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Via Valtellina Vom Vorarlberger Montafon quer durch die Schweizer Alpen bis nach Tirano in Italien Maßstab 1:35000
Länge: 150 km
Stadtpläne, Übernachtungsverzeichnis, Höhenprofil, Fadenheftung
Via Valtellina
Vom Vorarlberger Montafon quer durch die Schweizer Alpen bis nach Tirano in Italien


Maßstab 1:35000

Länge: 150 km

Stadtpläne, Übernachtungsverzeichnis, Höhenprofil, Fadenheftung

Hikeline-Team

Esterbauer
EAN: 9783850008457 (ISBN: 3-85000-845-2)
160 Seiten, paperback, 11 x 16cm, 2021

EUR 11,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Via Valtelina

Die Via Valtellina ist ein ehemaliger Säumerweg zwischen Vorarlberg und Oberitalien, der mittlerweile als Kulturwanderweg ausgeschildert ist. Der Weg führt vom österreichischen Montafon durch den schweizerischen Kanton Graubünden bis in das italienische Veltlin, er durchquert also auf einer Strecke von etwa 150 Kilometern nicht nur drei Länder, sondern auch drei Sprach- bzw. Kulturregionen: Das Montafon auf österreichischer Seite sowie das Prättigau und das Davoser Land auf schweizerischem Gebiet sind deutschsprachig geprägt, das Hochtal Engadin rätoromanisch und das Valposchiavo sowie das Veltlin italienischsprachig. Unterwegs gibt es drei höhere Pässe zu überqueren: Auf dem Schlappiner Joch wird die Grenze zwischen Österreich und der Schweiz passiert, über den Scalettapass kommen Sie vom Davoser Land ins Engadin und über den Berninapass gelangen Sie von der rätoromanischen in die italienischsprachige Schweiz. Südlich von Viano wird mit der schweizerisch-italienischen Grenze zum zweiten Mal eine Staatsgrenze überschritten, allerdings ohne dabei einen Pass zu überqueren. Der mit Abstand größte Teil des Wanderweges verläuft in der Schweiz, der höchste Punkt ist auf dem 2.606 Meter hohen Scalettapass erreicht.

Funde aus prähistorischer Zeit beweisen, dass verschiedene Pässe abseits der Hauptwege der Römer bereits zu dieser Zeit genutzt wurden. Für den Transport von Waren wurden allerdings bis ins 16. Jahrhundert vor allem die gut ausgebauten Hauptwege bevorzugt. Als Verbindung zwischen Oberitalien und dem Bodenseeraum spielten dabei vor allem der Septimer-, der Julier- und der Malojapass eine wichtige Rolle, weil es auf diesen Routen möglich war, die Alpen mit einmaligem Auf- und Abstieg zu durchqueren. Auf der Via Valtellina hingegen hatten die sogenannten Säumer, die Lasten auf dem Rücken von Saumtieren über das Gebirge transportierten, mehrere Auf- und Abstiege zu bewältigen, dafür war die Strecke aber deutlich kürzer. Ab dem späten Mittelalter gewannen die Handelswege abseits der großen Routen an Bedeutung, vor allem um Wege abzukürzen und hohe Zollabgaben zu umgehen. Die Via Valtellina spielte vor allem zu der Zeit eine große Rolle, als das Veltlin von den Drei Bünden erobert wurde und unter deren Herrschaft stand, also zwischen 1512 und den Koalitionskriegen im ausgehenden 18. Jahrhundert. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts verlor die Säumerei immer mehr an Bedeutung, weil sie durch den Bau von Straßen und Bahnstrecken nicht mehr rentabel war.

Transportiert wurde von Oberitalien in den Bodenseeraum vor allem Wein aus dem Veltlin, in entgegengesetzter Richtung hauptsächlich Vieh und Korn. Der Wein wurde meist in etwa 75-Liter-fassende, längliche Fässer abgefüllt, die sogenannten „Lägel“, und rechts und links des Sattels auf den Saumtieren befestigt. Die Tiere verband man untereinander mit Seilen, das erste Pferd oder Maultier in der Reihe hatte eine Glocke umgehängt, um den entgegenkommenden Verkehr vor der Karawane zu warnen. Damit die Säumer nicht die gesamte Strecke zurücklegen mussten, wurden die Transporte so organisiert, dass jeder nur einen Teil der Strecke absolvierte und dann seine Waren an den nächsten Säumer weitergab. Wenn die Wetterbedingungen es zuließen, wurde auch im Winter gesäumt. Dann nämlich wurden die Zug- und Lasttiere in der Landwirtschaft nicht gebraucht. Außerdem konnten bei Schneelage die Waren auf Schlitten ins Tal hinab transportiert werden. Schruns galt als wichtiger Umschlagsplatz für den Wein aus dem Veltlin, hier wurde er zwischengelagert und dann in den süddeutschen Raum weiter transportiert. Außerdem hatte Schruns von Maria Theresia die Berechtigung erhalten, zweimal jährlich einen Viehmarkt abzuhalten. Teile des hier gehandelten Montafoner Braunviehs wurden auf der Via Valtellina in Richtung Süden gebracht. Heute ist die Via Valtellina vor allem ein Kulturwanderweg, der es ermöglicht, in etwas mehr als einer Woche die Alpen zu durchqueren, ohne dabei besonders schwierige Pässe oder Joche überwinden oder ausgesetzte Abschnitte passieren zu müssen. Für eine komplette Begehung sind also keine besonderen alpinen Kenntnisse notwendig, lediglich eine gute Kondition ist erforderlich!

