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Struktur, Persönlichkeit, Persönlichkeitsstörung
Hermann Lang, Hermann Faller, Marion Schowalter (Hrsg.)
Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826028939 (ISBN: 3-8260-2893-7)
336 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2007
EUR 38,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Wie kein anderer psychotherapeutischer Problembereich ist in den letzten Jahrzehnten der Begriff der Persönlichkeitsstörung ins Zentrum klinischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Interesses gerückt. Persönlichkeiten sind wir alle, haben bestimmte Strukturen und bewegen uns in Strukturen, in der Sprache, in der Gesellschaft. Und wo endet die normale oder gesunde Persönlichkeit und wo beginnt deren Störung? Ist es da, wo sich bestimmte Persönlichkeitszüge zuspitzen, Leiden für das betreffende Subjekt und/oder Andere entsteht?
Wie bei keinem anderen Krankheitsbild rückt hier die interpersonell-kommunikative Problematik in den Fokus. Gerade deshalb sind Behandlungen schwierig und stellen dann besondere Anforderungen an Therapeutin und Therapeut. Und nun sozusagen das Paradox: Persönlichkeitsstörungen sind durch „Spaltungen" strukturiert, andererseits lassen gerade deren Behandlungskonzepte sonst bestehende Schulenkonflikte hinter sich, wirken so den sonst üblichen „Spaltungen" zwischen Psychotherapierichtungen entgegen. So ist es für die Herausgeber das zentrale Anliegen, in diesem Tagungsband eine therapieschulenübergreifende Bestandsaufnahme zu bieten.
Mit Beiträgen von Thomas Berger, Brigitte Boothe, Karl-Ernst Bühler, Franz Caspar, Manfred Cierpka, Hermann Faller, Thomas Fuchs, Rainer Matthias Holm-Hadulla, Karl König, Alfred Kraus, Hermann Lang, Andreas Maercker, Stavros Mentzos, Andre Michels, Uwe Hendrik Peters, Babette Renneberg,Gerd Rudolf,Marion Schowalter, Heinz Weiß, Peter Widmer, Otto Dörr Zegers, Rolf Verres.
Rezension
Innerhalb der Psychotherapie ist der Problembereich Persönlichkeitsstörung in den vergangenen Jahrzehnten ins Zentrum klinischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Interesses gerückt. Und weil Persönlichkeitsstörungen durch "Spaltungen" strukturiert sind, so sucht dieser Tagungsband nach einer therapieschulenübergreifenden, also nicht "spaltenden" Bestandsaufnahme. Die tiefenpsychologische Sicht unterscheidet nicht grundsätzlich zwischen krankhaften und gesunden Erscheinungen, die Übergänge zwischen Persönlichkeitszügen und Persönlichkeitsstörungen sind fließend. Die Beiträge wenden sich den Persönlichkeitsstörungen in all ihren Facetten zu und mit ganz unterschiedlichen therapeutischen Ansätzen.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
H. Lang: Einführung – F. Caspar: Struktur und Dynamik psychischer Störungen: Was tragen neuere Modelle zu einem Verständnis bei? – G. Rudolf: Von der OPD-gestützten Strukturdiagnostik zur strukturbezogenen Psychotherapie – A. Maercker: Trauma, Posttraumatische Belastungsstörung und Persönlichkeit: Welchen Stellenwert haben Persönlichkeitsstörungen? – S. Mentzos: Zur Abgrenzung von Psychosen und schweren Persönlichkeitsstörungen – O. Dörr Zegers: Phänomenologische Überlegungen zur Problematik der Persönlichkeitsstörungen – A. Kraus: Typus Melancholicus: Eine „normopathische“ Persönlichkeitsstörung? Seine Erwünschtheit und Gefährdung – H. Lang: Zur Struktur und Therapie der narzisstischen Persönlichkeitsstörung – U. H. Peters: Depression oder schöpferische Krise? Am Beispiel von Rilke und Schumann – R. Verres: Persönlichkeit und Lebenskunst – eine musikalische Intervention – K. König: Persönlichkeitsstruktur und Interaktion – B. Boothe: Die Triade in der frühkindlichen Entwicklung – M. Cierpka: Möglichkeiten der Prävention in der