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Vorlesebuch Advent und Weihnachten:
Geschichten für die Grundschule
Hanna Bogdahn (Hrsg.)
Claudius
EAN: 9783532711842 (ISBN: 3-532-71184-2)
256 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, September, 2012, Mit Lesebändchen
EUR 14,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Bekommst du gar keine Weihnachtsgeschenke, Murat? Wer ist eigentlich die Heilige Barbara? Und warum sucht Elias im Schrank nach einer Ausrede? Nach dem großen Erfolg des „Vorlesebuchs für die Grundschule“ hat die Autorin Hanna Bogdahn neue spannende, lustige und besinnliche Geschichten zum Themenkreis Advent und Weihnachten verfasst. Die Kleineren freuen sich jeden Tag auf eine Geschichte über den siebenjährigen Elias, das Tagebuch seiner großen Schwester Fiona begleitet die älteren Kinder durch die Adventszeit. Darüber hinaus gibt es abgeschlossene Geschichten und Kurztexte zu den religiösen Feiertagen, aber auch über den Alltag der Kinder in dieser besonderen Zeit des Jahres. Mit einigen Kopiervorlagen und praktischen Hinweisen, ideal auch für Vertretungsstunden und für den Einsatz im Kinder- und Familiengottesdienst.
Rezension
Insgesamt ein solides und in der Grundschule sehr brauchbares, weil so vielfältiges Buch, das hoffentlich viele Grundschul-LehrerInnen anschaffen werden. Man spürt, dass hier jemand schreibt, der die Praxis kennt und weiß, was man in der täglichen Arbeit gut gebrauchen kann..
Pastorin Babett Flügger, Religionspädagogische Arbeitsstelle, Bremen
Verlagsinfo
•Lebensnahe und altersgerechte Geschichten begleiten durch die Adventszeit
•Für die Grundschule, ideal für Vertretungsstunden
•Auch für zu Hause und Kinder- und Familiengottesdienste
•Mit Kopiervorlagen und praktischen Hinweisen
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Einführung 17
Geschichten von Elias (geeignet für die 1./2. Klasse) 21
1. Dezember
Elias ist schrecklich aufgeregt, weil heute der erste Dezember ist, den er mit dem ersten Advent verwechselt. Im Adventskalender findet er eine Kerze und Streichhölzer . 22
Der 2. Dezember
Elias freut sich darauf, die Kerze am Adventskranz anzünden zu dürfen. Am Nachmittag stellen die Kinder bunte Knete her und gestalten Kerzenständer damit. Elias isst ein Stück Knete und muss sich übergeben 24
Der 3. Dezember
In der Schule kündigt die Lehrerin an, dass im Advent jeden Tag ein „Adventsstündchen“ gefeiert wird, bei dem gesungen, gemalt und vorgelesen wird. Und: Jeden Tag wird aus einer Dose eine Namenskarte gezogen; dieses Kind darf sich ein Adventskalendergeschenk aussuchen . 27
Der 4. Dezember
Im Heimat- und Sachunterricht bespricht die Lehrerin mit den Kindern die Gefährlichkeit von Feuer und den richtigen Umgang damit . 30
Der 5. Dezember
Die Lehrerin teilt an alle Kinder Kerzen aus, die beim „Adventsstündchen“ angezündet werden. Die Kinder genießen die Ruhe beim Vorlesen im Kerzenschein. 32
Der 6. Dezember
Der Nikolaus kommt in die Klasse 1 a. 35
Der 7. Dezember
Am Nachmittag ist Adventsbazar in der Schule. Elias’ Klasse bastelt und verkauft Sterne. 38
Der 8. Dezember
Heute werden Plätzchen gebacken. 40
Der 9. Dezember
