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Zu alt? Abgelehnt! Berichte aus Deutschland über das Älterwerden
Zu alt? Abgelehnt!
Berichte aus Deutschland über das Älterwerden




Astrid Nourney

Viola Falkenberg Verlag
EAN: 9783937822532 (ISBN: 3-937822-53-4)
218 Seiten, kartoniert, 12 x 19cm, Januar, 2006

EUR 12,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Ausgrenzung wird schärfer, die AUseinandersetzung brisanter. "Ältere frauen stellen wir nicht ein," hört man in einer Arztpraxis, "die lassen sich nicht scheuchen". Alltag in Deutschland: Eine Personalchefinmeint, Über-30-Jährige seinen nicht mehr ausreichend lernbereit; Banken verweigern Kunden wegen ihres Alters Kredite. Gleichzeitiug stellen Unternehmer fest, das sie nur durch Mitarbeiter üner 50 erfolgreich sind und wehrt sich eine 70-Jährige öffentlich gegen Altersdiskriminierung.



VOn den Folgen berichten: alte und junge Arbeitgeber und ehrenamtlich Engagierte, Sozialforscherinnen und Werbefachleute, Deutsche und Ausländer. Sie beschreiben was jeder tun kann, damit mehr MEnschen in Würde älter werden. Doch wo kann man ansetzen? Ist mehr ehrenamtlichen Engagement die Lösung oder doch eher ein ANtidiskriminierungsgesetz?



Wie es früher war und wie andere Länder mit Älteren MEnschen umgehen, zeigen Beispiele aus Forschung, Literatur und MEdien. Mit ANschriften von den verschiedenen Organisationen.
Rezension
""Berichte über das Älter werden" nennt Astrid Nourney ihre umfangreiche Sammlung von erschreckenden Beispielen zur Altersdiskriminierung in Deutschland. Angefangen bei Stefan Raab, der öffentlich erklärt, dass er ältere Zuschauer "einfach nicht will", über den 65-Jährigen, dem die Unfallversicherung, die er nie in Anspruch genommen hatte, gekündigt wird, oder die 76-Jährige, deren jahrelanges ehrenamtliches Engagement bei der Telefonseelsorge plötzlich unerwünscht ist, bis zur aktuellen Pflegeheimstudie listet Nourney unzählige, oft unglaubliche Fälle von Benachteiligungen oder Beleidigungen Alter auf. Was dabei angenehm auffällt: Sie teilt die Welt nicht dumpf in Gut (alte) und Böse (Diskriminierer) ein. Im Gegenteil. Sie schildert auch Rollenkonflikte, wie die des jungen Menschens, der einem Älteren im Bus den Platz anbietet - und sich dieser dadurch diskriminiert fühlt.
Einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt das Buch aber vor allem deswegen nicht, weil Nourney die Liste der Negativ-Beispiele um eine fast ebenso lange Liste positiver Beispiele ergänzt. So nennt sie älter werdende Gastarbeiter zwar eine betroffene Gruppe, stellt in einem ihrer 22 Einzelinterviews aber zugleich den Türken Mete Duyar vor, der in Hamburg einen vorbildlichen "Seniorentreff für Migranten" schuf." Zitiert nach U. Schwarzwald, WAZ, 30.5. 2006;

Rezension recherchiert und eingegeben: Ansgar Henseler für die Lehrer-Bibliothek
Inhaltsverzeichnis
Altersdiskriminierung geht alle an

Kapitel I
1.1 Von "Best-Ager" bis "Silver-Generation" - Respekt oder Ausgrenzung in Worten?
1.2 Immmer mehr Greise fühlen sich fit - Alte in Werbung und Medien
1.3 Aus Neid beraubt und vernachlässigt - ein kurzer AUsflug in die Geschichte

Kapitel 2
2.1 Freizeit, die keine Freiheit bringt - Der ALltag ist hart
2.2 Zur Problemgruppe gemacht - Ausgrenzung im Berufsleben
2.3 Engagieren unerwünscht - Grenzen im Ehrenamt
2.4 Alter: Ein Synonym für Kranksein - Gesundheit ist Pflicht

Kapitel 3
3.1 Hexe oder Oma - frauen werden doppelt diskriminiert
3.2 Wird entsorgt, wer überflüssig ist? - Arme, Kranke und Behinderte
3.3 Zwischen den Welten - Aus Gastarbeiter werden älter

Kapitel 4
4.1 "Beschwerdeklassiker" Vertragsfreiheit - Banken und Versicherungen
4.2 Kein Kavaliersdelikt?! - Das deutsche Antidiskriminierungsgesetz
4.3 Verehrt, versteckt, vergessen - Schreckens- und Vorbilder im Ausland

Dem Leben wurden Jahre gegeben; jetzt müssen wir den Jahren Leben geben

Anhang: Adressen: Europa, BRD, Östereich, Schweiz