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Sprachphilosophie zur Einführung
Sprachphilosophie
zur Einführung




Georg W. Bertram

Junius Verlag
EAN: 9783885066811 (ISBN: 3-88506-681-5)
224 Seiten, paperback, 12 x 17cm, 2011

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Sprachphilosophie wurde erst im 20. Jahrhundert als eigenständige Disziplin der Philosophie begründet und avancierte sofort zu einer ihrer Fundamentaldisziplinen. Ihre Wurzeln liegen aber in der Antike, und seitdem haben sich zahlreiche Philosophien mit dem Thema der Sprache auseinandergesetzt. Diese Einführung legt den Schwerpunkt auf das Sprachdenken des 20. Jahrhunderts – Frege, Wittgenstein, Austin, Heidegger, Davidson, Brandom und Derrida – und bringt diese Positionen sowohl miteinander wie mit den historischen Vorläufern Platon, Aristoteles, Locke und Herder ins Gespräch. Die Diskussion ist dabei durchweg an den grundlegenden Fragen der Sprachphilosophie orientiert, sodass der Band einen systematischen Überblick über die wichtigen Traditionen und Positionen der Disziplin liefert.
Rezension
Philosophie ist immer mit Sprache verbunden; denn jeder Gedanke, jeder Inhalt und jedes Verstehen sind durch Sprache begrifflich vorgeprägt. Eine Einführung in die Sprachphilosophie ist also gleichzeitig eine Einführung in das Philosophieren mit der Sprache über die Sprache und den damit verbundenen Verständnissen und Missverständnissen. Der Band führt in die Sprachphilosophie ein, weniger an den Gehalten wie Grammatiktheorien, Pragmatik, Semantik oder Logik orientiert als vielmehr an den bedeutenden Vertretern der Sprachphilosophie, die eiegntlich erst im 20. Jhdt. zu einer Fundamentaldisziplin der Philosophie wurde: mit Frege, Wittgenstein, Austin, Heidegger, Davidson, Brandom, Derrida und anderen. Philosophische Probleme zu verstehen bedeutet, die Funktionsweise der Sprache zu verstehen. Ziel des Philosophierens ist die Unterscheidung von sinnvollen und unsinnigen Aussagen, die Klärung der Sprache.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 10

1. Zur Geschichte und zu den Fragen der Sprachphilosophie 17

1.1 Zur Geschichte der Sprachphilosophie 18
1.2 Die Fragen der Sprachphilosophie 27

2. Antike Ausgangspunkte — Platon und Aristoteles 34

2.1 Platons Dialog "Kratylos" und die vorsokratische Kontroverse 36
2.2 Aristoteles und das semiotische Dreieck 46

3. Neuzeitliche Weiterentwicklungen — Locke 53

3.1 Lockes Bestimmung der Sprache 55
3.2 Probleme von Lockes psychologistischem Bedeutungsbegriff 63
3.3 Probleme des semantischen Atomismus 68

4. Frege und die Philosophie der idealen Sprache 71

4.1 Kontext- und Kompositionalitätsprinzip 72
4.2 Sinn und Bedeutung 80
4.3 Sprachkritik und die Philosophie der idealen Sprache 89

5. Wittgenstein und die Philosophie der Alltagssprache 93

5.1 Die kritische Stoßrichtung der PU 95
5.2 Die Philosophie der Sprachspiele 99
5.3 Das Problem des Regelfolgens 104
5.4 Zur Kritik Wittgensteins und der Philosophie der Alltagssprache 110

6. Die Sprechakttheorie und der bedeutungs-theoretische Intentionalismus 115

6.1 Austin: Auf dem Weg zur Sprechakttheorie 117
6.2 Grundzüge der Sprechakttheorie 121
6.3 Der semantische Intentionalismus von Paul Grice 125
6.4 Zur Kritik des semantischen Intentionalismus 130

7. Die hermeneutische Wende in der Sprachphilosophie: Herder und Heidegger 133

7.1 Herder und die Begründung eines hermeneutischen Antipsychologismus 135
7.2 Herders Erläuterung des Zusammenhangs von Geist und Sprache 138
7.3 Heideggers Weiterentwicklung des hermeneutischen Sprachbegriffs 144
7.4 Zur Kritik hermeneutischer Sprachphilosophien 152

8. Die Intersubjektivität der Sprache: Davidson und Brandom 154

8.1 Das Gedankenexperiment der radikalen Interpretation und der Interpretationismus Donald Davidsons 156
8.2 Davidsons Interaktionismus 163
8.3 Sprachphilosophie nach Davidson: ein Zwischenresümee 168
8.4 Brandoms normativer Pragmatismus 171
8.5 Sprachphilosophie vor dem Hintergrund postanalytischer Philosophie 177

9. Nach der phänomenologisch-strukturalistischen Tradition: Derrida 180

9.1 Derridas These vom Schriftcharakter der Sprache (und der Erfahrung) 183
9.2 Iterabilität und die wirkungsgeschichtliche Konstitution des Verstehens 189
9.3 Die soziale Struktur sprachlichen Verstehens 194

10. Sprache und Reflexivität — ein Ausblick 196

10.1 Nochmals: Sprache und Geist 198
10.2 Ein kleiner historischer Rückblick 203
10.3 Eine neue Perspektive auf offene Fragen 208

Anhang

Literatur 214
Personen- und Sachregister 219
Über den Autor 224