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Anglizismen in der deutschen Werbesprache Untersucht anhand ausgewählter Frauen- und Männerzeitschriften Zugl.: Diss. phil. Universität Passau 2005
Anglizismen in der deutschen Werbesprache
Untersucht anhand ausgewählter Frauen- und Männerzeitschriften


Zugl.: Diss. phil. Universität Passau 2005

Katarzyna Meder

Logos Verlag Berlin
EAN: 9783832511876 (ISBN: 3-8325-1187-3)
280 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2006

EUR 45,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Anzahl von Werbeanzeigen, die in englischer Sprache abgefasst wurden und mit denen Millionen Deutsche jeden Tag konfrontiert werden, nimmt ständig zu. Aufmerksame Leser beobachten solche Sprachveränderungen oft mit Besorgnis. Immer häufiger vertritt man den Standpunkt, dass die deutsche Sprache von Anglizismen "überschwemmt" wird. In diesem Zusammenhang hat man nicht mehr mit Deutsch zu tun, sondern mit "Denglisch".

Die Frage der Überfremdung des Deutschen durch den zunehmenden Anglizismengebrauch ist in diesem Zusammenhang neben der Rechtschreibreform eine der wenigen Sprachfragen, die auch die Öffentlichkeit bewegen. Dies wiederum regt die Sprachwissenschaftler an, solche Sprachphänomene unter verschiedenen Aspekten zu untersuchen.

Über sprachliche Entwicklungen zu schreiben, ist nicht ohne Schwierigkeiten. Die deutsche Sprache ist einem stetigen Wandel unterzogen, wobei die gravierenden Umbrüche im Wortbestand nicht zu übersehen sind. Kontakte mit anderen Kulturen und die daraus resultierenden sprachlichen Entlehnungen spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Die Vielfalt der Faktoren, die die Richtung und Stärke des sprachlichen Wandels bedingen, kann in meiner Arbeit nicht umfassend behandelt werden. Im Hinblick auf die zentralen Forschungsfragen der Untersuchung werden daher die Resultate deutsch-englischen Sprachkontaktes im Mittelpunkt der vorliegenden Dissertation stehen. Um die Hintergründe dieses Sprachkontaktes zu veranschaulichen, gibt zunächst ein historischer Exkurs einen Überblick über die Sprachpflege und Sprachpolitik in Deutschland sowie einen Überblick über die Beeinflussung des Deutschen durch das Lateinische, Französische und Englische in verschiedenen Sprachperioden.

Im weiteren Teil der Dissertation wird auf die Werbesprache eingegangen, die als eine Hauptvermittlerin der anglo-amerikanischen Fremdwörter gilt. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die sprachwissenschaftliche Analyse der Anglizismen in der Werbung, die in den Frauenzeitschriften (Freundin; Brigitte) und Männerzeitschriften (Auto, Motor und Sport; Kicker) in den Jahren 1983, 1993 und 2003 verwendet wurden. Diese Analyse soll nicht zuletzt zeigen, wie sich der Anglizismengebrauch in den letzten 20 Jahren entwickelt hat und die Frage beantworten, ob die Verwendung von Anglizismen geschlechterspezifisch divergieren kann.
Rezension
Sind Anglizismen (in der Anzeigenwerbung) eine Bedrohung oder eine Bereicherung für die deutsche Sprache? Keine Sprache ist frei von Außeneinflüssen; das gehört zur Lebendigkeit von Sprache dazu. Sprachliche Entlehnungen sind aber von jeher begleitet von warnenden Stimmen, die eine "Überfremdung" der eigenen Sprache beschwören. Hinzu kommen heute die Einflüsse der Globalisierung und Englisch ist nun einmal die Weltsprache Nummer Eins. Nahezu alle Lebensbereiche sind mit Anglizismen-Neologismen durchsetzt, allen voran die Bereiche Computer (Chatten, E-mail, Internet), Medien (Late-Night-Show, zappen), Sport (biken, Skaten) und Wirtschaft (Globalplayer, Outsourcing). Andererseits werden Anglizismen auch gern verwendet, wo es gar nicht notwendig und nur der Wichtigtuerei geschuldet ist, wie es häufig in der Werbung begegnet: Back-Shop statt Bäckerei, Moisturizing Cream statt Feuchtigkeitscreme.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Stichworte/keywords: Anglizismus , Anzeigenwerbung , Werbesprache , Fremdwortintegration , Denglisch
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 1

2. Sprachpflege in Deutschland 12


2.1. Sprachpflege im 17. Jahrhundert 13
2.2. Sprachpflege im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts 17
2.3. Sprachpflege von 1830 bis 1918 20
2.4. Sprachpflege von 1919 bis 1945 24
2.5. Sprachpflege von 1946 bis 1970 29
2.6. Sprachpflege der Gegenwart 36
2.6.1. Sprachpflege in der Bundesrepublik Deutschland 36
2.6.2. Sprachpflege in der ehemaligen DDR 38
2.6.3. Sprachpflege und Sprachwissenschaft 41
2.6.3.1. Sprachpflege als Bestandteil der Sprachkulturtheorie 42
2.6.3.2. Sprachpflege als Form der Sprachlenkung 43
2.6.3.3. Sprachpflege und Ortholinguistik 45
2.7. Zusammenfassung 45