Streckencharakteristik

Länge und Höhenmeter

Insgesamt beträgt die Weglänge zwischen Schruns und Tirano 152 Kilometer und etwa 5.100 Aufstiegshöhenmeter, aufgeteilt auf 8 Etappen. Deren Längen liegen zwischen 13 und 33 Kilometern, die Anstiege zwischen 78 und 1.120 Höhenmetern.

Etappen

Die einzelnen Etappen wurden – mit Ausnahme der 4. Etappe – so gewählt, dass sie für durchschnittliche Wanderer gut zu bewältigen sind und am jeweiligen Etappenende die Möglichkeit zur Übernachtung besteht. Sie folgen meist der offiziellen Etappeneinteilung für die Via Valtellina, lediglich die zweite Etappe wird nicht bis Schlappin, sondern etwas weiter bis nach Klosters Dorf geführt. Die längste Etappe des Fernwanderweges zwischen Davos und S-chanf (Etappe 4) werden nur die wenigsten, besonders konditionsstarken Wanderer an einem Tag schaffen. Allerdings gibt es mehrere Möglichkeiten, sie abzukürzen: Sie können entweder mit dem Bus nach Dürrboden fahren, was die Strecke um mehr als 12 Kilometer verkürzt, oder am Vortag von Klosters Dorf nach Dürrboden durchwandern und dort übernachten – dadurch wäre Etappe 3 etwa 26 Kilometer und Etappe 4 nur ca. 20 Kilometer lang – oder in Dürrboden generell eine zusätzliche Übernachtung einplanen. Eine weitere Möglichkeit wäre, nach dem Scalettapass auf einer Alternativroute zur Keschhütte zu gehen, um dort eine zusätzliche Übernachtung einzuplanen, was allerdings den Weg insgesamt verlängert.

Natürlich können Sie sich auch generell mehr Zeit nehmen und mehr Etappen einplanen, um Ihre Kräfte zu schonen und die herrliche Landschaft intensiver zu genießen. Auch die Etappe von Alp Grüm nach San Romerio könnte beispielsweise auf zwei Tage aufgeteilt werden, um mehr Zeit für eine Besichtigung von Poschiavo zu haben. Besonders sportliche Wanderer hingegen schaffen vielleicht bei der ein oder anderen Etappe mehr Kilometer pro Tag. Bitte bedenken Sie, dass bei Schlechtwetter oder zusätzlichen Besichtigungen die Kilometerleistung geringer ausfallen wird. Allerdings haben Sie entlang der Via Valtellina bei einigen Etappen auch die Möglichkeit, einen Teil der Wanderung mit der Bahn zurückzulegen. Nähere Angaben dazu finden Sie weiter unten.

In diesem Buch wird im Gegensatz zu anderen Portalen – allen voran www.schweizmobil.ch – auch die Etappe von Schruns bis Gargellen vorgestellt, weil Schruns als Montafoner Hauptumschlagplatz der Via Valtellina in die Geschichte eingegangen ist. Hier wurde u. a. der Wein vor dem Weitertransport nach Süddeutschland gelagert oder das Vieh gehandelt. Es gibt zwar keinen gekennzeichneten Via-Valtellina-Wanderweg in diesem Abschnitt, aber eine gut begehbare Route mit allgemeiner Wanderwegweisung. Sollten Sie diese Etappe nicht wandern wollen, können Sie mit dem Bus vom Bahnhof in Schruns nach Gargellen fahren und dort Ihre Wanderung beginnen.

Wegweisung, Anforderungen

Der gesamte Wegabschnitt in der Schweiz ist als Wanderland-Route Nr. 30 und dem Namen Via Valtellina auf einem grünen Etikett zuverlässig in beide Richtungen markiert. Die Beschilderung beginnt direkt an der österreichisch-schweizerischen Grenze auf dem Schlappiner Joch. Der österreichische Abschnitt ist nicht mit einem Logo ausgewiesen, aber die normale Wanderwegbeschilderung mit gelben Schildern weist ihnen den Weg. In Italien ist die Via Valtellina mit den aus der Schweiz bekannten Schildern ausgewiesen, diese sind zusätzlich mit einer italienischen Flagge versehen. Daneben gibt es noch die übliche Wanderwegweisung mit Richtungsangaben. Der Großteil der Via Valtellina verläuft auf gut begehbaren Wanderwegen wie Forst- und Wirtschaftswegen oder Wanderpfaden. Vor allem innerhalb von Siedlungsgebieten kommen auch immer wieder kürzere Abschnitte auf asphaltierten Straßen vor. Wie in den Alpen zu erwarten kommen steilere Auf- und Abstiege vor, aber so gut wie keine ausgesetzten Wege. Die Via Valtellina stellt also eine gute Möglichkeit dar, die Alpen auf einfachen Wegen ohne Kletterei oder abschüssige Wege zu durchqueren, eine gute Kondition hingegen sollten sie mitbringen! Bei starkem Regen können einzelne Passagen etwas schwieriger werden und es besteht Rutschgefahr. Generell sollten Sie die Entwicklung des Wetters nicht nur vor sondern auch während der Wanderung beobachten, um nicht von Gewittern, die in den Bergen durchaus gefährlich werden können, überrascht zu werden.

