Ein recht skurriles Werk liefert uns John Mendelssohn mit dem vorliegenden Roman "Warten auf Kate". Es ist eine Art Persönlichkeitsstudie eines fanatischen und lebensüberdrüssigen Menschen, der in einer Warteschlange seines Lebens sonderbaren und abstrusen Menschen begegnet. Auch der Einblick in die Welt eines Popstars mit allen Höhen und Tiefen zeigt eher die kranke Seite eines nach Ruhm strebenden Superstars und einer sich um sich selbst drehenden Musikszene. Eine unterhaltsame Lektüre, die viel Stoff zur Diskussion bietet. Natürlich können nur Leser einen Zugang dazu finden, wenn sie sich vom oft unverständlichen britischen schwarzen Humor einfangen lassen.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de

Leslie Herskovits, der heftige Bewunderer der exzentrischen Kate, ist ein Mann, der als amerikanisches Unterwäsche-Model beneidenswert gut aussieht, sich jedoch selber verachtet. Als endlich klar wird, dass Kate ihre Fans habituell auf neue Alben warten lässt, sieht er sich längst als den widerlichsten Fettsack und Loser, der jemals britischen Boden betreten hat. Nur weil er Kates achtes Album nach nunmehr über elf Jahren des Wartens nicht verpassen will, verzichtet er darauf, sich von einem Hochhaus in den Tod zu stürzen - man ist geneigt, zu meinen, Nick Hornby habe sich hier inspirieren lassen.
Um die Zeit zu überbrücken, nistet sich Herskovits in der Nähe von Kates Geburtshaus in einer Pension ein und lebt ein Leben in der Warteschleife. Magisch angezogen fühlt er sich vom Aufstieg und Fall der Popstars in den Reality-Soaps im TV.
Leslie freundet sich mit der magersüchtigen Tochter seiner Wirtin an, begibt sich in eine abstruse Gruppe weiblicher anonymer Esssüchtiger und entwickelt einen abenteuerlichen Plan, wie man Rowdys das Handwerk legen könnte. Eine außergewöhnlich spannende literarische Mixtur.

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