Der Vater geht mit den Kindern zum zugefrorenen See. Am Ufer testen er und Fiona, ob das Eis hält, und brechen dabei ein 44
Der 10. Dezember
Elias geht im Einkaufszentrum verloren. 46
Der 11. Dezember
Elias will seine neue Jacke nicht anziehen. 50
Der 12. Dezember
Elias schummelt: In der Dose mit Namenskärtchen für den Adventskalender legt er seines nach oben. Er hat ein schlechtes Gewissen und beichtet es der Mutter 53
Der 13. Dezember
Der erste Schnee! Die Kinder bauen am Nachmittag einen Schneemann. Elias benutzt seinen Kleber und Radiergummi als Nase und Auge und vergisst sie dort 55
Der 14. Dezember
Bei einer Schneeballschlacht im Pausenhof erteilt die Lehrerin einen Verweis. 58
Der 15. Dezember
Elias erstellt eine Liste, wie oft er noch schlafen muss. Beim Anzünden der Kerze am Adventskranz lässt er das brennende Streichholz fallen. 61
Der 16. Dezember
Während die Eltern einen Spaziergang machen, basteln die Kinder Weihnachtsgeschenke . 64
Der 17. Dezember
Murat erklärt, dass er ein deutsches Kind mit türkischen Wurzeln ist und Muslime nicht Weihnachten feiern. Fiona hat sich ein Handy gewünscht. Elias findet ein verstecktes Geschenk. 67
Der 18. Dezember
Elias geht mit seiner Klasse ins Theater. Beim Kaufen der Busfahrkarten vergisst die Lehrerin ihre EC-Karte im Automaten. Am Nachmittag wird sie von einer ehemaligen Schülerin gefunden. 70
Der 19. Dezember
Im Schulgottesdienst geht es um „Gedanken an der Krippe“. Geschenke sind nicht das Wichtigste an Weihnachten 72
Der 20. Dezember
Ein kleiner Christbaum wird gekauft 75
Der 21. Dezember
Der letzte Schultag. Elias bastelt Lesemäuse. Er möchte alles richtig und gut machen, zankt aber mit Murat 78
Der 22. Dezember
Die Kinder sollen aufräumen, lassen sich aber immer wieder ablenken. Schließlich verstecken sie alle Spielsachen in den Betten 81
Der 23. Dezember
Die Kinder dürfen mit Nonna und Apo Straßenbahn fahren und zum Weihnachtsmarkt gehen. Sie kaufen Krippenfiguren 84
Der 24. Dezember
Endlich ist der Heilige Abend da! 88
Fionas Tagebuch (geeignet für die 3./4. Klasse)
Der 1. Dezember
Fiona freut sich über zwei Adventskalender; Mama und Papa haben einen davon selbst gebastelt. In der Schule wichteln sie, Fiona hat Ebrus Namen gezogen und ein Geschenk für sie besorgt 92
Der 2. Dezember
Am Nachmittag basteln die Kinder Kerzenständer aus selbstgemachter Knete 93
Der 3. Dezember
Fiona stellt fest, dass die Wichtelgeschenke sehr verschieden sind. Es ist ungerecht: Manche haben viel Geld, andere nicht, manche sind traurig an Weihnachten. Fiona hat Angst vor der Klassenarbeit in Mathe morgen . 94
Der 4. Dezember
Fiona ging es nicht gut in der Mathe-Klassenarbeit. Mit einer Vier wird sie den Schnitt fürs Gymnasium nicht schaffen. Mama tröstet sie. Elias erzählt, dass die Schule fast gebrannt habe 95
Der 5. Dezember
Fiona und ihre beste Freundin Theresa versichern sich, ewig Freundinnen zu bleiben – auch wenn sie vielleicht nicht in die gleiche Schule gehen werden. In Reli proben sie für ein Krippenspiel 96
Der 6. Dezember
Nikolaustag: Die Lehrerin gibt als Hausaufgabe, Material über den Nikolaus und über Nikolausbräuche zu sammeln, die heutzutage zum Teil kurios sind. Früher hatten die Kinder Angst vor dem Nikolaus. 97
Der 7. Dezember
