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Bertolt Brecht Epoche - Werk - Wirkung
Bertolt Brecht
Epoche - Werk - Wirkung




Klaus-Detlef Müller

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406591488 (ISBN: 3-406-59148-5)
256 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2009

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Klaus-Detlef Müller stellt Brecht als einen der wichtigsten Erneuerer des Theaters vor, als artistischen Lyriker und engagierten Intellektuellen, der seiner Zeit immer ein Stück voraus war. Das Arbeitsbuch bietet damit eine textorientierte und kritische Neueinschätzung eines kanonischen Autors der klassischen Moderne, der aktueller kaum sein könnte. Klaus-Detlef Müller - ein exzellenter Brecht-Kenner und Mitherausgeber der Großen kommentierten Frankfurter und Berliner Ausgabe - hat eine Einleitung ins Gesamtwerk geschrieben, die grundlegend für alle Studierenden der Literaturwissenschaft und hilfreich für alle Leser eines der ganz großen Autoren des 20. Jahrhunderts ist.

Klaus-Detlef Müller war bis zu seiner Emeritierung Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Tübingen und veröffentlichte Monographien zu Goethe, Kafka und Brecht.
Rezension
Wer war Bertolt Brecht (1898 Augsburg - 1956 Berlin)? Ein Genie? Ein Plagiator? Ein Ausbeuter? Ein Kommunist? Ein großer Dramatiker? Der wichtigste Erneuerer des Theaters im 20. Jhdt.? So begreift ihn diese Darstellung. Brecht hat viele Etiketten bekommen und Brecht war überaus produktiv: 50 abgeschlossene Stücke, Prosa, Tagebücher, jeweils mehr als 2000 Briefe und Gedichte ... Bert Brecht als Begründer des Epischen Theaters, eines analytischen Theaters, das den Zuschauer zum distanzierten Nachdenken und Hinterfragen anregt, zählt unbestritten zu den schaffensreichsten deutschen Dramatikern und Lyrikern des 20. Jhdts. und gehört in der Schule zur regelmäßigen Lektüre. Der Band bietet eine kompakte Einführung in Epoche, Werk und Wirkung.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Bertolt Brecht polarisiert wie kaum ein anderer Klassiker der deutschen Literatur vor oder nach ihm. Gesellschaftskritik und literarische Virtuosität sind bei ihm nicht voneinander zu trennen, sein Werk reizt zur ständigen Neuentdeckung. Klaus-Detlef Müller widmet sich in seinem Arbeitsbuch Bertolt Brechts Werk und Leben und leistet eine Synthese von mehreren Jahrzehnten Brecht-Forschung. Er stellt Brecht als einen der wichtigsten Erneuerer des Theaters vor, als artistischen Lyriker und engagierten Intellektuellen, der seiner Zeit immer ein Stück voraus war. Das Arbeitsbuch bietet damit eine textorientierte und kritische Neueinschätzung eines kanonischen Autors der klassischen Moderne, der aktueller kaum sein könnte. Klaus-Detlef Müller – ein exzellenter Brecht-Kenner und Mitherausgeber der Großen kommentierten Frankfurter und Berliner Ausgabe – hat eine Einleitung ins Gesamtwerk geschrieben, die grundlegend für alle Studierenden der Literaturwissenschaft und hilfreich für alle Leser eines der ganz großen Autoren des 20. Jahrhunderts ist.

Klaus-Detlef Müller war bis zu seiner Emeritierung Professor für Neue deutsche Literaturgeschichte an der Universität Tübingen und veröffentlichte Monographien zu Goethe, Kafka und Brecht.
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung zur Neuauflage 11

I. Leben und Werk in "finsteren Zeiten"

1. Grundlageninformationen 15
2. Probleme einer multiplen Epoche 15
3. Historische Epochenerfahrung 16
3.1. Orientierungen in der Weimarer Republik 17
3.2. Exil und Kampf gegen den Faschismus 21
3.3. Rückkehr nach Europa und Theaterarbeit in der DDR 22

II. Die frühe Lyrik

1. Vorbemerkung 24
2. Bertolt Brechts Hauspostille 24
2.1. Grundlageninformationen 24
2.2. Formmuster der Gebrauchskunst und Kontrafaktur im Gehalt 25
2.3. Die Konsequenz der nihilistischen Weltsicht: Daseinsgenuss und Preis der Asozialen 29
2.4. Sympathie für die Schwachen und für die Opfer der Gesellschaft 30
2.5. Die Unmöglichkeit der Liebe: Erinnerung an die Marie A. 31
2.6. Die zyklische Geschlossenheit der Hauspostille 32
3. Aus dem Lesebuch für Städtebewohner 33
3.1. Grundlageninformationen 33
3.2. Gebrauchslyrik und Großstadterfahrung 34
3.3. Eine Schule des Überlebens im Großstadt-Dschungel ... 35
3.4. Die Formen der Lehre: Unterweisung und Exempel .... 36
3.5. Textbeispiel: An Chronos 37
3.6. Der Gestus der Kälte 40
4. Die Perspektive der frühen Lyrik 40

