lehrerin / des Lehrers ist, so ist das Wissen um die verschiedenen Persönlichkeitsstrukturen doch grundsätzlich sehr hilfreich auch für den Pädagogen.
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
Grundlagen 13
Charakter und Persönlichkeit. Die Begriffe 13
Psyche und Computer - ein Vergleich 14
Konstitution 16
Triebtheorien und Motivationslehren 17
Die Ideale und die Vielfalt 24
Metapsychologie 27
Kulturspezifische Faktoren bei der Entwicklung
psychoanalytischer Konzepte 28
Ich-Funktionen 30
Die Rolle der Abwehrmechanismen 31
Ichstrukturelle Störungen - Entwicklungspathologie . .43
Unterscheidungsprobleme zwischen Entwicklungs
pathologie und Konfliktpathologie 44
Regression 45
Bindungstheorie und Psychoanalyse 48
Bowlbys Bindungstheorie und das Verstehen
in der Therapie 49
Beziehungskonstellation als Übertragungsauslöser .... 50
Übertragung und Charakter 51
Umweltbedingungen und Kombinationen von Charakterzügen 53
Exkurs: Warum können Psychoanalytiker schlechte Menschenkenner sein? 56
Charakter und Geschlecht 59
Auswirkungen von Persönlichkeitsstörungen 61
Terminologie und Bewertungen 65
Zwangsstruktur und Normalität 68
Basale und zentrale Beziehungswünsche 71
Wertvorstellungen in Abhängigkeit von der Persönlichkeitsstruktur 77
Patienten und Therapeuten - Zum Einfluß der Charakterstrukturen von Patient und Therapeut auf Behandlungsmotivation, Indikation und Behandlungsverlauf. 85
Therapie bei schizoider Struktur 86
Therapie bei narzißtischer Struktur 94
Therapie bei depressiver Struktur 100
Therapie bei Zwangsstruktur 112
Therapie bei phobischer Struktur 120
Therapie bei hysterischer Struktur - phallisch-narzißtisch
und ödipal 130
Therapie bei Borderline-Struktur 147
Gängige Klassifikationen 156
Psychiatrische Klassifikationen 156
Eine psychodynamische Klassifikation . 159
Ausblicke 167
Evolutionspsychologie 167
Mit dem eigenen Charakter umgehen 170
Anhang 173
Die Charaktertypen von Fiedler 173
Literaturverzeichnis 188
Register 196
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