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Wenn es ernst wird Lebensentscheidungen von Kinderwunsch bis Sterbehilfe. Wie wir die richtigen Fragen an die Medizin stellen
Wenn es ernst wird
Lebensentscheidungen von Kinderwunsch bis Sterbehilfe. Wie wir die richtigen Fragen an die Medizin stellen




Ralf Jox, Rouven Porz

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406829970 (ISBN: 3-406-82997-X)
238 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, Februar, 2025

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Richtige tun, wenn es um Leben und Tod geht

Irgendwann kommen wir alle in eine Situation, in der wir schwierige Entscheidungen über unsere eigene Gesundheit, die von Angehörigen oder Freunden treffen müssen. Wir müssen dann die richtigen Fragen stellen und Verantwortung übernehmen - ob es sich um den Schlaganfall der Mutter, eine künstliche Befruchtung, den Wunsch eines Kindes nach geschlechtlicher Veränderung, um Organspende oder das Lebensende handelt. Die beiden Medizinethiker Ralf Jox und Rouven Porz geben unverzichtbare Orientierung in einem komplizierten Bereich, der viele Menschen zunehmend überfordert.

Die Medizin heutiger Tage kann unheimlich viel. Sie kann Menschen retten, die früher gestorben wären. Sie kann Pandemien bekämpfen und mit Künstlicher Intelligenz Krankheiten aufspüren, für die es noch nicht einmal Namen gibt. Sie kann uns das Sterben erleichtern und sogar nach dem Tod noch allerhand mit unseren Körpern anfangen. Aber wollen wir das alles? Und vor allem: Sollen wir all das tun, was wir tun könnten? Dies sind nicht nur gesellschaftliche Fragen. Jede und jeder von uns ist ganz persönlich davon betroffen. Mehrfach im Leben müssen wir schwierige gesundheitliche Entscheidungen treffen - über uns selbst, über unsere Angehörigen. Zuweilen geht es gar um Leben und Tod. Spätestens dann fragen wir uns: Wie kann ich mich bei diesen verwirrenden Fragen orientieren? Und wie kann ich selbst die richtigen Fragen stellen - an die Ärzte und Pflegenden, im Austausch mit dem Partner und mit Angehörigen, an mich selbst? Mit welcher Entscheidung werde ich später leben können? Wer kann mich bei solchen Lebensentscheidungen unterstützen? Wie kann ich Klarheit gewinnen? Genau hier setzt dieses Buch an. Es will Ihnen als Leserinnen und Lesern helfen, über diese Fragen nachzudenken, sie zu formulieren und für sich selbst Orientierung zu finden.

Aus dem Inhalt: Eine schwierige Geburt - Die Sorge der Sorgeberechtigten - Von Identitäten und Irritationen - Wenn der Geist verrückt spielt - Die tausend Gesichter des Alters - Wenn der Vorhang fällt - Nach dem Tod geht es weiter

"Ein Weckruf. Diese Fragen von Leben und Tod betreffen uns alle irgendwann. Brillant." Rolf Dobelli, Autor des Weltbestsellers "Die Kunst des klaren Denkens" Wie stelle ich als mündiger Patient die richtigen Fragen? Nach welchen Kriterien sollen wir handeln, wenn es um Leben und Tod geht? Die beiden Medizinethiker geben ein Instrumentarium für eigenverantwortliche Entscheidungen an die Hand Eine Ermutigung, als Patient mehr Verantwortung zu übernehmen .

Prof. Dr. med. Dr. phil. Ralf Jox hat den Lehrstuhl für Medizinethik an der Universität Lausanne inne und leitet dort auch die Klinische Ethikberatung am Universitätsklinikum CHUV. Jox ist Mitglied der Nationalen Ethikkommission der Schweiz und federführender Schriftleiter der führenden deutschsprachigen Fachzeitschrift "Ethik in der Medizin".

Prof. Dr. phil. Rouven Porz ist Assoziierter Professor für Medizinethik und Leiter des Fachbereichs "Medizinethik und ärztliche Weiterbildung" im Universitätskrankenhaus in Bern. Porz war Präsident der Europäischen Gesellschaft der Zentren für Medizinethik und ist aktuell Vize-Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik.
Rezension
Dieses Buch thematisiert aktuelle medizinethische Fragestellungen in den Grenzsituationen des Lebens wie z.B. Organspende, Schlaganfall oder künstliche Befruchtung. Das Buch ist nicht rein fachwissenschaftlich, sondern auf ein breiteres Publikum ausgerichtet; denn diese Fragen von Leben und Tod betreffen uns alle irgendwann. Alle Kapitel sind deshalb mit konkreten Fallbeispielen angereichert. Die Fälle dienen als Ausgangspunkte, um über zentrale Lebensentscheidungen nachzudenken. Die einzelnen Kapitel können unabhängig voneinander gelesen werden, sind in sich abgeschlossen und enden jeweils mit einer Zusammenfassung. Irgendwann kommen wir alle in eine Situation, in der wir schwierige Entscheidungen über unsere eigene Gesundheit, die von Angehörigen oder Freunden treffen müssen. Die Medizintechnik der vergangenen Jahre ist über die Maßen fortgeschritten, die Medizintehik kommt kaum hinterher. Die Kernfrage lautet: Sollen wir all das tun, was wir tun könnten, gesellschaftlich und individuell? Das Buch kann und will kein erschöpfendes Kompendium der Medizinethik sein, sondern Schlaglichter auf die zentralen Fragen werfen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Angehörige, existentielle Entscheidungen, Geschlechtstransformation, Gesundheit, künstliche Befruchtung, Leben, Lebensende, Lebensfragen, Organspende, Orientierung, Ralf J. Jox, Ratgeber, Rouven C. Porz, Schlaganfall, schwierige Entscheidungen, Tod, Vorsorge