Die Klasse stellt fest: Der Nikolaus wird oft zu Werbezwecken oder als sinnentleerte Dekoration benutzt. Der amerikanische rot-weiße Weihnachtsmann mit Rentier-Schlitten überlagert den echten Bischof aus Myra. 98
Der 8. Dezember
Mit kleinen Hindernissen werden Plätzchen gebacken. 99
Der 9. Dezember
Papa und Fiona brechen beim See ins Eis ein 100
Der 10. Dezember
Fiona hat in der Mathe-Klassenarbeit eine Vier. So wird sie den Übertritt aufs Gymnasium nicht schaffen. Auf den zweiten Blick ist das nicht so schlimm für Fiona. – Im Einkaufszentrum geht Elias verloren. 101
Der 11. Dezember
Zwei eingebildete Klassenkameradinnen machen sich über Fionas neue Jacke lustig 102
Der 12. Dezember
Die Mutter erklärt Fiona und Elias das Fairtrade-Zeichen und berichtet von Kinderarbeit . 103
Der 13. Dezember
Alle freuen sich über den ersten Schnee. – In Reli wird das Krippenspiel geprobt. Fiona spielt die hartherzige Wirtin, die Angst hat, ausgenutzt zu werden. Viele Menschen schieben Ausreden vor und helfen nicht . 104
Der 14. Dezember
Mama ist in der Sprechstunde. Die Lehrerin meint, dass die fünfte Klasse in der Realschule noch alle Möglichkeiten offen lässt. Fiona weiß, dass Mama und Papa zu ihr halten, auch wenn sie nicht aufs Gymnasium geht 105
Der 15. Dezember
Fiona kann wieder nicht ausschlafen, weil Elias in aller Früh etwas bastelt. Sie kauft Geschenke und Material. Elias und Papa setzen die Tischdecke in Brand 106
Der 16. Dezember
Fiona genießt die Adventsstimmung in der Familie. Sie bastelt mit ihrem Bruder Geschenke für die Eltern und Großeltern . 108
Der 17. Dezember
Fionas Klasse macht einen Ausflug zur Realschule, wo ein Weihnachts-Musical aufgeführt wird. Elias’ Freund Murat feiert Weihnachten nicht. Fiona glaubt nicht mehr an das Christkind. 109
Der 18. Dezember
Beim Wichteln wird das Geschenk für Fiona gezogen und sie bekommt eine „Beste-Freundin-Tasse“, ausgerechnet von Theresa. Am Nachmittag treffen sie Anna, die zufällig die EC-Karte von Elias’ Lehrerin im Bus gefunden hat. 110
Der 19. Dezember
Fiona macht sich Gedanken darüber, dass es vielen Menschen auf der Welt schlecht geht. Papa spendet Geld und erzählt, dass die Muslime das auch tun. Im Schulgottesdienst ist das Thema: „Gedanken an der Krippe“ 112
Der 20. Dezember
Papa, Fiona und Elias kaufen einen kleinen Christbaum 113
Der 21. Dezember
Fionas Papa hat die Schule gehasst. Heutzutage ist es schöner in der Schule. Warum aber sind Kinder laut, obwohl sie Lärm nicht mögen? 114
Der 22. Dezember
Die Kinder sollen aufräumen, lassen sich aber immer wieder ablenken. Schließlich verstecken sie alle Spielsachen in den Betten 115
Der 23. Dezember
Die Kinder dürfen mit Nonna und Apo Straßenbahn fahren und zum Weihnachtsmarkt gehen. Sie kaufen Krippenfiguren 116
Der 24. Dezember
Die Familie feiert Weihnachten. 118
ERZÄHLUNGEN UND GESCHICHTEN ZUM KIRCHENJAHR 121
Ein Adventskalender, der mit Weihnachten zu tun hat Mona ist neidisch auf den teuren Adventskalender ihrer Freundin. Die Mutter erfindet mit Mona und Dorian einen individuellen Adventskalender, der Freude bereitet und wenig Geld kostet 122
Der 4. Dezember – Die Legende von der Heiligen Barbara 124
Der 6. Dezember – Der Heilige Nikolaus 126
Gesucht: der echte Nikolaus.
