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Wir waren Glückskinder - trotz allem Eine deutsch-jüdische Familiengeschichte
Wir waren Glückskinder - trotz allem
Eine deutsch-jüdische Familiengeschichte




Michael Wolffsohn

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423763318 (ISBN: 3-423-76331-0)
238 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, April, 2021

EUR 14,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Glück im schrecklichsten Unglück: Die Geschichte einer deutjüdischen Familie, die den Nationalsozialismus überlebte und ins Land der Täter zurückkehrte.



Thea Saalheimer ist siebzehn, als sie mit ihrer Familie vor dem Naziterror nach Tel Aviv flieht. Dort evrliebt sie sich in Max Wolffsohn und baut mit ihm ein neues Leben auf. Fünfzehn Jahre später kehren die beiden mit ihrem Sohn Michael ins Nachkriegsdeutschland zurück. Wie erlbeten Thea und ihre Familie den Nationalsozialismus und die Emigration in ein Land, dass ihnen in jeder Hinsicht fremd war? Wie kam es, dass sie ins Land der Täter zurückzogen?



Das Schicksal seiner Eltern und seine eigene Kindheit schildert Michael Wolffsohn berührend, kenntnisreich und trotz aller Tragik humorvoll.
Rezension
Vor vier Jahren erschien das Buch "Deutschjüdische Glückskinder", eine Weltgeschichte seiner Familie, wie der Autor sein Buch selbst beschreibt. 2021 legt Michael Wolffsohn nach: die Geschichte seiner Familie erzählt er nun für Kinder und Jugendliche.

Inhaltlich dreht sich alles um die Irrungen und Wirrungen der Familien Wolffsohn und Saalheimer, eben die Familien, aus denen die Eltern des Autoren entstammen. Die Geschichte beginnt in Bamberg, in dem der überwiegend katholische Teil der Bevölkerung friedlich mit den wenigen jüdischen Familien zusammenlebt. Das ändert sich, nachdem die Nationalsozialisten die Macht im Reich ergriffen hatten und ihre menschenverachtende Ideologie bis in alle Winkel des Reiches diktiert hatten. Überall fanden sich Bürger, die sich die Weltsicht der Nazis zu eigen machten und konsequent umsetzten.
Doch was bedeutete das für die Juden in Deutschland, für die Familien? Michael Wolffsohn beschreibt es eindrucksvoll, gut lesbar und mit viel Gefühl.
Zu den Familien, die aus Deutschland fliehen, gehören auch die elterlichen Familien des Autoren. Nun leben sie zwar im Vergleich zu Nazi-Deutschland in Sicherheit, aber Fuß zu fassen in der neuen Umgebung gelingt nicht allen. So etwas wie "Heimweh" macht sich breit.
Nach Ende des Krieges zieht es die Eltern des Autoren mit ihrem kleinen Sohn Michael zurück nach Deutschland. In ein neues Deutschland, das Demokratie und Akzeptanz als Kerngedanken in sich trägt, aber nach wie vor ist nicht alles eitel Sonnenschein - und die Situation verbessert sich leider nicht.

Eignet sich ein solch sensibles Thema für ein Kinder-/Jugendbuch? Ich meine: eindeutig ja!
Mit dem richtigen "Feeling" für die Weltsicht eines jungen Jugendlichen gelingt es Michael Wolffsohn einen wichtigen, lehrreichen und spannenden Eindruck in die Lebenswelt jüdischer Familien (heute und damals) zu vermitteln. Eine wichtige Grundlage, um zu verstehen und einzuordnen, welch grauenvolle Wirkung die Weltanschauung der Nationalsozialisten verursachte und, in Anbetracht aktueller Entwicklungen, welche Assoziationen bei unseren jüdischen Mitbürgern wachgerufen werden, wenn sich der "moderne" Antisemitismus Bahn bricht.
Selbst wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob die Kinder und Jugendlichen jedem Detail der Wolffsohnschen Erzählungen folgen können, das Buch leistet einen eminent wichtigen Beitrag. Es spricht ein Thema an, bei dem Sensibilität und Wachsamkeit heute mehr und mehr gefragt sind!

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Einmal Tel Aviv und zurück: die Geschichte einer Emigration
Thea Saalheimer war 17, als sie Anfang 1939 vor dem Naziterror nach Tel Aviv floh, wo sie sich in Max Wolffsohn verliebte. 15 Jahre später kehrten die beiden mit ihrem damals siebenjährigen Sohn, dem heutigen Historiker und Nahostexperten Michael Wolffsohn, nach Deutschland zurück. Wie erlebten Thea und ihre Familie den Nationalsozialismus und die Emigration – in ein Land, das ihnen in jeder Hinsicht fremd war? Wieso zogen sie ins Land der Täter zurück?

Die Geschichte seiner Mutter und die seiner Kindheit erzählt Michael Wolffsohn in dieser Jugendbuchversion seiner ›Deutschjüdischen Glückskinder‹ unterhaltsam, voller erzählerischer Kraft und mit vielen Fakten über den Nationalsozialismus und die Geschichte der Juden.

Michael Wolffsohn, Prof. Dr., geb. 1947 in Tel Aviv, stammt aus einer deutsch-jüdischen Familie, die 1939 nach Palästina fliehen musste. Seine Eltern kehrten 1954 nach Deutschland zurück. Von 1981 bis 2012 war er Professor für Neuere Geschichte an der Bundeswehruniversität München. Michael Wolffsohn veröffentlicht regelmäßig in nationalen und internationalen Medien und hat über 30 Bücher vorgelegt, unter anderem ›Wem gehört das Heilige Land?‹ (11. Aufl. 2014).
Inhaltsverzeichnis
Vorwort – Ima statt Mama, Aba statt Papa 9

Kapitel 1 Die Welt meiner Mutter: Juden, Nazis, Katholiken 15
Kapitel 2 Die Welt meines Vaters: »Heil Hitler«, Koteletten-Schmidt, Scala und die Gartenstadt Atlantic 85
Kapitel 3 In Israel lebend, Deutschland im Sinn 133
Kapitel 4 Trotz allem und nach allem wieder Deutschland 185

Schluss in drei Teilen: Judenhass heute – Es ist nicht vorbei – Stinken Juden? 215