Pressestimmen:

„Kompetenter medizinischer Rat in den Grenzsituationen des Lebens.“
buchtips.net, Nico Haase

„Das Buch … möchte helfen, über wichtige Fragen nachzudenken, und orientiert sich dabei am Lauf des Lebens … lesenswert!“
Prisma

"Ein Weckruf. Diese Fragen von Leben und Tod betreffen uns alle irgendwann. Brillant."
Rolf Dobelli, Autor des Weltbestsellers «Die Kunst des klaren Denkens»
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11

1. Selbst entscheiden – wieso wir alle herausgefordert sind 15

Wie wir die Medizin sehen 17
Wieso braucht es in der Medizin Ethik? 18
Ärztlicher Paternalismus ist passé 23
Selbst bestimmen ist gefragt 24
Moralismus als Holzweg 26
Unbehagen, Problem, Dilemma 28
Wie wir als klinische Ethiker arbeiten 30
Zusammenfassung 32

2. Jenseits von Sex – Zeugung und mehr 33

Die Ära der Retortenbabys 34
Recht auf ein Kind? 35
Das Wunschkind 39
Dr. Mendel 3.0 40
Letzter Ausweg Fetozid? 43
Ausgewählt oder aussortiert? 46
Embryo: Zellhaufen oder Mensch? 50
Zusammenfassung 51

3. Eine schwierige Geburt 52

Geburt und Sterblichkeit 52
Zwischen Natürlichkeit und Medikalisierung 53
Gebären heute und morgen 56
Ungewissheiten bei Neugeborenen und Säuglingen 58
Größte Sorgen um die Kleinsten 61
Wie Eltern ihre Kinder vertreten 64
Zusammenfassung 65

4.Die Sorgen der Sorgeberechtigten 67

Wo endet elterliches Ermessen? 68
Wenn Kinder allmählich mitentscheiden können 72
Was heißt eigentlich einwilligungsfähig? 74
Sich entwickeln heißt sich verletzlich machen 77
Unsere Kinder in der Welt der neuen Technologien 78
Wenn die Sorgeberechtigten selbst zur Sorge werden 82
Zusammenfassung 84

5. Von Identitäten und Irritationen 86

Was bin ich und wer bin ich? 86
Identitätssuche und Körper 89
Identitätssuche und Familienplanung 92
Familienplanung andersherum: Verhütung und Sterilisierung 94
Identität und ethnisch-kulturelle Zugehörigkeit 100
Zusammenfassung 102

6. Wenn der Geist verrücktspielt 103

Das 21.Jahrhundert, die Epoche der psychischen Krankheiten? 104
Psychische Krankheiten: eine Einbahnstraße? 105
Wer ist hier eigentlich gestört: Das Individuum oder die Gesellschaft? 107
Psychiatrie ohne Zwangsjacke? 110
Psychisch Kranke: Nur selten Täter, oft Opfer 112
Auch in der Psychiatrie gibt es Patientenverfügungen 114
Palliative Psychiatrie 116
Zusammenfassung 119

7. Wer hat Angst vor künstlicher Intelligenz? 120

Auch die Medizin will künstlich intelligent sein 121
Kann sich ein Computer entschuldigen? 125
Bloß ein Werkzeug oder ein echtes Gegenüber? 128
Existenzielle Tiefendimensionen 131
Und wenn die Ethik selbst künstlich intelligent wird? 133
Zusammenfassung 136

8. Corona und mehr – was heißt eigentlich gerecht? 137

Ein neues Zeitalter 140
Neue Wörter braucht das Land 143
Wer nennt mich vulnerabel? 144
Haarige Haustiere und nackte Ehemänner 147
Ideale der Gerechtigkeit 149
Wir haben nicht genug für alle 150
Zusammenfassung 152

9. Die tausend Gesichter des Alters 153

Was heißt heute schon Alter? 153
Den alten Menschen eine Stimme geben 155
Vulnerable Menschen in der Leistungsmedizin 159
Einen alten Baum verpflanzt man nicht, oder? 160
Die schöne neue Welt der Gerontotechnologie 165
Vielfalt in der Gemeinschaftseinrichtung: Ein Dilemma? 166
Das Schwerste: den mutmaßlichen Willen ergründen 168
Zusammenfassung 170

10. Wenn der Vorhang fällt 172

Geräte abschalten, auch auf der Intensivstation? 174
Des Guten zu viel? Übertherapie am Lebensende 176
Unser Leitfaden für ethische Gespräche 181
Das Ende selbst in die Hand nehmen 183
Schlafen legen, bis Schlafes Bruder kommt? 189
Sterbefasten – eine sanftere Form des Suizids? 189
Zusammenfassung 191

11. Nach dem Tod geht es weiter 192

Ein gutes Herz 193
Organe verteilen 195
Zustimmen oder widersprechen? 197
Die eigene Identität erzählen 200
Von Soldaten und Spermien 203
Unsterbliche Zellen 204
Überleben uns die digitalen Zwillinge? 207
Zusammenfassung 208

12. Ethikkompetenz für die Medizin von morgen 210

Medizin von morgen? Jedenfalls anders 212
Klinische Ethik, ein Beruf mit Zukunft 217
Gute Entscheidungen treffen 223
Eigene Werte bedenken 225
Nicht zu schnell urteilen 226
Eigene Vorurteile erkennen 227
Zusammenfassung 229

Weiterführende Literatur 231
Verzeichnis der Fallbeispiele 236
Verzeichnis der Info-Boxen 238