III. Die frühen Dramen

1. Vorbemerkung: Die Krise des Individuums - 42
Grundlageninformationen 42
2. Baal: Vitalismus als Widerlegung der gesellschaftlichen
Möglichkeiten des Individuums 44
2.1. Grundlageninformationen 44
2.2. Der Gegenentwurf 45
2.3. Naturhaftes Dasein und gesellschaftliche Verweigerung 47
2.4. Glücksanspruch statt Menschheitsbeglückung 48
3. Trommeln in der Nacht: Das Drama des beschädigten Individuums 50
3.1. Grundlageninformationen 50
3.2. Widersprüche und Antithesen 51
3.3. Das Revolutionsstück als Komödie 5 z
3.4. Die Aufhebung der Bühnenillusion 54
4. Im Dickicht (der Städte): Drama der Selbstentfremdung 55
4.1. Grundlageninformationen 55
4.2. Mythologie der Großstadt 56
4.3. Beschreibung eines Kampfes (Einsatz, Verlauf, Ergebnisse) 58
4.4. Die Unzulänglichkeit der Sprache> 61
5. Mann ist Mann: Das aufgehobene Individuum 63
5.1. Archaisierung des Individuums in Leben Eduards des Zweiten von England 63
5.2. Grundlageninformationen 65
5.3. Entstehung und Wandlungen der Konzeption 65
5.4. Die Verkürzung der Identität zur Identifizierbarkeit .... 66
5.5. Der Spielraum der Verwandlungen 69
5.6. Der 5.7. Die Vernichtung des Individuums und die Begründung des epischen Theaters 72
6. Rückblick: Überwindung der Krise des Dramas durch Verabschiedung des Individuums 74

IV. : Politisch-ästhetische Experimente des Stückeschreibers in der Endphase der Weimarer Republik

1. Vorbemerkung 75
2. Der Weg zu einem zeitgemäßen Theater und seinem Publikum 77
2.1. Grundlageninformationen 77
3. Die Lehrstücke 80
3.1. Grundlageninformationen 80
3.2. Arbeit für den Rundfunk und das Radiolehrstück Der Flug der Lindberghs 81
3.3. Vom Lehrstück zum Badener Lehrstück vom Einverständnis 84
3.4. Die Maßnahme 86
3.4.1. Grundlageninformationen 86
3.4.2. Der Jasager, Der Jasager 2, Der Neinsager 87
3.4.3. Das Lehrstück im politischen Kontext: Die Maßnahme 88
3.5. Zur Lehrstückdiskussion 92
4. Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny 94
4.1. Grundlageninformationen 94
4.2. Die : Kritik des Kulinarischen 94
4.3. Die epische Konzeption der Oper 96
5. Die heilige Johanna der Schlachthöfe 101
5.1. Grundlageninformationen 101
5.2. Ein Lernprozess in der Unübersichtlichkeit ökonomischer Vorgänge 102
5.3. Ideologiekritik: Religiöses Verhalten in politischen Kontexten 104
5.4. Die Furcht vor Gewalt als revisionistischer Impuls 106
5.5. Das und der :
Die Überprüfung der 109
5.6. Die 110

V. Gesellschaft und Kunst im wissenschaftlichen Zeitaltern Brechts Theorie eines episch-dialektischen Theaters

1. Vorbemerkung: Episches Theater als neue Form der
Dramatik 112
2. Die neuen Stoffe und ihre Anforderungen an die
dramatische Form 113
3. Eine politische Theorie des Theaters 115
3.1. Grundlageninformationen 115
3.1.1. Dialektische Dramatik 116
3.1.2. Eingreifendes Denkern: Brechts Verständnis der
materialistischen Dialektik 118
3.2. Nichtaristotelische Dramatik (Anmerkungen zur Mutter) 119
3.3. Verfremdung und V-Effekt (Vergnügungstheater oder Lehrtheater?, Verfremdungseffekte in der chinesischen Schauspielkunst, Über experimentelles Theater) 121
3.4. Die Rückkehr zur Ästhetik 124
3.4.1. Der Messingkauf. 124
Grundlageninformationen 124
3.4.2. Kleines Organon für das Theater 129
3.5. Grenzen der Theorie: 132
4. 133
Grundlageninformationen 133

