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Weiterbildungsverhalten und Eigenressourcen
NRW-Studie über Geld, Zeit und Erträge beim lebenslangen Lernen
Rainer Brödel, Alexander Yendell
wbv Media
EAN: 9783763933303 (ISBN: 3-7639-3330-1)
228 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2008
EUR 29,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
m Bereich der Weiterbildung beschäftigen zwei Grundentwicklungen die Bildungsforschung. Zum einen wird die institutionalisierte Weiterbildung immer stärker in ein netzwerkbasiertes System lebenslangen Lernens einbezogen. Zum anderen erfolgt eine Umschichtung derWeiterbildungsfinan-zierung zu Lasten der Teilnehmenden. Selbstverantwortung und Eigeninitiative werden zu Leitbildern lebenslangen Lernens. Diesen Trend symbolisiert die Initiierung eines staatlich geförderten Weiterbildungssparens.
Die Studie nimmt auf der Ebene eines Bundeslandes den gestiegenen Bedarf nach Transparenz und Monitoring auf. Die Autoren untersuchen auf der Basis einer für NRW repräsentativen Bevölkerungsumfrage das formelle und informelle Lern- und Weiterbildungsverhalten für die Altersspanne der 16- bis 64-Jährigen, sowie monetäre und zeitliche Lernressourcen. Insbesondere interessiert die Belastbarkeit und das Bereitschaftspotenzial hinsichtlich der eigenen Weiterbildungsfinanzierung.
Die Untersuchungsergebnisse sind wissenschaftlich innovativ. Sie bieten Anhaltspunkte für Bildungspolitik und Weiterbildungsträger.
Rezension
Lebenslanges Lernen und somit Weiterbildung werden immer wichtiger; die Zeiten sind definitiv vorbei, in denen man als Jugendlicher einen Beruf erlernte und diesen ein Leben lang ohne größere Umstellungen ausüben konnte. Die Autoren dieser empirischen Studie, in der 1101 Telefoninterviews mit in Nordrhein-Westfalen lebenden Personen gemacht wurden, untersuchen auf der Basis einer für NRW repräsentativen Bevölkerungsumfrage das formelle und informelle Lern- und Weiterbildungsverhalten für die Altersspanne der 16- bis 64-Jährigen: Wie viel Engagement wird in das eigene lebenslange Lernen investiert? Welche individuellen und sozialen Faktoren bestimmen das Weiterbildungsverhalten? Welche Rückschlüsse können für die regionale Weiterbildungslandschaft gezogen werden? Ein Ergebnis lautet z.B.: Befragte mit höheren Schulabschlüssen sind deutlich weiterbildungsaktiver als Personen mit niedriger schulischer Herkunft.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wie viel Engagement wird in das eigene lebenslange Lernen investiert? Welche individuellen und sozialen Faktoren bestimmen das Weiterbildungsverhalten? Welche Rückschlüsse können für die regionale Weiterbildungslandschaft gezogen werden? Erstmals liegen Daten aus Nordrhein-Westfalen vor, die diese Fragen aus dem Blickwinkel der Erwachsenenbildungswissenschaft beantworten.
Differenziert nach zentralen Merkmalen der sozialen Lebenslage und lebensphasenspezifischen Handlungskontexten untersuchen die Autoren das formelle und informelle Lern- und Weiterbildungsverhalten der nordrhein-westfälischen Bevölkerung. Im Fokus der empirischen Untersuchung stehen die Belastbarkeit und die Bereitschaftspotenziale hinsichtlich der eigenen Weiterbildungsfinanzierung vor dem Hintergrund der sinkenden öffentlichen Unterstützung. Weiterbildungssparen ist eines der wichtigen und aktuell behandelten Schlagwörter.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
1 Gegenstand und Ziel der NRW-Studie 11
2 Teilnehmerressourcen als Forschungsproblem 13
2.1 Strukturwandel der Weiterbildung als Problemauslöser 13
2.2 Ressourcenbegriff, Akteursperspektive und Lernhandeln 13
2.3 Forschungslage 16
2.4 Problematik gegenstandsspezifischer Erfassbarkeit 19
3 Methodologische Rahmung und Durchführung der Untersuchung 21