3. Fremdsprachliche Einflüsse auf das Deutsche 48

3.1. Entlehnung 48
3.1.1. Entlehnung im Allgemeinen 48
3.1.2. Lexikalische Scheinentlehnungen 49
3.1.3. Semantische Scheinentlehnungen 50
3.1.4. Morphologische Scheinentlehnungen 50
3.2. Fremdsprachliche Einflüsse auf das Deutsche 52
3.2.1. Römischer Spracheinfluß 53
3.2.2. Christianisierung des deutschen Wortschatzes 54
3.2.3. Lateinischer und griechischer Spracheinfluß 55
3.2.4. Französischer Spracheinfluß 60
3.2.5. Andere fremdsprachliche Einflüsse auf das Deutsche 62
3.2.5.1. Italienischer Spracheinfluß 62
3.2.5.2. Spanischer und niederländischer Spracheinfluß 63
3.2.5.3. Hebräischer Spracheinfluß 64
3.2.5.4. Slawische Spracheinflüsse 65
3.2.6. Englischer Spracheinfluß 65
Exkurs: Zum Einfluß des Englischen auf das ehemalige DDR-Deutsche 69
3.3. Sachbereiche des englischen Spracheinflusses 72
3.4. Zusammenfassung 77

4. Anglizismen in der Werbesprache und ihre Integration 79

4.1. Werbesprache 79
4.1.1. Werbesprache im Allgemeinen 79
4.1.2. Schlagzeile 81
4.1.3. Fließtext (Body Copy) 83
4.1.4. Slogan 83
4.1.5. Produktname 84
4.1.5.1. Funktionen von Produktnamen 84
4.1.5.2. Formen von Produktnamen 85
4.1.5.3. Benennungsmotive von Produktnamen 86
4.1.6. Anglo - amerikanische Einflüsse in der Anzeigenwerbung 87
4.1.6.1. Auswahl des Sprachmaterials 87
4.1.6.2. Vorkommen und Verteilung 88
4.1.6.3. Phonetische Form der Übernahmen 88
4.1.7. Gründe für die Anglizismenverwendung in der Werbesprache 88
4.1.7.1. Stilistische Wirkungen 89
4.1.7.2. Werte 91
4.1.7.3. Pragmatische Funktionen 92
4.1.8. Das Bild der Frau und des Mannes in der Anzeigenwerbung 93
4.2. Integration der anglo - amerikanischen Ausdrücke 96
4.2.1. Morphologische Integration 96
4.2.1.1. Genuszuordnung 96
4.2.1.1.1. Die nächste lexikalische Entsprechung 96
4.2.1.1.2. Morphologische Faktoren 98
4.2.1.1.3. Natürliches Geschlecht 99
4.2.1.1.4. Zahl der Silben I(X)
4.2.1.2. Flexionsmorphologie 101
4.2.1.2.1. Verben 101
4.2.1.2.2. Adjektive 103
4.2.1.2.3. Substantive 104
4.2.2. Phonologische Integration 107
4.2.3. Orthographische Integration 108
4.3. Die Wortbildung 109
4.3.1.Komposita 109
4.3.2. Phrasen und Kurzsätze 110
4.4. Meinungsauseinandersetzung zum Anglizismengebrauch 111

5. Kriterien für die Analyse von Anglizismen in den Werbeanzeigen der Frauen- und Männerzeitschriften der Jahre 1983, 1993 und 2003 117

6. Die Analyse von Anglo - Amerikanismen in der Anzeigenwerbung der Frauenzeitschriften 119


6.1. Brigitte 120
6.1.1. Brigitte 1983 120
6.1.2. Brigitte 1993 130
6.1.3. Brigitte 2003 139
6.2. Freundin 148
6.2.1. Freundin 1983 148
6.2.2. Freundin 1993 158
6.2.3. Freundin 2003 166

7. Die Analyse von Anglo - Amerikanismen in der Anzeigenwerbung der Männerzeitschriften 175

7.1. Kicker 175
7.1.1. Kicker 1983 175
7.1.2. Kicker 1993 185
7.1.3. Kicker 2003 194
7.2. Auto, Motor und Sport 202
7.2.1. Auto, Motor und Sport 1983 202
7.2.2. Auto, Motor und Sport 1993 210
7.2.3. Auto, Motor und Sport 2003 219

8. Auswertung der Ergebnisse 228

8.1. Statistische Daten 228
8.1.1. Brigitte 228
8.1.2. Freundin 231
8.1.3. Kicker 234
8.1.4. Auto, Motor und Sport 237
8.2. Frauen- und Männerzeitschriften im Vergleich 240

9. Zusammenfassung der Ergebnisse 245

9.1. Anglizismen in der Anzeigenwerbung: Bedrohung oder Bereicherung? 245
9.2. Anglizismen auf dem Rückzug. Ein neuer Trend? 248
9.3. Das Bild der Frau und des Mannes in der deutschen Anzeigenwerbung 251
9.3.1. Das Bild der Frau 251
9.3.2. Das Bild des Mannes 253

Literatur 256
Register 264