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Spüren, Bewegen, Lernen
Handbuch der mehrdimensionalen Förderung bei kindlichen Entwicklungsstörungen
Petra Zinke-Wolter
Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783861451914 (ISBN: 3-86145-191-3)
304 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, 2001
EUR 22,50 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Über die Autorin:
Petra Zinke-Walter ist Krankengymnastin und Feldenkraislehrerin. Von Anfang an widmete sie sich der Behandlung von Kindern mit Entwicklungsstörungen. Sie belegte Zusatzausbildungen und Kurse in den verschiedensten Methoden wie Vojta, Bobath, Sensorische Integration, PNF, Petö, Kinesiologie und Frostig in Köln, Bern, Basel, London und München. Ihr Zertifikat als Feldenkraislehrerin erhielt sie 1988 durch die Feldenkrais Foundation, Washington D.C.
Über 25 Jahre leitete sie das Institut für Neurophysiologische Therapie der Stadt Neuss. Sie entwickelte die „Mehrdimensionale Neurophysiologische Entwicklungstherapie (ME), ein ganzheitliches Konzept der Förderung für Kinder mit Entwicklunsstörungen. Heute ist sie freiberuflich tätig und widmet sich der Aus- und Weiterbildung von Therapeutinnen.
Die Autorin ist Mitglied im medizinischen Beirat des Bundesverbandes für Körperbehinderte und Mehrfachbehinderte e V. sowie in der Bundesarbetlsgemeinschaft Teilleistungsstörung. Sie hat einen Lehrauftrag als freie Dozentin an der Fachschule für Sonderpädagogik in Xanten und ist durch Veröffentlichungen, Fortbildungskurse, Seminare und Vorträge im In- und Ausland bekannt geworden.
Über dieses Buch:
Das Buch ist seit nunmehr zehn Jahren für Therapeutinnen, Pädagoginnen und auch Ellern eine wichtige Hilfe im Verstehen um die Zusammenhänge der mehrdimensionalen Förderung von Kindern mit Entwicklungsstörungen.
In diesem Jahrzehnt hat sich in der Therapie viel getan. Durch die Erfahrung der Praxis kamen immer wieder neue Impulse hinzu. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse der ganzheitlichen Sichtweise der kindlichen Entwicklung in seinem Umfeld sowie der Neuroplastizität des Gehirns werden beschrieben und lassen die Einheit von Wahrnehmen, Bewegen und Lernen neu verstehen
Aus dem Spüren, aus der Verbindung der verschiedenartigen Informationen mit dem bereits Bekannten wird Lernen. Das Kind erfährt durch die Vielfalt seiner Bewegungsmöglichkeiten ein ständiges Feedback aus der Peripherie.
Durch diese quantitative und qualitative Erweiterung seiner sensomotorischen Erfahrungen erwirbt das Kind letztlich ein intelligenteres Verhalten - es lernt. Der Titel „Spüren - Bewegen - Lernen" hat also nichts von seiner Aktualität eingebüßt.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 11
1. Grundlagen 11
Über den Ursprung der Methode, Grundlagen der Mehrdimensionalen Neurophysiologischen Entwicklungstherapie (ME) 13
1.1 Die Förderung, orientiert am Entwicklungsstand 13
1.2 Lernen mit Leichtigkeit 14
1.3 Das Lernangebot mit Varianten 15
1.4 Die neurophysiologischen Grundlagen der Therapie 15
1.5 Die sensomotorischen Grundlagen Zusammenfassung 16
2. Evolution 20
2.1 Vor Millionen Jahren..., die Evolution unserer Motorik 20
2.2 Die drei Epochen der Evolution 20
2.3 Drei Gehirne aus der Evolution 24
3. Hirnaufbau 25
3.1 Ein Spaziergang durch unser Gehirn 25
3.2 Vom Rückenmark zum Stammhirn 29
3.3 Das Kleinhirn, unser Gleichgewichts- und Verbindungshirn 31
3.4 Die Integration im Mittel- und Zwischenhirn 32
3.4.1 Die Formatio reticularis und die Mittelhirnkerne 32
