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Techniken und Theorie der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie  Unter Mitwirkung von Heidi Möller
2. Aufl. 2009
Techniken und Theorie der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie


Unter Mitwirkung von Heidi Möller

2. Aufl. 2009

Eva Jaeggi, Volker Riegels

Klett-Cotta
EAN: 9783608945249 (ISBN: 3-608-94524-5)
245 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, 2009

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TfP), auch Psychodynamische Therapie oder einfach Tiefenpsychologie, ist gegenwärtig das am häufigsten praktizierte Richtlinienverfahren, und ihre Relevanz wird in Zukunft weiter zunehmen. Trotzdem führt sie als die »kleine Schwester« der »großen« Psychoanalyse in der wissenschaftlichen Diskussion eher ein Schattendasein. Den Autoren geht es darum, die TfP als eigenständige Therapieform zu etablieren. Sie arbeiten heraus, was von den theoretischen Grundhaltungen der klassischen Psychoanalyse übernommen werden kann, und stellen an Fallbeispielen dar, wie das konkret geschieht. In der praktischen Arbeit eröffnen sich den Therapeuten Möglichkeiten, Techniken zu integrieren, deren sich die klassische Psychoanalyse nicht bedient, wie etwa die Maltherapie, Imaginationstherapie, gestalttherapeutische Methoden, Rollenspiele und körperorientierte Ansätze wie z. B. Focusing und Achtsamkeitsmethoden.
Rezension
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie als z.Zt. verbreitetste psychotherapeutische Technik und "kleine Schwester" der Psychoanalyse wird in diesem informativen Band als eigenständige Therapieform dargestellt, die - unter Wahrung ihrer Identität - sehr wohl auch andere Therapieformen und -techniken aufnehmen und integrieren kann (bes. S. 113 ff), - im Gegensatz zur klassischen Psychoanalyse. Es geht also um die Zusammenführung verschiedener Techniken, sofern sie kompatibel sind mit der psychoanalytischen Theorie. Es geht also nicht um irgendeinen Ekklektizismus, aber darum, die behandlungstechnischen, also praktischen Vorstellungen zu erweitern und zu differenzieren, um die Patienten in den Praxen und Ambulanzen auch tatsächlich zu erreichen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Buch stellt die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie als eine eigenständige Therapie- und Ausbildungsform dar. Es zeigt konkret und mit vielen Anwendungsbeispielen, wie sie sinnvoll mit Techniken aus anderen Therapierichtungen arbeiten kann - unter Beibehaltung der theoretischen psychoanalytischen Positionen.

Eva Jaeggi hat Psychologie, Philosophie und Geschichte in Wien studiert, wurde 1972 Assistenzprofessorin an der FU Berlin und war von 1978 bis 2000 Professorin für klinische Psychologie an der dortigen TU.
Sie ist als Verhaltenstherapeutin, Psychoanalytikerin und Supervisorin ausgebildet und kennt sich mit vielen weiteren Therapierichtungen aus.
Zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich Vergleich von Therapieschulen, Moderne Lebensformen, Beruf des Psychotherapeuten.

Volker Riegels ist em. Prof. für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Psychodramatherapeut und Psychoanalytiker, Lehrtherapeut/ Supervisor; Veröffentlichungen im Bereich der Dynamischen Psychotherapie, Psychodrama u. a.

Pressestimmen:

»Die generelle Haltung der Autoren ist für die Leser offen und ermutigend. Sie machen dem Leser Mut und legen ihm die Haltung eines forschenden Praktikers nahe (S. 20). Ganz im Gegenteil zum Einschwören auf eine vorgeschriebene Konzeption ermutigen sie ihn zur Kreativität und zum „ergebnisoffenen Blick des Wissenschaftlers“ (S. 21). Alles in allem: Ein wichtiges Buch, das einerseits eine fundierte Einführung in die Komplexität des Themas und andererseits genügend „Stoff“ zum weiteren Nachdenken und Diskutieren liefert.«
Peter Geißler und Günter Heisterkamp, Psychoanalyse und Körper, 2/2010
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

An wen richtet sich dieses Buch? 13

Das ›richtige‹ Vorgehen in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie 18

Ein unterschiedlicher Blick: Intrapsychisch und/oder interpsychisch 26
Fiktives Beispiel 30
Konflikt statt Trauma 33

Theoretische Standortbestimmung 35

Einige Hinweise zur historischen Entwicklung 47

Der Therapeut in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie: lebendiger? 56

Erlebnisaktivierung, der therapeutische Prozess, Übertragung und Beziehung 61

Stellenwert der Übertragung in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie 62
Die Entwicklung einer inneren Welt im Licht neurobiologischer Forschung 63
Das implizite und das explizite Gedächtnis 64
Bedeutung für das Verständnis von Übertragung 65
Vergangenheits- und Gegenwartsunbewusstes 66
Der Umgang mit der Übertragung 74
Zur Haltung des Therapeuten 75
Umgang mit realitätsbezogener Wahrnehmung 75
Begegnungsmomente im Kontext der therapeutischen Beziehung 76
Erst die aktuelle Beziehung, dann die externen Übertragungen beachten 80
Gegenübertragungsagieren 81
Negative Übertragung 82
Fallbeispiel 82

Die therapeutische Grundhaltung und der therapeutische Raum 86

Gleichschwebende Aufmerksamkeit 87
Liegen oder Sitzen - die symbolträchtige Couch 89
Die Grundregel 91
Abstinenz und Neutralität 93
Fallbeispiel 95

Der Ort der Deutung in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie 102

Techniken 113

Neue Techniken, aber keine neue Therapie 113
* Rollentausch 119
Fiktiver Dialog und Entscheidungsfindung 124
Doppeln im Rollentausch 128
Externalisierung von Introjekten 133
Interview und Rollentausch 136
Differenzierung der inneren Wirklichkeit 139
* Symbole 141
Symbole und Psychotherapie 145
Arbeit am Widerstand 150
Abgrenzung und Identitätsfindung 152
Kombination mit dem Rollentausch 155
Symbole, Zwischenraum und Beziehung 156
Umgang mit Geschenken 157
Arbeitsstörungen 158
* Kunstpostkarten 159
Eheprobleme 160
* Beziehungsstrukturen (Münzen, Knöpfe, Steine etc.) 165
Wiederholungszwang 166
* Malen 169
Zukunftsvision 170
* Imagination 171
Wege aus der Depression 173
* Der Einbezug des Körpers 175
Bewältigung einer Angst 178
* Awareness 180
Auftauchen einer Schlüsselerfahrung 182
Körperempfindung und Selbsterleben 183
Aufhebung einer Spaltung 185
* Experiment 186
Differenzierung der Innensicht 188
Körpererinnerung 189
* Sprachspiele 190
* Wunderfrage 195
Bewusstmachung der Konfliktdynamik 196
* Hausaufgaben 198
Hilfs-Ich-Funktion von Hausaufgaben 201

Auswirkungen auf die Ausbildung 205

Beispiele aus der Praxis 209

Magdalena, ein Fall von Anorexia nervosa 209
Bettina, Leistungs- und Autoritätsängste 219
Boris, Schuld und Angst 230

Literatur 238

Register 244