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Vater unser - Unser Vater Entdeckungen im Gebet Jesu
Vater unser - Unser Vater
Entdeckungen im Gebet Jesu




Holger Finze-Michaelsen

Vandenhoeck & Ruprecht
EAN: 9783525615812 (ISBN: 3-525-61581-7)
155 Seiten, kartoniert, 12 x 21cm, 2004

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Im christlichen Kulturkreis ist kein Gebet soweit verbreitet wie das Gebet Jesu, das Vater Unser oder Unser Vater. Fast jeder kennt es, hat es schon mitgesprochen, manchmal sogar ohne darüber nachzudenken. Keine Sekunde vergeht, in der es nicht irgendwo auf der Welt gebetet wird. Das Gebet Jesu begleitet die christlichen Kirchen seit ihren Anfängen. Entsprechend vielfältig sind die kirchlichen „Umgangsformen" mit diesen Worten und die Versuche, sie den jeweiligen Zeitgenossen zu erklären.

Diese Einführung in das Herrengebet reflektiert dessen zentrale Begriffe entlang der Anrede, den sieben Bitten, der Schluss-doxologie und dem abschließenden Amen. Sie lädt die Leser-innen zu Entdeckungen für ihre eigene Lebenswelt ein.



Der Autor

Dr. theol. Holger Finze-Michaelsen ist Pfarrer der evangelischreformierten Kirchengemeinde Zweisimmen im Kanton Bern, Schweiz.
Rezension
Es handelt sich bei diesem Buch nicht um eine bibel-wissenschaftliche, exegetische oder historisch-kritische Auseinandersetzung mit dem Vater-Unser. Es geht auch nicht um eine didaktische Aufbereitung für unterrichtliche oder gemeindepädagogische Zwecke. Es handelt sich eher um eine Reflexion des Vater-Unsers, auch um eine Meditation des Vater-Unsers in die eigenen Lebenswelt und Lebenswirklichkeit hinein. So wird dieses vielfältig gesprochene Gebet Jesu, das Zentralgebet des Christlichen Glaubens, das in gewisser Weise einer inflationären Verwendung unterliegt, neu sehen und hören gelernt und dem Text des Gebets kann Neues, bisher vielleicht nicht Wahrgenommenes abgewonnen werden.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5

Arn Tor des Gebets 11

Meterstab und Rasiermesser: Beten braucht Verstand -Beten lernen - Vom Sinn des vorformulierten Gebets -Die Jünger sollen, die Jünger wollen beten lernen -Das Unser Vater - ein jüdisches Gebet

Ein Gebet geht durch die Zeit 23

feierliche Übergabe bei der Taufe - „Zerplappert und zerklappert": das Unser Vater wird zum Massenartikel -Das Vater Unser singen, predigen und still beten -Atmen und Beten - Dem Kind in den Brei geschnetzelt: das Unser Vater im Aberglauben - Weites Tor und enge Pforte zugleich

Die Einsamkeit des Kellerlochs: Beten im Verborgenen 31

Das Äußere des Betens - „Sich sehen lassen vor den Leuten", „viele Worte machen" - Bescheidenheit und Abgeschiedenheit des Gebetes - Das Recht der Verborgenheit

Unser Vater im Himmel 38

Eintreten in den großen Chor - Wo ist der „Himmel"? -Der Vater, der anders ist - Der unbekannte Vater -Das erste Wort: „unser", nicht „mein"

Geheiligt werde dein Name 47

An erster Stelle: der Blick nach oben und nach unten -Gott tut seine Sachen selbst - Gottes Name: Lire oder Euro? - Die Tränen töten das Lächeln nicht

Dein Reich komme 55

Was ist das „Reich"? - Gemerkt haben, dass die Welt so, wie sie ist, nicht in Ordnung ist - Eine Ahnung davon haben, dass überall dort, wo Gottes Königsherrschaft kommt, etwas in Ordnung kommt - Kommen, Zukommen, Zukunft - Warum die Kirche kein „stummer Hund" werden darf

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden . . 65

Eine Bitte, die aufrichtet, Raum für Hoffnung schafft, zur Freude dient, Wunden heilt und aufatmen lässt - Was steht oben: die Unordnung der Welt oder Gottes Heilsplan? -Vom Knien zum Aufstehen - Es ist eine Bitte, die gleichzeitig beugt, Illusionen zerstört, zum Erschrecken ist und weh tut - Strategie des Eigenwillens: der liebe Gott gehört ins Reservat

Unser tägliches Brot gib uns heute 74

Der Mensch hat einen Magen - Satt werden - ein Randproblem? - Auch die „gute Regierung" ist ein „Lebens-Mittel" - Gerechtes Brot essen - Das Brot mit Danksagung empfangen - Der Mensch lebt nicht vom Brot allein

Und vergib uns unsre Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern 89

Keine „fromme Schizophrenie" von Geld und Geist -„Die stillste Bitte" und die Kunst des Abrundens - Was sagen wir als Christen, wenn wir „Sünde" und „Schuld" sagen? - Der springende Punkt: Anerkennung von Schuld -Nicht minder schwer: Annehmen der Vergebung - Geben, Vergeben, Weitergeben - Die Aufgabe der „betrübten Mitknechte"

Und führe uns nicht in Versuchung 107

Der labile Mensch, ohne Heldentum - Versuchung, Prüfung, Anfechtung: menschliche Schwäche, Gottes Werk oder Teufels Beitrag? - Versuchung durch den Mitmenschen, von links und rechts - Versuchung, die „in der Luft liegt", und der Teufel mit dem Rosenkranz -Versuchung und Hilfe im gleichen Atemzug

Sondern erlöse uns von dem Bösen 121

Der letzte Schrei, Pteifen auf dem letzten Loch - Christlicher Realitätssinn jenseits von Eden - Der Böse, das Böse und die Achse des Bösen - Erlösung: kein Wort nur für Todesanzeigen - Leben „zwischen den Zeiten"

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die HerrLichkeit in Ewigkeit 134

Der ewig reiche Gott - „Das Reich" und die Reiche - "Die Kraft" und unsere Schwachheit - „Die Herrlichkeit" unter der Dornenkrone - Mein und dein

Amen. 141

Mehr als ein „Schlusszeichen" - Die Zähigkeit des Glaubens

Wieder am Tor des Gebets 145

Ob Beten nützt? - Die fehlende Buchhaltung über den Nutzen - Bitten, Suchen, Anklopfen - Der Sohn bekommt das Brot und keinen Stein - Sich vom rollenden Wagen mitnehmen lassen

Literaturnachweis 154
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