Was verbindet Dorfteiche mit Baggerseen, Tümpel, Talsperren, Salzseen, Weggräben und Vogeltränken? Es handelt sich jeweils um Stillgewässer. Damit meint man Gewässer, die im Gegensatz zu Fließgewässern wie Flüssen und Bächen stehende Binnengewässer sind. Dazu zählen auch die Bodden, die flachen Küstengewässer Mecklenburg-Vorpommerns, oder Absatzbecken, Baggerseen, Burg- und Schlossgräben, Dünengewässer, Gartenteiche, Karstseen, Kraterseen, Maare wie die der Eifel, Moorgewässer, Mühlteiche, Parkgewässer oder Steinbruchseen. Diese Stillgewässer sind mit ihrer eigenen Flora und Fauna Lebens-, Entwicklungs-, aber auch Urlaubs- und Freizeiträume.
Wer Genaueres über den Facettenreichtum der Stillgewässer und ihre Biotopvielfalt erfahren möchte - in Schrift und Bild -, der greife zu dem neuen Werk des Biologen Bruno P. Kremer „Stille Wasser. Leben zwischen Regenpfütze und Salzsee“, veröffentlicht bei wbg Theiss, einem Imprint der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft. Dem vielfachen Buchautor, bekannt u.a. durch seine schönen Bände „Die Wiese“ (2016), „Die Küste. Lebensraum zwischen Land und Meer“ (2017) oder den Band „Mikroskopieren ganz einfach“ (2011), gelingt auch in seinem neuesten Werk, biologisches Grundwissen didaktisch sehr gut anhand auch für den Laien verständlicher Texte, versehen mit faszinierenden Naturaufnahmen, zu vermitteln. Da aufgrund der von Menschen verursachten Umweltkrise die Existenz zahlreicher Stillgewässer bedroht ist, kann Kremers Band auch als deutliche Mahnung gelesen werden, Sorge dafür zu tragen, dass diese Gewässer, die für das Ökosystem unerlässlich sind, erhalten bleiben und geschützt werden.
Fazit: „Stille Wasser“ von Bruno P. Kremer ist eine hervorragende Einführung in ein grundlegendes Thema des Biologieunterrichts, das einen die Stillgewässer mit anderen Augen sehen lässt und damit einen wichtigen Beitrag zur Umweltbildung leistet. Alle Freundinnen und Freunde der Natur werden an dem Band zu den stillen Wasserwelten ihre Freude haben.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de

Seen und vergleichbare Stillgewässer nehmen in der öffentlichen Wahrnehmung einen ganz besonderen Rang ein, da sie nicht nur beliebte Urlaubs- und Freizeiträume darstellen, sondern vor allem für den regionalen Naturhaushalt absolut unentbehrliche Lebensräume sind.
Nach dem Motto »Stille Wasser müssen nicht immer tief sein« gibt dieser Band einen Überblick über die Entstehung und Typologien von Seen - von der Regenpfütze über den Felstümpel bis zum großen Salzsee - sowie über den See als wichtiges Ökosystem und unverzichtbaren Lebensraum. Dabei weist Bruno P. Kremer auf die besondere Vielfalt von Seen hin - denn See ist nicht gleich See - und erläutert diese an zahlreichen Beispielen von Stillgewässern, die sich in Mitteleuropa, Afrika oder Nordamerika finden lassen.
2019. 192 S. 289 farb. Abb. und 9 Tab., Reg., 22 x 29 cm, geb. wbg Theiss, Darmstadt.

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