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Tucholsky lesen
Lesewege und Lesezeichen zum literarischen Werk
Harald Vogel
Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783896760050 (ISBN: 3-89676-005-X)
224 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, Juli, 1997
EUR 26,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Tucholsky lesen: Welchen Tucholsky?
- Den gekränkten Idealisten, der mit satirischer Feder gegen das Unmenschliche und Verlogene rebelliert?
- Den politisch engagierten Zeitkritiker und intellektuellen Unruhestifter, der die Sprache als Waffe des Geistes einsetzt?
- Den vielseitigen Feuilletonisten, der Zeittypisches hintergründig und kritisch portraitiert?
- Den anspielungsreichen Kabarettautor, der Erotisches und Allzumenschliches mit Charme und Humor inszeniert?
- Oder den Erzähler heiterer Liebes- und Sommergeschichten, der das melancholische Spiel mit der Sehnsucht liebt?
Welchen Tucholsky man auch liebt und hasst:
Tucholskys Texte wirken provozierend, zeitnah und vergnüglich.
Man sollte sich auf das vielseitige Leseabenteuer Tucholsky einlassen.
Tucholsky lesen: dieses Text- und Studienbuch bietet eine Lese-, Verstehens- und Arbeitshilfe:
- Für alle, die Tucholsky kennen lernen wollen:
als Lesebuch, das Lesewege zu Tucholskys literarischem Werk in zehn thematischen Textportraits vorstellt.
- Für alle, die zum Textverstehen angeregt werden wollen:
durch die kommentierenden Lesezeichen zu den Textsequenzen.
- Für alle, die einen biographischen Überblick gewinnen wollen:
mit der ausführlichen chronologischen Übersicht.
- Für alle, die Tucholsky weiterlesen und studieren möchten:
die Literaturauswahl zu Tucholskys Werk und zur Sekundärliteratur.
Rezension
Satire, Biss und Ironie kennzeichnen das Werk Kurt Tucholskys, der seine Zeit genau beobachtete und kritisch kommentierte. So wurde er - zurecht - als 'Heinrich Heine des 20. Jahrhunderts' tituliert. Es ist die Zeit der Weimarer Republik, eine Zeit politischer und wirtschaftlicher Instabilität gepaart mit ausuferndem Lebensstil und Freude am Genuss, die in Tucholskys Werk und Leben zum Ausdruck kommt. Gleichzeit erkennt er die vorauseilenden Schatten des aufkommenden Dritten Reiches und warnt vor diesen mit einem ihm eigenen Zynismus. Im vorliegenden Band werden Wege aufgezeigt, sich dem Werk des Autors zu nähern. Primärtexte wurden mit Kontextquellen und biographischen Zusammenhängen verknüpft, sodass sich ein Gesamtbild ergibt, das Einblick in das Schaffen des frei arbeitenden Journalisten gibt. Textverständnis und -erkenntnis werden dadurch erleichtert. In der Handbibliothek des Deutschlehrers, aber auch im Studium der Literatur leistet das Buch daher unverzichtbare Dienste.
Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
'Tucholsky lesen' - eine Einführung
I. "Nie wieder Krieg" - Pazifismus
Die Kartoffeln (1913)
Aus einem Brief an Hans Erich Blaich (1917)
Kleine Begebenheit (1921)
Unser Militär! (1919)
Die Flecke (1919)
II. "In der Zelle" - Justizkritik
In der Zelle (1921)
Deutsche Richtergeneration 1940 (1921)
Haben Sie schon mal...? (1926)
Wiederaufnahme (1929)
Die Leibesfrucht spricht (1931)
III. "Das Lied vom Komrpomiß" - Die deutsche Republik
An unsre Kleine (1919)
Ideal und Wirklichkeit (1929)
Das Lied vom Kompromiß (1919)
Feldfrüchte (1926)
Zehn Jahre deutsche Revolution (1928)
Bürgerliche Wohltätigkeit (1929)
Heimat (1929)
IV. "Küßt die Faschisten" - Warnung vor dem Faschismus
Rosen auf den Weg gestreut (1931)
Blick in ferne Zukunft (1930)
An die Republikaner (1930)
Schloß Gripsholm (Auszüge, 1931)
Hitler und Goethe (1932)
Herr Wendriner steht unter der Diktatur (1930)
V. "Das Mitglied" - Deutscher Alltag
Das Mitglied (1926)
Die Familie (1923)
Der Mensch (1931)
Zieh Dich aus, Petronella!... (1920)
Danach (1930)
Singt eener uffn Hof (1932)
Die arme Frau (1918)
Der andre Mann (1930)
Frauen sind eitel. Männer? Nie -! (1928)
Augen in der Großstadt (1930)
VI. "Sehnsucht nach der Sehnsucht" - Reise-Lebens-Bilder
Rheinsberg (Auszüge, 1912)
Sehnsucht nach der Sehnsucht (1919)
Parc Monceau (1924)
Die fünfte Jahreszeit (1929)
Es gibt keinen Neuschnee (1931)
Lieber Jakopp! (Aus "Ein Pyrenäenbuch", 1927)
VII. "Du hast jesacht, wies is" - Kulturkritik
Fratzen von Grosz (1921)
Heinrich Zille (1929)
Der berühmteste Mann der Welt (1922)
In der Strafkolonie (1920)
VIII. "Der Phrasendrescher" - Sprachkritik
Der Phrasendrescher (1927)
Man sollte mal... (1927)
Ratschläge für einen schlechten Redner (1930)
IX. Wir Negativen" - Was darf die Satire?
Wir Negativen (1919)
Was darf die Satire? (1919)
Politische Satire (1919)
X. Befürchtung" - Schreiben/Leben gegen die Angst
Zweifel (1925)
Der Mann am Spiegel (1928)
Aus! (1930)
Hej -! (1929)
Befürchtung (1929)
Leere (1930)
Heute zwischen Gestern und Morgen (1932)
Liebe Mala (Abschiedsbrief an Mary Rucholsky, 1935)
Chronologischer Überblick
Literatur
Nachweise
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