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The Eyes of War  Introduction by Cees Nooteboom
The Eyes of War


Introduction by Cees Nooteboom

Martin Roemers

Hatje Cantz Verlag
EAN: 9783775734004 (ISBN: 3-7757-3400-7)
128 Seiten, hardcover, 25 x 29cm, 2012, 40 Abbildungen

EUR 35,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
The traces of World War II become seemingly invisible over recent years. Yet the full horror can still be felt in the survivors's stories, their eyes reflecting the terror and trauma of a wartime childhood. Through his images of the blind victims of war, Dutch photographer Martin Roemers (*1962) has unearthed a haunting metaphor for the depths of the human soul. For this book, he made portraits of dozens of people who lost their eyesight as children, young adults, or soldiers. This publication features forty portraits with accompanying interviews; it remembers the forgotten yet transcends their individual stories of suffering. Former enemies from Germany, the United Kingdom, the Netherlands, Belgium, the Ukraine, and Russia are united in their fate as blind people and as victims of war.

128 pages, 40 black-and-white photographs. With texts in English, Dutch, and German
Rezension
Erschreckend und gleichzeitig faszinierend ist schon das Cover des neuen Fotobandes von Martin Roemers. Roemers, ein renommierter Fotograf, hat sich auch in früheren Werken, in denen er Veteranen des II. Weltkrieges porträtierte oder die Reste des 'kalten' Krieges ins Bild setzte, mit den Folgen kriegerischer und politischer Auseinandersetzungen befasst. In seinem jüngsten Bildband sind es die Gesichter von durch Kriegseinwirkungen erblindeter Menschen aus verschiedenen Ländern, denen jeweils eine kurze autobiografische Skizze beigegeben ist. In diesen (dreisprachig wiedergegebenen) Skizzen wird von den schicksalhaften Momenten erzählt, die zu den Erblindungen führten. Zusammen mit den Porträts geben diese Erzählungen markante Einblicke in die Lebensschicksale einer Generation, die vom Krieg geprägt wurde. Immer wieder fühlt man sich in der Konfrontation mit den tief zerklüfteten und von Erfahrungen gezeichneten Gesichtern und beim Betrachten der zerstörten Augen und Augenhöhlen direkt in die tragische Wirklichkeit dieser Menschen versetzt. Roemers Kunst gelingt es, dieser Tragik in einer Weise Ausdruck zu verleihen, die Assoziationen an Shakespeare und Homer wachruft. Auf schwarzem Hintergrund treten die individuellen Züge ungemein intensiv hervor. Das Einzelschicksal dieser Blinden bekommt eine allgemeine Bedeutung und rettet nicht nur ihre individuellen Züge in die Zeitlosigkeit des erinnernden Gedenkens. Die Fotografien werden gleichzeitig zur Anklage gegen eine Welt, in der Millionen Opfer von Kriegsmaschinerien und grausamen Waffen wurden und werden. Was allein ein wenig Hoffnung gibt, auch wenn diese einen sarkastischen Ton bekommen mag, ist die Tatsache, wie viele Menschen ihr Schicksal meistern, sofern sie überleben. Frederick Bentley, Jahrgang 1924, durch eine deutsche Handgranate erblindet, fasst seine Erfahrungen so zusammen: "Ich hatte Arbeit, bin verheiratet und habe vier Kinder. Nach dem Krieg hatte ich ein gutes Leben." (64)

Matthias Wörther, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Spuren des Zweiten Weltkriegs sind im Laufe der letzten Jahrzehnte nur scheinbar unsichtbar geworden. In den Gesichtern von Überlebenden ist das Grauen nach wie vor zu erkennen; ihre Augen spiegeln den Schrecken und die Traumata einer Kindheit im Krieg. Im Bild des erblindeten Kriegsopfers hat der Fotograf Martin Roemers (*1962 in Oldehove) eine gespenstische Metapher für die seelischen Abgründe der Conditio humana im Allgemeinen gefunden und in der Folge Tausende Menschen ausfindig gemacht, die während des Zweiten Weltkriegs als Kinder oder junge Soldaten ihr Augenlicht verloren. Die Publikation erinnert mit 40 Porträts und begleitenden Interviews an die Vergessenen und weist zugleich über deren individuelle Leidensgeschichten hinaus. Als Blinde und Kriegsopfer im Schicksal vereint, stehen sich die einst erbitterten Feinde aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, der Ukraine und Russland in den Aufnahmen gegenüber.