Wie kaum ein anderer Altphilologe hat sich Klaus Bartels um die Vermittlung der antiken Kultur für für eine breite Öffentlichkeit verdient gemacht, nicht zuletzt als Kolumnist der Neuen Zürcher Zeitung und der Stuttgarter Zeigung, aus deren Rubrik „Auf deutsch” er hier nun bereits die vierte Sammlung vorlegt. Wieder kommen 77 Wörter „mit ihrer Lebensgeschichte und ihren Lebensschicksalen zu Worte”.
Dass die ‚Brezel’ indirekt von ‚bracchium’ kommt, wegen ihrer sozusagen ineinander verschlungenen ‚Arme’, dass die „Moneten” ihre Bezeichnung von der „Mahnerin” Juno (Iuno Moneta) erhalten haben, in deren Tempel auf dem Kapitol der Staatsschatz und eine Münzwerkstätte untergebracht waren – das werden viele Latein-Fans schon wissen. Aber Bartels geht es um mehr als Etymologie, mit seinen nicht nur sehr gelehrten, sondern auch stilistisch gewandten und amüsanten Essays schafft er es immer wieder, dem – nicht nur altphilologisch interessierten! – Leser auch einiges an Philologie, an Kultur- und Geistesgeschichte zu vermitteln.

Andreas Müller, lehrerbibliothek.de

Was hat eine Armbrust mit Tells Arm und Heldenbrust zu schaffen? Und was ein Osterspaziergang mit einem Debakel, eine Brezel mit einer Bratsche, die magere Diät mit den fetten Diäten, ein Restaurant mit einer Wiederaufbereitungsanlage, eine grüne Parkbank mit einem grauen Parkplatz, ein Spacewalk mit einem Weltraum-Spaziergang? Wie hat es eine Türangel zum Kardinal gebracht, und wie sind die Trüffeln zu Kartoffeln geworden? Wie hat es eine Türangel zum Kardinal gebracht, und wie sind die Trüffeln zu Kartoffeln geworden? Die hier vorgelegte Sammlung enthält 77 neue »Wortgeschichten« von ›Agenda‹ und ›Road-Map‹ bis ›Zukunft‹.
»…Und genau dies zeigt Bartels dann wieder – in seinem unnachahmlichen Stil und auf kleinstem Raum kultur- und geistesgeschichtliche Entwicklungen lebendig machend – beim Aufspüren von 77 neuen ›Wortgefährten‹, von ›Agenda‹ über ›Frust‹ und ›Kompromiss‹ bis ›Zukunft‹.« [Latein Forum]

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