Die Lehrerin gibt als Hausaufgabe, Material über den Nikolaus und über Nikolaus-Bräuche zu sammeln. Die Klasse stellt fest: Der Nikolaus wird oft in der Werbung oder als sinnentleerte Dekoration benutzt 129
Der 13. Dezember – Die Heilige Lucia . 133
Benni und der Weihnachtsstern
Bennis einziger Weihnachtswunsch ist ein Geschwisterchen. Bei einem Spaziergang meint Benni, den Weihnachtsstern zu sehen und folgt ihm – bis zum Tierheim. Dort findet er einen jungen ausgesetzten Schäferhund. Die Familie beschließt, den Hund zu sich zu nehmen 135
Der Friedensengel
Ausgerechnet anlässlich des Krippenspiels, bei dem Beate einen Engel darstellt, streiten die Eltern ganz fürchterlich. Doch dann kommt es zur Versöhnung. 138
Das Weihnachtslicht
Dalia ist ein Flüchtlingskind und neu an der Schule. Melanies Mutter schlägt vor, sie zum Adventsbasteln einzuladen 140
Wozu schreibe ich überhaupt einen Wunschzettel?
Enttäuschte Erwartungen: An Weihnachten kommt alles anders, als es sich die Familie vorgestellt hat. 142
„Wenn du meinst, es geht nicht mehr …“
Anitas Vater ist Alkoholiker. Seit er arbeitslos ist, geht es bergab mit ihm. Schließlich lässt er sich helfen. 145
Wie ein Stachel
Pauline kämpft damit, dass ihre Mutter alleinerziehend ist und sie keinen Kontakt zu ihrem Vater hat. Wie ein Stachel bohrt sich das Gefühl in ihr Herz, nicht liebens-wert zu sein 149
Die Patchwork-Decke
Zwei große Patchwork-Familien feiern Weihnachten, zwar in etwas ungewohnter Konstellation und mit kleinen Hindernissen, aber harmonisch . 151
Das schönste Geschenk
Mara wird mit teuren Geschenken abgespeist, ihre Eltern haben wenig Zeit für sie. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin Nadine. Doch die ist plötzlich verschwunden: Die Mutter ist mit ihr vor dem prügelnden Vater ins Frauenhaus geflohen. Dorthin bringt Mara heimlich Spielsachen. Sie bekommt von Nadine eine Kleinigkeit zu Weihnachten – das ist ihr schönstes Geschenk 156
Mein Engel
Die Kinder der Religionsgruppe machen sich bei einer Meditation mit Musik Gedanken über Engel . 164
Herr Yerli, der Weihnachtsmann
Yusuf und sein Opa lesen im Schaukasten der Kirche, dass „Weihnachtspaten“ gesucht werden für Kinder, die schwerkrank im Krankenhaus liegen. Sie melden sich und besuchen Andreas, der Yusufs Opa für den Weihnachtsmann hält. 168
Ein eigenes Bett
Im Armenviertel einer großen Stadt feiert eine Familie Weihnachten. Pedros Wunsch ist ein eigenes Bett. Die Mutter erfährt von einem Kinderhaus. Dort können die Kinder die Schule besuchen und später eine Ausbildung machen . 170
Nichts ist in Ordnung
Die kürzlich gestorbene Oma wird an Weihnachten schmerzlich vermisst 173
Und Friede auf Erden!
Ausgerechnet die zwei Engel-Darstellerinnen beim Krippenspiel zanken und beleidigen sich 174
Fußball im Gemeindesaal
Die Kinder der Pfarrerin maulen, weil die Mutter an der Reihe ist, den Heiligen Abend für Alleinstehende zu gestalten. Lukas bleibt aus Protest daheim. Am Ende freundet er sich aber mit einem Gast an, der Löwen-Fan ist wie er 176
Putzlappen als Weihnachtsdeko?