3.1 Stichprobenauswahl und Einsatz studentischer Interviewer 21
3.2 Durchführung der Telefonbefragung 22
3.3 Grundgesamtheit, Stichprobenrealisierung und Problematik der Repräsentativität 23
3.3.1 Methodologisch hinführende Überlegungen 23
3.3.2 Gegenüberstellung von Grundgesamtheit und Stichprobenrealisierung 25
3.4 Erhebungsstrategische Standortvorteile durch universitäre Anbindung 28
4 Beschreibung bisherigen organisierten Weiterbildungsverhaltens 31
4.1 Indikatoren zur Beschreibung organisierten Weiterbildungsverhaltens 31
4.2 Einstellung zum lebenslangen Lernen 32
4.3 Bisherige Weiterbildungsbeteiligung 33
4.4 Weiterbildungsbeteiligung in den letzten zwölf Monaten 35
4.5 Vergleich der Weiterbildungsquoten für Bund und NRW 39
4.6 Profil der wichtigsten besuchten Weiterbildungsveranstaltung 42
5 Finanzielle Eigenleistungen in der organisierten Weiterbildung 45
6 Zeit als Ressource für informelles und veranstaltetes Lernen 51
6.1 Zeitliche Eigeninvestitionen bei informeller Lerntätigkeit 51
6.2 Realisierte Zeitinvestitionen im Kontext organisierter Weiterbildung 68
6.3 Steigerungsbereitschaft temporaler Eigenressourcen für Weiterbildung 74
6.4 Temporale Investitionsbereitschaft für lebenslanges Lernen in Unternehmen - Bereitschaft zur Förderung von Mitarbeitern 77
7 Familie als Gegenstand der Weiterbildungsforschung - Elternpflichten und Bildungsbeteiligung 81
7.1 Konjunkturen und Bedarf familienbezogener Weiterbildungsforschung 81
7.2 Ein Spannungsverhältnis als empirische Forschungsfrage: Elternpflichten, Berufsarbeit und kontinuierliche Weiterbildung 83
7.3 Elternpflichten und Weiterbildungsbeteiligung im Spiegel der Empirie 85
7.3.1 Kostenbelastung für Kinderbetreuung bei Weiterbildungsbeteilung 85
7.3.2 Bildungsbeteiligung in Relation zum Betreuungsmanagement von Kindern 87
7.4 Differenzielle Weiterbildungsforschung als Perspektive 89
8 Lernerträge bei informellen Lerngelegenheiten, Bürgerschaftlichem Engagement und Weiterbildungsteilnahme 91
8.1 Lernerträge bei informellen Lerngelegenheiten 91
8.2 Lernerträge im Rahmen Bürgerschaftlichen Engagements 98
8.3 Bürgerschaftliches Engagement, Erwerbsstatus und Zugewinn an Lernerfahrungen 102
8.4 Lernertrag bei Weiterbildungsteilnahme 105
8.5 Multivariate Analyse von Lernkontexten 107
8.5.1 Varianzanalyse der Lernkontexterträge 112
9 Weiterbildungspräferenzen und Zahlungsbereitschaft -
Szenarien lebenslangen Lernens 119
9.1 Von der Teilnahmegebühr zur Eigenfinanzierung lebenslangen Lernens 119
9.2 Zukunftsszenarien lebenslangen Lernens 123
9.2.1 Szenarien als operationalisierter Zugang zur antizipatorischen Erforschung lebenslangen Lernens 123
9.2.2 Szenario „beruflicher Aufstieg" 125
9.2.3 Szenario „drohende Arbeitslosigkeit" 130
9.2.4 Szenario „beruflicher Wiedereinstieg"135
9.2.5 Szenario „private Weiterbildung" 140
9.3 Vergleichende Diskussion: Lebenslanges Lernen im Lichte von Umstellungs- und Opferbereitschaft 143
10 Bildungssparen als Handlungsfeld eigenverantwortlicher Finanzierung lebenslangen Lernens 147
10.1 Bildungspolitische Positionen zum individuellen Bildungssparen 148
10.1.1 Expertisen und programmatische Aussagen aus Bund und Ländern 148
10.1.2Stellungsnahmen aus dem Volkshochschulbereich 150
10.1.3Stellungsnahmen aus Sicht von Arbeitgebern und Gewerkschaft 150
10.2 Zwischenbilanz konzeptioneller Rekonstruktion zum Bildungssparen 153
10.3 Empirische Ergebnisse der NRW-Studie zum Bildungssparen 154
11 Gesamtertrag und Ausblick 157
11.1 Ansatz der NRW-Studie und wichtigste empirische Ergebnisse 157
11.2 Orientierungen für eine inklusionsstarke Lernkulturentwicklung 161
11.3 Forschungsausblick 164
Literatur 169
Anhang: Fragebogen mit Häufigkeitsauszählungen 187
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