Tourenplanung

Internationale Vorwahlen

Österreich: 0043

Schweiz: 0041

Italien: 0039

Bitte beachten Sie, dass es im Gegensatz zu Österreich weder in Italien noch in der Schweiz Ortsvorwahlen gibt. Die Rufnummern bestehen in beiden Ländern aus 9-stelligen Nummern mit einer vorangestellten Null. Diese muss bei italienischen Telefonnummern auch bei Anrufen aus dem Ausland mitgewählt werden (z. B. 0039 0 xxx xxx xxx), bei schweizerischen Rufnummern hingegen muss sie bei Anrufen aus dem Ausland weggelassen werden (z. B. 0041 xxx xxx xxx)

Infostellen

Montafon Tourismus GmbH, Montafonerstr. 21, 6780 Schruns, Österreich,

Tel. +43/50/6686, info@montafon.at,

www.montafon.at

Stiftung SchweizMobil, Monbijoustr. 61, 3007 Bern, Schweiz,

Tel. +41/313130270, info@schweizmobil.ch,

www.schweizmobil.ch

Graubünden Ferien, Alexanderstr. 24, 7001 Chur, Schweiz,

Tel. +41/812542424, contact@graubuenden.ch,

www.graubuenden.ch

Destination Davos Klosters,Talstr. 41, 7270 Davos Platz, Schweiz,

Tel. +41/814152121, info@davos.ch,

www.davos.ch

Engadin St. Moritz Tourismus AG, Via San Gian 30, 7500 St. Moritz, Schweiz,

Tel. +41/818300001, allegra@estm.ch,

www.engadin.che

Valposchiavo Turismo, Stazione, 7742 Poschiavo, Schweiz,

Tel. +41/818390060, info@valposchiavo.ch,

www.valposchiavo.ch

Consorzio Turistico Media Valtellina, Via M. Quadrio 11, 23037 Tirano, Italien,

Tel. +39/0342705568, info@valtellinaturismo.com,

www.valtellinaturismo.com



Reiseveranstalter und Informationsstellen:

Name Telefon-Nr

Eurohike (+43)06219/7444161

Consorzio Turistico Media Valtellina
Rezension
In 8 Etappen führt dieser Wanderführer auf der Via Valtellina, einem ehemaliger Säumerweg zwischen Vorarlberg und Oberitalien, der mittlerweile als Kulturwanderweg ausgeschildert ist, vom österreichischen Montafon durch den schweizerischen Kanton Graubünden bis in das italienische Veltlin, er durchquert also auf einer Strecke von etwa 150 Kilometern nicht nur drei Länder, sondern auch drei Sprach- bzw. Kulturregionen. Unterwegs gibt es drei höhere Pässe zu überqueren: Auf dem Schlappiner Joch wird die Grenze zwischen Österreich und der Schweiz passiert, über den Scalettapass gelangt man vom Davoser Land ins Engadin und über den Berninapass von der rätoromanischen in die italienischsprachige Schweiz. - In den Neuauflagen und Neuerscheinungen der Hikeline-Wanderführer wird auf die aufwendige Spiralbindung verzichtet und die Umschlaggestaltung erinnert nun im Blau an die "Bikeline-Radtourenbücher" des Verlags Esterbauer, wodurch jeder Band auch ca. 2-3 € günstiger geworden ist und dünner. Ansonsten bleibt alles präzis wie immer: Angaben zu Länge, Start & Ziel, Gehzeit, Aufstieg & Absteig in Höhenmetern, Hart-, Spazier- und Wanderbelag (in %), Charakteristik in Kurztext & Foto, Wegbeschreibung in Fließtext, Kartenskizzen, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
3 Vorwort
4 Kartenlegende
7 Via Valtellina
17 Zu diesem Buch
24 Schruns

28 Etappe 1
Von Schruns nach Gargellen

38 Etappe 2
Von Gargellen nach Klosters Dorf

48 Etappe 3
Von Klosters Dorf nach Davos
56 Davosersee
57 Davos Dorf (Davos)
58 Davos Platz (Davos)

62 Etappe 4
Von Davos nach S-chanf
64 Dischma
75 Val Susauna
80 Schweizerischer Nationalpark

84 Etappe 5
Von S-chanf nach Pontresina 94
Lej da Gravatscha

106 Etappe 6
Von Pontresina zur Alp Grüm

in Etappe 7
Von der Alp Grüm nach San Romerio
133 Poschiavo

136 Etappe 8
Von San Romerio nach Tirano
144 Tirano

151 Übernachtungsverzeichnis
160 Ortsindex


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