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lieber high als stinknormal? Ein Buch über Drogen
lieber high als stinknormal?
Ein Buch über Drogen




Lina Rhan, Ulla Rhan

Kösel
EAN: 9783466305636 (ISBN: 3-466-30563-2)
128 Seiten, paperback, 13 x 21cm, Januar, 2001

EUR 10,20
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mein Leben ist verloren. Ich kiffe und schmeiße ständig Pillen und wenn ich so weitermache, ist sowieso alles egal. Shit. Mein Leben ist nur noch schön, wenn ich high bin. (Lina mit 13 in ihrem Tagebuch)

Partydrogen, vor allem Eestasy und alle möglichen anderen Pillen, sind heute problemlos zu beschaffen. Und sie einfach mal auszuprobieren darauf haben viele Lust. Wenigstens für kurze Zeit dem langweiligen Alltag entfliehen, den erwachsenen Spießbürgern und Normalos ...

Lina, heute 19, erzählt in diesem Buch ihre eigene Geschichte. In stundenlangen Tonbandinterviews hat sie ihrer Mutter Ulla ihren Weg in die Abhängigkeit geschildert - und wie hart es war, wieder herauszukommen. Ergänzt wird das Buch durch einen umfassenden Info- und Adressteil.

Klappentext

Lina ist 13, als sie zum ersten Mal Drogen ausprobiertert. Hasch, bald auch Ecstasy und LSD. Sie feiert die Nächte durch, lässt den Alltag hinter sich. Die Stationen der nächsten Jahre: Schulverweis, geschlossene Unterbringung, Flucht, Beschaffungskriminalität, Leben auf der Straße, schließlich körperlicher und mentaler Zusammenbruch. Der Weg heraus ist eine langjährige Qual.

Neben Lina erzählt ihre Mutter Ulla von ihrem verzweifelten Kampf, Lina zu helfen. Bis sie einsieht, dass sie ihrer Tochter nicht helfen kann, wenn die sich nicht helfen lassen will, und dass keine Kommunikation möglich ist, wenn Ulla selbst nicht bereit ist, ehrlich und unvoreingenommen auf Lina zuzugehen.

Neben diesem authentischen Bericht enthält das Buch Informationen über Drogen, Abhängigkeit und Veränderungsmöglichkeiten sowie einen umfangreichen Adressteil.

Lina Rhan geboren 1981, hat dieses Buch zusammen mit ihrer Mutter geschrieben. Nach einem langjährigen Weg durch die Drogenszene versucht sie jetzt sich ein »normales« Leben aufzubauen.

Ulla Rhan, geboren 1956, ist Lebensberaterin, Übersetzerin und freie Autorin. Beim Schreiben hat sie eng mit Drogenberatungsstellen, Streetworkern und betroffenen Jugendlichen zusammengearbeitet.

Rezension
JOURNAL FRANKFURT, Ausgabe 15/01

DROGEN

Brisanter Stoff

Ulla und Lina Rhan haben ein ungewöhnliches Buch über Dogen geschrieben. Laut einer aktuellen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung steigt die Zahl junger Menschen mit Drogenerfahrung edrohlich. Ist Hasch wirklich schlimmer als Bier? Methadon: ja oder nein? Und wie bekommt man Partydrogen in den Griff? So lauten einige der aktuell diskutierten Detailfragen. "Lieber high als stinknormal?", ein neues Buch aus dem Kösel-Verlag, geht grundsätzlicher und dichter an das Problem heran. Geschrieben haben es Ulla Rhan und ihre in Frankfurt lebende Tochter Lina. Lina, heute 20 Jahre alt, kam als aufmüpfiger Teenie während einer schweren Krankheit ihrer Mutter mit Drogen in Berührung. Auf Hasch folgten Pillen, lange Nächte im Technotempel Omen, LSD und andere harte Substanzen. Lina rutschte ab, verbrachte Monate in geschlossenen Heimen und auf dem Pflaster rund um die Konstabler Wache. Erst eine Streetworkerin, ein Junge aus der Szene und das Umdenken der Mutter, die sich darauf einließ, mit ihrer Tochter in Amsterdam einen Joint zu rauchen, konnten "eine Brücke" zu ihr bauen. Im Buch wird Linas Leben ungewöhnlich aufbereitet: Aus Interviews mit ihrer Tochter filterte Ulla Rhan hautnahe Erlebnisberichte aus der "Feierszene", dagegen schnitt sie Einträge aus Linas Tagebuch, objektive Erzählpassagen und selbstkritische Einblicke in ihre Gefühle als Mutter. Hinzu kamen Checklisten über Drogen, Sucht und Hilfsmöglichkeiten sowie ein umfangreiches Register mit Kontaktadressen.

Ja ja, kennen wir alles, könnte man vorschnell denken: Schlimme Kindheit, das Märchen von der Einstiegsdroge Hasch, die böse Technomusik und ein bisschen Familie - fertig ist die Betroffenheitsstory, selbstverliebt und mit Happy End. Doch weit gefehlt. Das Buch hält sich mit simplen soziologischen Erklärungen zurück (Linas Schwester etwa, heute 16, hat mit Drogen nichts am Hut), schildert Konsumenten nicht als Versager und provoziert mit dem Verweis auf legale Einstiegsdrogen wie Nikotin und Bier. Auch versteckte Alltagssüchte (nach Kaffee, Arbeit, Schokolade, Einkaufen .) und Linas dauerhafte Absturzgefahr bleiben nicht unerwähnt. "Den Disco-Druffi erreicht man kaum mit so einem Buch", schätzt Ulla Rhan die Lage realistisch ein. "Eher Jugendliche außerhalb der Feierszene und Erwachsene." Weshalb sich die spannenden 128 Seiten unter anderem für den Schulunterricht empfehlen.

Michael Behrendt
Inhaltsverzeichnis

es ist ein Wunder

rebel

feiern ist geil, oder?

ich will hier raus!!!

grenzenlose freiheit ...
           ... grenzenlose Abhängigkeit !?

hängen geblieben

wer macht den ersten schritt ?

weg von der Straße

auf eigenen Füßen

Knall

Szenesprache

Kontaktadresse