frühen Kindheit – M. Schowalter: Risikofaktoren bei der Entwicklung der sozialen Phobie und der selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung – T. Fuchs: Gibt es eine leibliche Persönlichkeitsstruktur? – H. Faller: Persönlichkeit und Krebs – A. Michels: Perversion und Normativität. Zur Kritik des normativen Denkens in der psychoanalytischen Theorie und Praxis – R. Holm-Hadulla: Die Gestaltung der therapeutischen Beziehung bei der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen – H. Weiß: Zur psychoanalytischen Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Klinische Probleme im Umgang mit Rückzugszuständen und Verzerrungen des Zeiterlebens – B. Renneberg: Wirksamkeit psychotherapeutischer Behandlungsansätze bei Borderline-Persönlichkeitsstörung am Beispiel der Dialektisch-behavioralen Therapie – B.t Schmitz: Psychoedukation und Schematherapie bei Persönlichkeitsstörungen Lang, Hermann, Prof. Dr. med. Dr. phil., Psychiater, Psychoanalytiker (DGPT), Facharzt für Psychotherapeutische Medizin. Seit 1990 Lehrstuhl für Psychotherapie und Medizinische Psychologie an der Universität Würzburg. Zahlreiche Publikationen auch bei K&N. Faller, Hermann, Prof. Dr. med. Dr. phil. Dipl.-Psych. Seit 2000 Stiftungsprofessur für Rehabilitationswissenschaften am Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg. Schowalter, Marion, Dr. phil., Dipl.-Psych. Seit 2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg.
Inhaltsverzeichnis
Einführung 7
Hermann Lang, Hermann Faller, Marion Schowalter
Die Triade in der frühkindlichen Entwicklung 13
Brigitte Boothe
Risikofaktoren bei der Entstehung der Sozialen Phobie 33
und der vermeidend-selbstunsicheren Persönhchkeitsstörung
Marion Schowalter
Möglichkeiten der Prävention in der frühen Kindheit 49
Manfred Cierpka
Trauma, Posttraumatische Belastungsstörungen und Persönlichkeit: 61
Der Stellenwert des posttraumatischen Ärgers und der Antisozialen Persönlichkeitsstörung
Andreas Maercker
Gibt es eine leibliche Persönlichkeitsstruktur? 75
Thomas Fuchs
Die konstitutive Bedeutung des Körperbildes. 87
Zur Begründung der Körperbildtherapie
Peter Widmer
Persönlichkeitsstruktur und Interaktion 105
Karl König
Struktur und Dynamik psychischer Störungen: 115
Was tragen neuere Modelle zu einem Verständnis bei?
Franz Caspar, Thomas Berger
Phänomenologische Perspektive der Persönlichkeitsstörungen 133
Otto Dörr Zegers
Zur Abgrenzung von Psychosen 147
und schweren Persönlichkeitsstörungen
Stavros Mentzos
Zur Diskussion der sogenannten Grenzfälle: Eine Lacan'sche Perspektive 157
Andre Michels
Amoklauf und narzisstisch-destruktive Persönlichkeitsorganisation: 167
Überlegungen zur Psychoanalyse destruktiven Agierens
Heinz Weiß
Zur Struktur und Therapie der Narzisstischen Persönlichkeitsstörung 183
Hermann Lang
Der Typus melancholicus als Normopath 193
Alfred Kraus
Persönlichkeit und Krebs 211
Hermann Faller
Von der OPD gestützten Persönlichkeitsdiagnostik 227
zur strukturbezogenen Psychotherapie
Gerd Rudolf
Wirksamkeit psychotherapeutischer Behandlungsansätze 239
bei Borderline Persönlichkeitsstörung am Beispiel der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT)
Babette Renneberg
Die therapeutische Beziehung bei Persönlichkeitsstörungen - 251
Hinweise zur Methodenintegration auf der Basis einer „kreativen therapeutischen Haltung"
Rainer Matthias Holm-Hadulla
Persönlichkeit und Lebenskunst 261
Rolf Verres
Logagogische Beeinflussung der Persönlichkeit 269
Karl-Ernst Bühler
Depression oder schöpferische Krise? 289
Etwas Grundsätzliches am Beispiel von Rilke und Schumann
Uwe Hendrik Peters
Hermann Lang, Emeritus. Laudatio 303
Uwe Hendrik Peters
Schriftenverzeichnis 313
Hermann Lang
Autorenverzeichnis 329
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