Die einsame Nachbarin wird an Weihnachten eingeladen. 181
Schlittenfahren im Mondschein
Beim Schlittenfahren nachts treffen Jugendliche auf einen Fremden. 182
Ein „nicht richtiges“ Weihnachtsfest 183
Weihnachten im Krieg
Erinnerungen der Eltern der Autorin an Weihnachten 1944 . 187
Alle Jahre wieder
Der Briefwechsel zwischen Virgina O’ Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert – bis zur Einstellung der „Sun“ 1950 – jedes Jahr zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung abgedruckt . 197
Die Weihnachtsgeschichte 199
Von der Entstehung der Weihnachtsgeschichte 200
Die Hirten Jossi und Ephraim
Die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht zweier Hirten 202
Die Weihnachtsgeschichte als Rollenspiel . 204
Uns ist ein Kind geboren
Jesaja 9, angelehnt an die Einheitsübersetzung 207
Die Weihnachtshitparade
Die TOP TEN: Was ist das Wichtigste an Weihnachten? 208
Advents- und Weihnachtsbräuche 210
Weihnachten in verschiedenen Ländern . 213
„Frohe Weihnachten“ in verschiedenen Sprachen 216
Impulstexte 217
Helfen und Hilfe annehmen 218
Frieden fängt im Kleinen an 219
Zum Streit gehören zwei 220
Weihnachten, ein Fest des Friedens? 220
Was kann ich tun, damit es Frieden gibt? 221
Die ganze Welt ist voller Freud? 222
Weihnachten, ein Fest der Hoffnung (Kinderaussagen). 223
Der Weihnachtsstern als Symbol der Hoffnung 224
Nur im Dunkeln sieht man die Sterne leuchten 225
Worauf freust du dich an Weihnachten? (Kinderaussagen) 225
Was magst du an Weihnachten nicht? (Kinderaussagen) 226
Weihnachten abschaffen. 227
Neid 227
Omas ungeliebte Geschenke . 228
Ich wünsche mir, berühmt zu sein… 228
Teure, lieblose Geschenke 229
Hat es sich gelohnt? 230
Jesus ist in Armut geboren. 231
Danke, das reicht! 231
Die Spenden-Dose . 232
Darf Onur Weihnachten feiern? 232
Stille- und Meditationsübungen . 235
Stille ist schön. 236
Tauchstation 236
Begrüßen 237
„Plätzchen backen“ 237
Nackenmassage 238
Ich wünsche dir … . 238
„Ehrenplatz“ 238
Gefühle raten 239
Schau mir in die Augen. 239
Was magst du gern? Was magst du nicht? 239
Materialien und Kopiervorlagen 241
Adventskalender zum Ausmalen 242
Bastelanleitung: Adventskranz . 244
Baselanleitung: Engel 245
Knete, selbstgemacht 245
Bilder von Maria mit Kind aus verschiedenen Kulturen 246
Bastelanleitungen: Stern 1–4 . 248
Bastelanleitung: Tannenbaum aus Transparentpapier . 252
Bastelanleitung: Tannenbaum . 253
Malvorlage für ein Bild vom Nikolaus 254
Bastelanleitung: Geschenktüte 255
Bastelanleitung: Krippe 256
Leseprobe
Fußball im Gemeindesaal
Inhalt: Die Kinder der Pfarrerin maulen, weil die Mutter an der Reihe ist, den Heiligen Abend für Alleinstehende zu gestalten. Lukas bleibt aus Protest daheim. Am Ende freundet er sich aber mit einem Gast an, der Löwen-Fan ist wie er.
„Das ist nicht dein Ernst, Mama: Wir müssen Weihnachten mit wildfremden Leuten zusammen feiern?“ „Nein, nein, nein! Das will ich nicht! Da mach ich nicht mit!“ „Das ist echt gemein! Unser Weihnachtsfest wird versau …“ „Nun macht aber mal ’nen Punkt“, schreitet da die Mutter ein. „Ihr könnt euch aufregen und euch in eure Empörung hineinsteigern, und dabei wisst ihr doch überhaupt nicht, wovon ihr sprecht! Vielleicht wird es doch ganz schön? Und außerdem: Es hilft nichts. Ich bin dran. Dass in der Kirche ein Weihnachtsfest für Alleinstehende angeboten wird, ist gut und wichtig, das versteht ihr doch, oder? Und nun erwischt es halt mich, Gastgeberin zu sein. In den letzten Jahren haben das die Kollegen für mich übernommen, eben weil ihr noch klein wart und sie Verständnis dafür hatten, dass das für euch schwierig ist. Aber jetzt sind wir dran. Basta.“ „Aber Mama, du musst doch auch an deine Familie denken?! Du kannst uns doch nicht ausgerechnet an Weihnachten so etwas zumuten!“, schimpft Elisabet, und ihr Bruder Lukas bekräftigt mit finsterer Miene noch einmal: „Da mach ich nicht mit!“ Andreas, mit sieben Jahren der Jüngste, kämpft mit den Tränen: „Weihnachten soll so sein wie immer!“, jammert er. „Hört mir einmal zu!