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Welche Grammatik braucht der Grammatikunterricht?
Welche Grammatik braucht der Grammatikunterricht?




Ursula Bredel, Claudia Schmellentin (Hrsg.)

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834013118 (ISBN: 3-8340-1311-0)
235 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2014

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Im Zentrum dieses Buches steht die Frage, welche Kompetenzen Kinder und Jugendliche mittels welcher grammatischer Inhalte erwerben können und sollen. Im Zuge der Kompetenzorientierung ist die in der Vergangenheit häufig sehr vehement hinterfragte Passung von Inhalten und Zielen des Grammatikunterrichts neu vorzunehmen. Diese Aufgabe und die damit verbundene Neukonzeption des Grammatikunterrichts prägte den grammatikdidaktischen Diskurs der letzten Jahre. Dabei scheint sich ein Paradigmenwechsel anzukündigen, der mit der Grenzziehung zwischen vorbegrifflichen grammatischen Kompetenzen bei der Sprachproduktion und -rezeption einerseits und begrifflich zugänglichen, analytischen Grammatikkompetenzen andererseits verbunden ist.

Der vorliegende Band dokumentiert die grammatikdidaktische Diskussion der Sektion „Vielfalt der Sprachreflexion" der Jahrestagung des Symposions Deutschdidaktik in Augsburg 2012, in der die Kompetenzbereiche, Kompetenzziele und Gegenstände im Sinne einer Zweiteilung des Feldes bearbeitet und weiter konturiert wurden.
Rezension
Der hier anzuzeigende Tagungsband der Jahrestagung des Symposions Deutschdidaktik in Augsburg 2012 beschäftigt sich mit der notwendigen Neuausrichtung des Grammatikunterrichts im Fach Deutsch angesichts der Kompetenzorientierung. Während in der Nachkriegszeit zunächst die Inhalte im Zentrum des Grammatikunterrichts standen, wurden diese ab den 1970er Jahren zunehmend durch Lernzielorientierung im Grammatikunterricht ergänzt und ersetzt, - nun folgt seit einigen Jahren die Umstellung auf Kompetenzorientierung in der Grammatikdidaktik. Hier vollzieht sich z.Zt. ein Paradigmenwechsel; Grammatikinhalte als Lerngegenstand an sich werden zunehmend obsolet angesichts der Grenzziehung zwischen vorbegrifflichen Kompetenzen bei der Sprachproduktion und -rezeption einerseits und den begrifflich-analytischen Grammatikkompetenzen andererseits. Diese Problematik durchzieht die Beiträge des Sammelbands.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Reinold Flinke /Jasmin Sieger
Grammatische Strukturen als Lerngegenstand im Deutschunterricht: Um welche Art von Lernen geht es? 1

Christiane Hochstadt
Förderung der Musterverfügbarkeit im Sprachunterricht am Beispiel des Präteritums - ein rezeptionsorientierter Zugang über das Nacherzählen 23

Birgit Mesch
„ Spatium oder nicht? " — Ist das hier die Frage? Zum Umgang mit Schreibvarianz 47

Monika Budde
Sprachreflexion beim Textverstehen 69

Tatjana Zybatow
Das Vorfeld und seine Besetzung in Lehrbuchtexten 87

Benjamin Uhl
Memorieren oder analysieren? Eine Didaktik der Verbklassen im Spannungsfeld zwischen traditionellem und formal-analytischem Vorgehen 107

Iris Kleinbub
Grammatik unterrichten - Professionsorientierung in der Lehrerbildung 135

Hrvoje Hlebec
Wie viel Sprachbetrachtung steckt im Sprachbuch? Eine Analyse von Aufgabenstellungen zur Einführung der Wortart Verb in Sprachbüchern für die Grundschule 161

Stephan Nänny
Grammatisieren - sprachliche Strukturen erforschen 183

Knut Stirnemann
Linguistik als Schulfach? 14-Jährige erforschen Sprache(n) - Ein Bericht aus der Praxis 195

Helga Schwenk
Interlinguale Zugänge zum Themenbereich Grammatik/Reflexion im Deutschunterricht 215
Weitere Titel aus der Reihe Thema Sprache - Wissenschaft für den Unterricht