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Vietnam, mon amour Ein Wiener Jude im Dienst von Ho Chi Minh
Vietnam, mon amour
Ein Wiener Jude im Dienst von Ho Chi Minh




Doris Sottopietra (Hrsg.), Ernst Frey

Czernin Verlag
EAN: 9783707601138 (ISBN: 3-7076-0113-7)
256 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, Januar, 2013

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
„Am Ende meines Lebens glaube ich nicht, dass es ein Zufall ist, deine Karte der Versöhnung erhalten zu haben. All die Liebe, die ich für Vietnam und sein Volk empfinde, konzentriert sich in gewisser Weise auf deine Person, und deine herzlichen Zeilen an mich haben mir immense Freude bereitet. Für mich war Vietnam, trotz Sprachschwierigkeiten, meine Heimat, die ich 1950 verloren habe. Es war auch das einzige Land, für das ich bereit gewesen wäre, mein Blut zu vergießen.“

Ernst Frey an General Giap, 1992



Lieber Kamerad Nguyen Dan (Anm. alias Ernst Frey)

Ich bedauere, dass ich Ihnen zum Abschied nicht die Hand geben konnte. Aber egal, wo sie auch sein werden, ich bin sicher, dass Sie alles in Ihrer macht Stehende tun werden, um unserer Sache zu dienen.

Ho Chi Minh

Ich wünsche ihnen eine gute Reise und Gesundheit!

25.8.50
Rezension
Die spannendsten und oft auch die unglaublichsten Geschichten schreibt oft das Leben selbst. In diesem Fall ist es die Geschichte von Ernst Frey. Es beginnt im Wien der zwanziger und dreißiger Jahre, als sich ernst Frey - jüdischer Herkunft, doch ohne religiöse Bindung - in Wien der kommunistischen Jugendbewegung anschließt, dafür ins Gefängnis kommt. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, muss er fliehen. Erst in die Schweiz, dann weiter nach Frankreich. Dort tritt er in die Fremdenlegion ein, um so gegen Hitlerdeutschland zu kämpfen. Er verschlägt ihn nach Vietnam, dort schließt er sich - nach dem er aus japanischer Gefangenschaft freigekommen ist - der vietnamesischen kommunistischen Partei an, und nützt seine erworbenen militärischen Fähigkeiten, um dort Offiziere für den Viet Minh auszubilden. 1950 kehrt er nach Wien zurück und baut sich ein bürgerliches Leben auf.
Das Ganze ist sachlich und doch mitreißend erzählt, so dass es schwer fällt, den Band aus der Hand zu legen. Der Herausgeberin Frau Doris Sottopietra ist dafür zu danken, dass sie das vorliegende Werk aus den viel umfangreicheren Aufzeichnungen von Ernst Frey herausdestilliert hat und es so einem größeren Publikum zugänglich gemacht hat.
Fazit: Zeitgeschichte authentisch und berührend geschrieben. Eine Epoche wird wieder lebendig.
VPfueller, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wie kommt ein junger Wiener 1941 nach Indochina? Was veranlasst ihn, für die Unabhängigkeit Vietnams zu kämpfen? Und wie schafft er es, Oberst in der Armee von Ho Chi Minh zu werden?
Ernst Frey, zeit seines Lebens nicht nur eine Kämpfernatur, sondern auch ein Suchender, war Zeuge der mörderischen Dreißigerjahre in Österreich, als Jude und Kommunist doppelt stigmatisiert, wurde einige Male eingesperrt und konnte schließlich 1938 vor den Nazis flüchten. In Paris heuerte er bei der Fremdenlegion an, über Umwege gelangte er nach Vietnam, wo er sich dem Viét Minh anschloss und für die Unabhängigkeit des Landes kämpfte. Schon bei seinem ersten Erscheinen 2001 stieß die höchst ungewöhnliche Lebensgeschichte Ernst Freys, gleichzeitig ein „Werkstück formbewusster Prosa“ (NZZ), auf größtes Interesse. Auf vielfachen Wunsch wird dieser einzigartige Titel in neuem Gesicht nun endlich wieder lieferbar gemacht.

Ernst Frey, 1915–1994, geboren in Wien. 1934 schloss er sich der Kommunistischen Jugend an, 1938 flüchtete er von Österreich in die Schweiz, wo er mehrere Monate inhaftiert war. Nach seiner Freilassung ging er nach Frankreich, um sich den internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg anzuschließen. Stattdessen begann er seinen Dienst bei der Fremdenlegion, zuerst in Algerien, ab 1941 in Indochina. 1945 war er in japanischer Gefangenschaft, lief danach zum Viét Minh über, wurde zuerst Ausbildner, dann Oberst. 1950 kam er nach Wien zurück.

Inhaltsverzeichnis
VORWORT 7
WIE ALLES BEGANN 11
DIE ERBSCHAFT 33
EINE JUGEND IN AUFRUHR 45
UNSER KAMPF GEGEN DEN NATIONALSOZIALISMUS 72
DER ABSCHIED 93
DER LANGE WEG INS EXIL I04
ZWISCHENSTATION PARIS II7
»DIE LEGION IST UNSER VATERLAND« 126
NEUE HEIMAT INDOCHINA 133
IN JAPANISCHER KRIEGSGEFANGENSCHAFT 148
DIE DEMOKRATISCHE REPUBLIK VIETNAM 157
DER KAMPF UM DIE UNABHANGIGKEIT 177
GEFECHTE AM PASS VON AN KHE 186
OBERST NGUYEN DAN 201
DER 19. DEZEMBER 1946 207
DER KRIEG GEHT WElTER 217
IM FEGEFEUER 235
EIN RUHMLOSER ABSCHIED 245
NACHWORT 250
NAMENSINDEX 252