“, lässt sich nun der Vater vernehmen. „Dass ihr nicht begeistert seid, war uns klar, und das verlangt auch keiner. Begeistert bin ich selber übrigens auch nicht. Aber solche Verpflichtungen bringt der Beruf der Pfarrerin nun einmal mit sich.“ „Was können wir dafür, dass Mama Pfarrerin ist?“, unterbricht Lukas den Vater aufgebracht, aber der lässt sich nicht beirren: „Es ist nun einmal so, der Beruf hat Vorteile und Nachteile, und dass wir am Heiligen Abend Menschen einladen, die keine Familie haben, das ist nur recht und billig. Ihr habt eine Familie und wisst, wie schön das ist. Stellt euch doch einmal vor, ihr wärt am Heiligen Abend ganz allein, wie schrecklich das sein muss!“ Die Mama versucht auch noch einmal, die Kinder zu überzeugen: „Weißt du noch, Elisabet, wie du dich geärgert hast, als Herr Bossmann laut verkündet hat, wie wichtig es sei, armen Menschen zu helfen – und als es dann darum ging, für ‚Brot für die Welt‘ Geld zu spenden, behauptete er, seinen Geldbeutel vergessen zu haben. Du hast ihn ‚scheinheilig und verlogen‘ genannt, das weiß ich noch genau. Wenn jemand seinen Worten keine Taten folgen lässt, dann ist das nicht in Ordnung. So. Nun kann ich aber doch nicht in der Kirche von Nächstenliebe
predigen und von Jesus erzählen, der zu den Ausgestoßenen gegangen ist, und mich dann weigern, diesen Abend zu übernehmen?! Wäre das nicht auch scheinheilig und verlogen?“
Die Kinder schweigen, aber ihren Gesichtern sieht man an, dass sie keineswegs überzeugt sind. „Es gibt immerhin die Möglichkeit, dass eure Mutter das alleine macht und wir hier daheim ohne sie Weihnachten feiern“, schlägt der Vater vor, aber davon wollen Andreas und Elisabet gar nichts wissen: „Weihnachten ohne Mama? Das ist noch schlimmer“, murmelt Elisabeth bedrückt, während Andreas sich an Mama schmiegt und nun doch zu weinen anfängt. Lukas aber, der 11-Jährige, bleibt stur: „Da mach ich nicht mit! Dann bleibe ich allein zu Hause.“
Ein paar Wochen später ist es soweit: Alle Türchen vom Adventskalender stehen offen: Der Heilige Abend ist da! Natürlich hatten die Eltern gehofft, dass Lukas mit der Zeit seinen Widerstand aufgeben würde, aber je näher das Weihnachtsfest rückte, umso klarer wird, dass es Lukas bitterernst ist mit seinem Boykott. Er will daheim bleiben, den ganzen Abend fernsehen und Computer spielen, damit die Mama ärgern und sich über Mama ärgern – da hilft kein Betteln und auch kein Schimpfen. Wütend schlägt er die Tür hinter sich zu. Die Mutter spricht durch die Tür mit ihm: „Bitte, Lukas: Wenn du
es dir anders überlegst, komme einfach rüber“, verabschiedet sie sich schließlich seufzend und macht sich auf den Weg zum Gemeindehaus, das nur ein paar Schritte über den Hof entfernt liegt. Dort hat sie am Nachmittag mit Hilfe von Jelena, der Küchenhilfe aus dem Kindergarten, das Essen vorbereitet. Es gibt das traditionelle Weihnachtsessen der Familie: eine dicke Minestrone mit Nudeln und viel Gemüse und zum Nachtisch Eis mit heißen Himbeeren.Im Senioren-Club ist der Tisch gedeckt. Zwei Teller mit Bergen von Parmesan stehen bereit. Ein hübscher kleiner Weihnachtsbaum steht auf dem Boden, eine Lichterkette und gebastelte Sterne zieren den Raum und es gibt sogar einen Geschenke-Tisch, denn jeder soll ein kleines Geschenk mitbringen und bekommt dafür eines. „Das ist ja richtig spannend“, stellt Elisabet fest. Sie hatte mit Andreas zusammen die Aufgabe übernommen, fünf Geschenke auszusuchen; fünf, falls Lukas es sich doch noch anders überlegt. Einen ganzen Nachmittag hatte sie mit ihrem Bruder im Kaufhaus verbracht, ehe sie sich entschieden hatten: Ein Foto-Buch über München ist dabei und ein Wandkalender mit schönen Kristall-Fotos. Andreas hat ihn ausgesucht, weil er für Kristalle schwärmt, seit sie sich in der Schule bei ihrem selbstgewählten Thema eine ganze Woche damit beschäftigt hatten. „Guck mal, wie wäre es mit diesem blau-weißen Schal?“, Andreas hält ihn hoch. „Das wäre jedenfalls etwas für Lukas, unseren 60er-Fan.“ „Den nehmen wir!“, meinte Elisabet. „Und wenn Lukas nicht kommt oder kein Fußball-Fan unter den Gästen ist, dann schenken wir ihn einfach hinterher dem Lukas.“ Nun liegen die Geschenke,
hübsch verpackt, auf dem Gabentisch.