3.4.2 Das Zwischenhirn 33
3.4.3 Das Limbische System und unser Riechhirn 34
3.5 Die gekonnte Großhirnmotorik 36
3.6 Der sensomotorische Homunculus 37
3.7 Kortikale Plastizität 39
3.8 Die Rindenfelder 39
4. Sensomotorische Regelkreise 42
4.1 Die fünf sensomotorischen Regelkreise 42
4.2 Erster Regelkreis - Der Beginn der Haltung und Aufrichtung 44
4.3 Zweiter Regelkreis 46
4.3.1 Das protopathische und das epikritische System 48
4.4 Dritter Regelkreis - Gleichgewicht, Planung, Rhythmus 49
4.5 Vierter Regelkreis - Das Extrapyramidale System (EPS) mit den gekonnten Bewegungsmustern 51
4.6 Fünfter Regelkreis 52
4.7 Die Neuroplastizität, unsere Chance in der Therapie 56
5. Die Entwicklung vor der Geburt 58
5.1 Pränatales Wachsen 58
5.2 Wahrnehmung und Lernen 59
5.2.1 Die taktile Wahrnehmung 59
5.2.2 Die vestibuläre Wahrnehmung 60
5.2.3 Die proprioceptive Wahrnehmung 60
5.2.4 Die auditive Wahrnehmung 62
5.2.5 Die visuelle Wahrnehmung 62
5.3 Die große Veränderung durch die Geburt 63
6. Körpermotorik 67
6.1 Ein Kind lernt Bewegung 67
6.2 Reflexe als erste Bewegungsform 69
6.3 Die Beuge- und Streckphasen im ersten Lebensjahr 72
6.4 Vom Robben und Krabbeln zum Gehen 77
6.5 Vom Liegen zum Sitzen 80
7. Handmotorik 85
7.1 Vom Greifreflex zum Begreifen 85
7.2 Vom Affen abgeschaut? - Das Reflexgreifen der ersten Monate 85
7.3 Der Ganze-Hand-Griff - Voraussetzung für spätere Feinmotorik 87
7.4 Die Diagonale - Bewegung über die Körpermitte 90
7.5 Der Pinzettengriff als Übergangsphase 91
7.6 Der Spitzgriff mit Fingerspitzengefühl 93
7.7 Logik contra Gefühl? Dominanz und Präferenz in der Handmotorik 95
7.7.1 Die Spezialisierung der Hirnhälften 97
8. Mundmotorik 101
8.1 Vom Saugreflex zur mimischen Kommunikation 101
8.2 Die vorgeburtliche Entwicklung der Mundfunktionen 101
8.3 Die Mundreflexe als Überlebensnotwendigkeit 102
8.4 Die aktive Mundmotorik 104
8.5 Mimischer Ausdruck und Lautbildung 105
8.6 Facial Feedback 107
9. Entwicklungsstörungen 111
9.1 Entwicklungsstörungen und ihre Ursachen 111
9.2 Die Entwicklungshemmung 113
9.3 Die Störung der Entwicklung 114
9.4 Die Behinderung 115
9.5 Die zentrale Koordinationsstörung 117
9.5.1 Die Schweregrade der zentralen Koordinationsstörung 118
9.5.2 Die verschiedenen „Bilder" der zentralen Koordinationsstörung 121
9.5.3 Die Spastik, oder die muskuläre Hypertonie 122
9.5.4 Die pathologische Entwicklung im ersten Trimenon 123
10. Hemiparese 125
10.1 Die Entwicklung der Hemiparese 125
10.2 Die Reflexauffälligkeiten 129
10.3 Die fixierte Hemiparese 132
10.4 Die assoziierten Reaktionen 132
10.5 Dominanzstörungen der Handmotorik 134
10.6 Hemisphärenasymmetrie und Sprache 134
10.7 Haltung und Gangbild 135
10.8 Die „halbierte" Wahrnehmung 137
10.9 Störungsbewußtsein und Persönlichkeitsentfaltung 140
10.10 Therapieansatz 140
10.11 Wie gut sind unsere Erfolgschancen? 142
11. Diparese 144
11.1 Die diparetische Entwicklung 144
11.2 Die Reflexe im Alter von sechs Monaten 146
11.3 Die fixierte Diparese 148
11.4. Therapieansatz und Chancen 151
12. Tetraparese 153
12.1 Die tetraparetische Bewegungsstörung 153
12.2 Die Tetraplegie als schwerste Form der tetraparetischen Entwicklung 153
12.3 Die Entwicklung der mittelschweren Tetraparese 154
12.4 Die typischen Reflexantworten im Alter von 6 Monaten 155
12.5 Die fixierte Tetraparese 157
12.6 Die eingeschränkte Wahrnehmungserfahrung 158
12.7 Der eingeengte Aktionsradius in der Entwicklung 159
12.8 Therapieansatz und Chancen 160
13. Monoparese 163
13.1 Die Monoparese - gibt es sie wirklich? 163
