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Stauffenberg. Folgen Zwölf Begegnungen mit der Geschichte
Stauffenberg. Folgen
Zwölf Begegnungen mit der Geschichte




Sophie von Bechtolsheim

Herder Verlag
EAN: 9783451387302 (ISBN: 3-451-38730-1)
224 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, März, 2021

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Die Geschichte ist immer auch ein Erbe, das der Mensch nicht ausschlagen kann."



In ihrem Buch begegnet Sophie von Bechtolsheim Menschen, die ihr von der Prägekraft der Geschichte erzählen und von den Fragen, die uns alle beschäftigen: Aus welchen Motiven handeln wir? Welche äußeren Umstände sind entscheidend? Wie viel Freiheit hat der Einzelne bei der Bestimmung seines Lebens?

So entstehen ergreifende Familienerzählungen, die die deutsche Geschichte der letzten 100 Jahre grandios widerspiegeln.

Von der Autorin des Bestsellers "Stauffenberg. Mein Großvater war kein Attentäter."
Rezension
Der Titel des vorliegenden Buches lässt bei Interessenten erst einmal ein Fragezeichen aufkommen. Stauffenberg ist klar, aber welche Folgen könnten gemeint sein?
Die Autorin, Sophie von Bechtolsheim, ist Enkelin des Grafen Stauffenberg, der die Federführung beim Anschlag auf Hitler am 20. Juli 1944 hatte. Nicht Hitler bezahlte diesen Anschlag mit seinem Leben, sondern das Gros der Widerstandsgruppe, allesamt hohe Offiziere der deutschen Wehrmacht.
Hierüber hatte von Bechtolsheim mit Erfolg bereits ein Buch verfasst. Der Zuspruch aus der Leserschaft motivierte sie, das nun vorliegende Buch zu verfassen.

"Jeder hat sein Päckchen zu tragen" - ist eine landläufige Aussage. Die Autorin spricht hier von einem "Rucksack", den jeder der zwölf im Buch vorkommenden Personen trägt. Darin enthalten sind die persönlichen Dinge, die die Hauptdarsteller mit sich tragen und die bedeutsam für ihr Leben und ihre Persönlichkeit sind. Zumeist Menschen wie Du und ich. In irgendeiner Form haben Mitglieder der jeweiligen Familien, mehr oder weniger intensiv mit den Folgen des Stauffenberg-Attentats zu tun. Zwölf Lebensgeschichten, zwölf Begegnungen, die ein Spiegelbild deutscher Geschichte wiedergeben. Allesamt Unikate, bedächtig und einfühlsam geschrieben.

Das eingangs erwähnte Fragezeichen tauchte auch über mir auf, als ich den Titel des vorliegenden Buches erstmalig sah. Aber bereits die erste Begegnung löste einen "Wow-Effekt" aus. Hier werden Lebensgeschichten hautnah und einfühlsam offengelegt und sehr gut lesbar beschrieben. Auch wenn bei den elf anderen Abhandlungen die Folgen des Stauffenberg-Attentats nicht so unmittelbar mit den Zeitzeugen zu tun haben, wie im genannten ersten Fall: dies Buch ist ein Gewinn!

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de



Verlagsinfo
Nach dem großen Erfolg ihres Buches „Stauffenberg. Mein Großvater war kein Attentäter“ erhielt Sophie von Bechtolsheim zahlreiche Briefe und E-Mails, in denen ihr Menschen dankten und von sich und ihren Familien erzählten: von den Schuldgefühlen angesichts der eigenen Begeisterung für Hitler, von den Erlebnissen und dem Verhalten der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern während des Nationalsozialismus und in der Zeit danach – und vor allem davon, wie diese Zeit bzw. die Erinnerung und der Umgang mit ihr bis heute prägende Wirkung in den Familien entfalten. Auch die Besucher ihrer zahlreichen Lesungen und selbst Journalisten im Verlauf von Interviews kommen im Gespräch mit Sophie von Bechtolsheim immer wieder auf die eigene Familie zurück.

Für ihr neues Buch hat Sophie von Bechtolsheim sich auf die Suche nach den ungewöhnlichsten Geschichten gemacht, von denen ihr so viele geschrieben oder erzählt wurden. Sie begegnet letzten Zeitzeugen, die inzwischen hochbetagt, noch aus eigener Anschauung vom Schrecken und der Betörung durch den NS berichten können, sie erfährt von Kindern, Enkeln und Urenkeln davon, wie diese Erfahrungen weitergegeben wurden und lernt viele, ganz unterschiedliche Lebensläufe kennen. Aus welchen Motiven handelten die Menschen? Welche äußeren Umstände waren entscheidend? Wie viel Freiheit hat der Einzelne bei der Bestimmung seines Lebens?

So entstehen grandiose Familiengeschichten der vergangenen knapp 100 Jahre.

Sophie von Bechtolsheim, geb. 1968, Historikerin und Kommunikationswissenschaftlerin; die Enkelin von Claus Schenk Graf von Stauffenberg lebt und arbeitet als Mediatorin in Oberbayern und setzt sich zudem für den Täter-Opfer-Ausgleich ein. Sie ist verheiratet und hat vier Söhne. Sophie von Bechtolsheim ist stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung 20. Juli 1944.
Inhaltsverzeichnis
„Betrifft: Ihr Buch über Stauffenberg“
Wie Geschichte in uns weiterlebt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
„Da ist der Tod meines Vaters wie ein Staubkorn der Geschichte“ Dorothea Johst 15
„Die Geschehnisse wirken weiter. Es ist nie vorbei“
Niko 33
„Meine Rucksäcke sind alle verbrannt, was zählt, habe ich hier“ Ursula Bräuning. 45
„Vergebung zu bekommen, ist schön und wertvoll. Nur glauben kann ich es nicht“
Bert Heinrich. 61
„Das war ein Schmerz, den er kaum verwinden konnte“ Elisabeth Weber-Belling 85
„Wie sind wir belogen und betrogen worden!“
Hans Niederer. 105
„Das war das erste Mal, dass ich spürte, welche Auswirkungen Desinformation, Halbwahrheiten haben können“
Marco Heinzel. 123
„Es treibt mich um, dass ich ihn nicht mehr habe kennenlernen dürfen“
Monika Stephan 145
„Etwas anderes als Sieg hat es für uns gar nicht gegeben“ Manfred Klose. 165
„Dinge passieren eben, da kann ich nichts machen“ Christoph von Bechtolsheim 185
„Dass wir jüdische Familie gehabt haben, war ein Familien- geheimnis“
Sophie-Dorothee Fleisch 199

Zum Schluss 221

Abbildungsverzeichnis. 223