VI. Die großen Dramen des Exils. Parabelstück und episches Theater

1. Vorbemerkung: Die 138
2. Der Formtypus der Brechtschen Parabel 139
Grundlageninformationen 139
3. Die antifaschistischen Parabeln 142
3.1. Von der Bearbeitung zur Parabel: Die Rundköpfe und die Spitzköpfe 142
Grundlageninformationen 142
3.2. Parabel als Medium historischer Aufklärung:
Der Aufstieg des Arturo Ui 144
3.2.1. Grundlageninformationen 144
3.2.2. Verfremdung als Anleitung zu historischer Urteilsbildung 145
3.2.3. Der 147
3.2.4. Intertextuelle Verfremdung und realistische Formen .... 149
3.3. An den Grenzen der Parabel 149
4. Leben des Galilei: Ein ? . 150
4.1. Grundlageninformationen 150
4.2. Die opportunistische Form> 151
4.3. Naturwissenschaftliche und soziale Erkenntnis 152
4.4. Schwierigkeiten der Perspektive: die Selbst-Verfremdung 154
4.5. Die aus der Materie entbundene Idee: Zweideutigkeiten . 156
5. Die großen Parabeln 157
5.1. Parabelform und eingreifendes Denken 157
5.2. Die tödlichen Illusionen der Kleinbürger: Mutter Courage und ihre Kinder 158
Grundlageninformationen 158
5.3. Verfremdung der Entfremdung: Der gute Mensch von Sezuan 159
5.3.1. Grundlageninformationen 159
5.3.2. Schwierigkeiten mit der Parabel 160
5.3.3. Die Rolle der Götter 161
5.3.4. Die Figurenspaltung 162.
5.3.5. Der 163
5.4. und Utopie in der Parabel: Herr Puntila und sein Knecht Matti 164
5.4.1. Grundlageninformationen 164
5.4.2.. Episches Theater und Komödie 165
5.4.3. Ausstellung der Widersprüche in der Figurenspaltung 166
5.4.4. Vermittlung der Widersprüche im Spiel 167
5.5. Utopische Intention der Parabel und Utopie des
Publikums im Kaukasischen Kreidekreis 169
5.5.1. Grundlageninformationen 169
5.5.2. Das Vorspiel: Alte und neue Weisheit 169
5.5.3. Die Grusche-Handlung: Destruktive Produktivität 170
5.5.4. Die Azdak-Handlung: Widerspruchsvolle Antizipation
einer 172
5.5.5. Die Bedeutung des Vorspiels 174
6. Möglichkeiten und Probleme der Parabel 174

VII. Lyrik des Exils und späte Lyrik

1. Vorbemerkung 175
2. Lyrik des Exils: Svendborger Gedichte und Steffinische Sammlung 176
2.1. Grundlageninformationen 176
2.2. Kommunikation vs. Erlebnisausdruck 177
2.3. Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit 179
2.4. Deutsche Satiren 180
2.4.1. 180
2.5. Finstere Zeiten - Inzwischenzeit 182
3. Buckower Elegien und letzte Gedichte 186
3.1. Grundlageninformationen 186
3.2. : Reflexion vs. Intuition 186
3.1.1. Paradigmenwechsel 187
3.3. Buckower Elegien 188
3.3.1. Grundlageninformationen 188
3.3.2. Selbsterfahrung und Legitimation des Dichtens 189
3.3.3. Das Motto: Gesellschaftliche Mobilität als Voraussetzung des Dichtens 190
3.3.4. Der Blumengarten: Genuss und Erkenntnis 191
3.3.5. Böser Morgen: Reflexion der Entfremdung 191
3.3.6. Heißer Tag 193

VIII. Die Bearbeitungen

1. Grundlageninformationen 196
1.1. 1.2. Prinzipien der Bearbeitung 198
2. Die Antigone des Sophokles 200
2.1. Grundlageninformationen 200
2.2. Die Konzeption 200
2.3. Tiresias 202
2.4. Der Krieg 202
3. Lenz' Der Hofmeister und seine Bearbeitung 204
3.1. Vorbemerkung 204
3.2. Grundlageninformationen 204
3.3. Lenz oder die Alternative 205
3.4. Figaro - rechtsrheinisch 207
3.5. Hoffnung auf bessere Zeiten: Lenz' Konzept des Ständeausgleichs 209
3.6. Lektion auf der Bühne. Exemplarische Szenenanalyse der Bearbeitung 210
3.7. der Jugend 213
3.8. Ist der Hofmeister ein ? 214

IX. Die Wirkung

Grundlageninformationen 217

Gesamtbibliographie
Zitierweise 225
1. Werkausgaben 225
2. Biographisches, Erinnerungen 225
3. Materialienbände, Handbücher und Sammelbände 226
4. Forschungsliteratur 230
5. Grundlagen, Zusammenhänge 244
Namenregister 247
Brecht-Werkregister 253