14. Athetose 164
14.1 Die athetoide Entwicklung 164
14.2 Die Reflexantworten im Alter von acht Monaten 165
14.3 Michael, ein Junge mit Athetose 167
14.4 Wie beeinflußt die Wahrnehmungsstörung sein Lernen? 170
14.5 Therapieansatz und Chancen 171
15.Ataxie 175
15.1 Die cerebellare Ataxie 175
15.2 Die Ataxie in der Aufrichtung 175
15.3 Die Reflexauffälligkeiten 176
15.4 Rainer, ein Junge mit ataktisch-athetoider Koordinationsstörung 178
15.5 Perspektiven eines mehrfachbehinderten Kindes in der Förderung 179
15.6 Therapieansatz und Chancen 182
16. Hypotonie 183
16.1 Die hypotone Bewegungsstörung 183
16.2 Die Hypotonie bei statomotorischem Entwicklungsrückstand 183
16.3 Das atonisch-astatische Syndrom 189
16.4 Die Hypotonie beim Kind mit Down-Syndrom 192
16.5 Die Hypotonie der infantilen spinalen Muskelatrophie 195
17. Befund 197
17.1 Diagnose und Befund 197
17.2 Hören, Sehen, Spüren - Unsere Wahrnehmung im Befund 200
17.3 Was sagen uns die Reflexe? 201
17.4 Die sieben Lagereaktionen 207
17.5 Besonderheiten der sensomotorischen Entwicklung 208
17.6 Zusammenfassung und Therapieansatz 209
18. Ideen zum Lernen 210
18.1 Das phylogenetische und das ontogenetische Lernen 210
18.2 Learning by doing 211
18.3 Aus Erfahrung wird man klug 213
18,4 Falsches Lernen - Üben, was wir nicht können? 215
18.5 Effektives Lernen will gelernt sein 216
18.6 Fordern oder Fördern? 218
19. Sensorische Bahnung 219
19.1 Der Weg zur Wahrnehmung 219
19.2 Sensibilität oder Empfindlichkeit? 219
19.3 Die Sensorik in unserem Handeln 221
19.3.1 Die tiefensensible, propriozeptive, kinestetische Wahrnehmung 221
19.3.2 Die vestibuläre Wahrnehmung 222
19.3.3 Die taktile Wahrnehmung 222
19.3.4 Die akustische Wahrnehmung 223
19.3.5 Die visuelle Wahrnehmung 224
19.4 Sensorischeirritationen 224
19.5 Die Sensorische Integrationstherapie 225
19.6 Die Taktilität der Hand, ein Beispiel der Bahnung 226
20. Motorische Bahnung - von der Bahnung zur Bewegung 230
20.1 Voraussetzung für eine Bewegung 230
20.2 Der Weg zur motorischen Aktion 232
20.3 Die Bahnung ohne Bewegungsantwort 233
20.4 Sensomotorik oder Motosensorik? 234
20.5 Die Urformen unserer Bewegungsabläufe 236
20.5.1 Die homolaterale Fortbewegung 236
20.5.2 Die homologe Fortbewegung 237
20.5.3 Die kreuzdiagonale Fortbewegung 237
20.5.4 Die Diagonale in der Bewegung 238
20.6 Die Bewegungsbahnung in der Therapie 239
21. Förderung - Ein Konzept ist mehr als ein Rezept 241
22. Sensorische Therapie 246
22.1 Lernen zu spüren, sensorische Schritte zur Wahrnehmung 246
22.2 Bewegtes Lernen, die vestibulär-kinestetisch-propriozeptive Stimulation 247
22.3 Spüren durch Berühren, die taktile Stimulation 249
22.4 Hören und Sehen, die auditiv-visuelle Förderung 250
22.5 Auch Riechen und Schmecken will gelernt sein 251
23. Motorische Therapie 253
23.1 Bewegungslernen ist mehr als Turnen 253
23.2 Die Reflexbewegungen im ersten Trimenon 254
23.3 Drehen und Stützen im 4. bis 6. Entwicklungsmonat 256
23.4 Der Weg zur Aufrichtung im zweiten Streckstadium 258
23.5 Die Separierung von Bewegungen 260
23.6 Der Einbau der Motorik in die Aktionen 262
23.7 Bewegungs- und Funktionshilfen 264
24. Interaktion 268
24.1 Partner helfen sich: Interaktion zwischen Kind, Eltern und Therapeut 268
24.2 Das schmerzliche Erkennen 269
24.3 Ein Kind trotzt und schreit 273
24.4 Leistung mit Druck oder Freude? 277
24.5 Behinderung - und wie wir damit umgehen 278
Fachworterklärung 281
Sachregister 291
Literatur 302
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