Die ersten Gäste kommen; die meisten kennt die Mutter sowieso. Sie begrüßt Frau Richter und führt Herrn Hintermeier zu einem Stuhl. „Wie schön, dass ich kommen durfte!“, sagt Fräulein Heim – sie besteht auf das „Fräulein“ – und legt auch ihr Päckchen auf den Tisch. „Mhm, hier duftet es ja köstlich!“, schwärmt sie. „Herr Prasselsberger!“, ruft die Mutter aus und tauscht einen schnellen Blick mit ihrem Mann. Herr Prasselsberger ist ein Obdachloser. Er schläft unter einer Brücke; sein Zuhause ist ein Einkaufswagen, vollgepackt mit Taschen und Tüten, den er immer bei sich hat. Herr Prasselsberger ist nett, er klingelt ab und zu und fragt höflich, ob er etwas zu essen bekommen kann. Wenn Mama ihm eine Apfelschorle mitgibt, steht die Pfandflasche am nächsten Tag vor der Tür. Manchmal bringt er Mama sogar Blumen. Die sind zwar schon etwas verwelkt – wahrscheinlich hat man sie im Supermarkt weggeworfen – aber Mutter findet es trotzdem rührend und freut sich wirklich. Er ist, wie gesagt, wirklich nett, der Herr Prasselsberger, nur … Papa schnüffelt. Er hebt resignierend die Schultern, nickt aber dann Mama zu und sagt freundlich zu ihm: „Herr Prasselsberger, bitte nehmen Sie es mir nicht übel, aber ihre Kleidung riecht ein bisschen. Wir wohnen gleich nebenan. Wäre es Ihnen recht, wenn ich Sie hinüber begleite und Sie bei uns duschen? Sie bekommen etwas Frisches zum Anziehen von mir.“ Er führt Herrn Prasselsberger hinaus. „Ich weiß, dass ich stinke“, murmelt der Obdachlose. „Wissen Sie, ich wollte eigentlich noch ins Hallenbad gehen, um mich frisch zu machen und etwas anderes anzuziehen, damit ich Ihnen hier keine Schande mache, aber … die hatten um 17 Uhr schon zu heute. Bitte entschuldigen Sie!“
Inzwischen sind alle da: Zwei ältere Damen sind noch gekommen und Herr Huber. Jelena ist auch geblieben. Sie lassen sich die Suppe schmecken. Nach einer Weile kommen Papa und Herr Prasselsberger zurück, der kaum wiederzuerkennen ist. Er hat sich rasiert, die Haare zurückgekämmt und sich richtig fein gemacht. Aber – die Mutter springt erfreut auf: Sie haben auch Lukas mitgebracht! Und er hat beste Laune! Glücklich klopft die Mutter Lukas auf die Schulter, während sie ihrem Mann und Herrn Prasselsberger fragende Blicke zuwirft. Der Vater lacht, und während Herr Prasselsberger sich mit Lukas hinsetzt und sich Minestrone geben lässt, erklärt er leise seiner Frau: „Herr Prasselsberger hat die Fahne an Lukas’ Tür entdeckt und gefragt: ‚Oh, gibt es hier einer 60er-Fan?‘ Ich habe ihm gesagt, dass da drinnen Lukas hockt, der nicht mit uns Weihnachten feiern will. Herr Prasselsberger rief durch die Tür: ‚Na, freust du dich schon auf die Rückrunde? Gehst du zum Spiel gegen St. Pauli am 17. Januar?‘ Drinnen war Lukas offenbar ziemlich neugierig, denn er öffnete die Tür einen Spaltbreit und antwortete: „Nein – Ich habe keine Karte.‘ Da hättest du mal Herrn Prasselberger sehen sollen: Er grinste von einem Ohr zum anderen und sagte geheimnisvoll: ‚Aber, vielleicht bekommst du ja zufällig eine geschenkt … drüben im Gemeindehaus …‘ Stell dir das vor! Sein Mitbringsel ist eine Karte für die Arena, die er selbst wiederum vom TSV 1860 geschenkt
bekommen hat!“ Er lacht immer noch und kann den Zufall gar nicht fassen. Sie werfen beide einen Blick zu Herrn Prasselsberger und Lukas hinüber, die offensichtlich ins Gespräch vertieft sind, über Spieler und Trainer, Ablösesummen, Verletzungen, Sponsoren und die finanzielle Lage der Löwen. „Liebe Gäste“, bittet die Mutter etwas später ums Wort. „Nun, da Sie fürs erste satt sind und bevor die Nachspeise serviert wird, möchte ich gerne eine Vorstellungsrunde machen. Möchten Sie uns Ihren Namen nennen und aus Ihrem Leben erzählen? Es wäre doch schön, wenn wir uns ein bisschen besser kennenlernen würden.“ Das ist spannend! Herr Hintermeier war früher Kutscher von Beruf, er hatte zwei Schimmel im Stall. Bei schönem Wetter kutschierte er Touristen durch den Englischen Garten und Brautpaare zur Kirche. Er hat viel zu erzählen: Einmal wollte ein japanischer Tourist von ihm nach Heidelberg gefahren werden. Er zeigte auf einer Deutschland-Karte, wo er hinwollte und hatte offensichtlich keine Ahnung, dass die Karte einen ganz anderen Maßstab hatte als der Stadtplan von München. Ein andermal warf die Braut am Ende ihren Brautstrauß hinter sich, und er landete vor den Füßen des Pferdes, das ihn kurzerhand auffraß. Er liebte seinen Beruf. Leider musste er aus gesundheitlichen Gründen aufhören.
Frau Richter berichtet, dass sie in der Mineralogischen Staatssammlung gearbeitet hat. „Was ist das?“, will Andreas wissen. „Da werden Gesteine erforscht und katalogisiert, Mineralien und Kristalle
und …“ „Kristalle? Echt? Darüber weiß ich auch viel!“, platzt Andreas heraus und läuft zu Frau Richters Platz hinüber. „Du kennst dich tatsächlich mit Kristallen aus?“, staunt Frau Richter. „Du, dann musst du mich unbedingt mal mit deinen Geschwistern daheim besuchen und dir meine Gesteinssammlung ansehen.“ Andreas hüpft vor Aufregung: „Wann? Jetzt gleich?“, drängelt er. „Ich glaube, das passt jetzt nicht so gut“, lächelt Frau Richter, „denn ich freue mich schon auf das Vanilleeis mit heißen Himbeeren. Aber die Kristalle laufen uns ja nicht weg. Es gibt übrigens einige, die ich dir schenken kann; ich habe ein paar aussortiert, es sind so viele.“ Andreas strahlt, er kann es kaum erwarten. Aber das Eis lockt auch ihn. Elisabeth hilft beim Verteilen der Portionen. „Wo ist eigentlich Lukas? Und Herr Prasselsberger?“, fragt sie. „Andreas, kannst du bitte mal nachsehen?“ Eine Minute später meldet Andreas: „Die spielen Fußball. Im Gemeindesaal.“
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