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Sexuelle Gewalt im schulischen Kontext Betroffenheit, Offenlegung und Eingreifen
Sexuelle Gewalt im schulischen Kontext
Betroffenheit, Offenlegung und Eingreifen




Stefan Hofherr

Beltz Verlag
EAN: 9783779970781 (ISBN: 3-7799-7078-3)
262 Seiten, paperback, 15 x 23cm, November, 2022

EUR 52,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Buch befasst sich mit der Betroffenheit, der Offenlegung und dem Eingreifen bei sexueller Gewalt. Datengrundlage ist eine Befragung von Schülerinnen und Schülern sowie Schulleitungen aus 128 weiterführenden Schulen in vier Bundesländern. Zunächst werden die Jugendlichen in verschiedene latente Klassen der Betroffenheit, der Offenlegung und des Eingreifens eingeteilt und diese latenten Klassen anschließend näher beschrieben. Danach wird untersucht, wie Schulen Schutz- und Kompetenzorte zum Thema sexuelle Gewalt für ihre Schülerinnen und Schüler sein können.

Dipl.-Soz. Stefan Hofherr ist Wissenschaftlicher Referent am Deutschen Jugendinstitut e.V. Sein Forschungsschwerpunkt sind die Übergänge im Jugendalter.
Rezension
Anfang des Jahres 2010 gelangte der sogenannte "Missbrauchsskandal" an die Öffentlichkeit. Den Stein ins Rollen brachten Schilderungen tausender Betroffener, wonach sie über viele Jahre systematischen sexuellen Missbrauch in renommierten Bildungseinrichtungen erleiden mussten, u.a. der Odenwaldschule. Der Skandal erschütterte die Öffentlichkeit, führte aber auch zu konstruktiven Diskussionen über die Ursachen eines solchen kollektiven institutionellen Versagens. Annähernd jährlich werden Skandale zum Thema sexuelle Gewalt oder sexueller Missbrauch bekannt (Silvesternacht 2015/16 in Köln / "MeToo"-Kampagne in der Film- und Kulturszene 2017 / Zerschlagung eines Kinderpornorings in Münster 2020). Wie können Schulen Schutz- und Kompetenzorte zum Thema sexuelle Gewalt sein? Auf Datengrundlage einer Befragung von Schülerinnen und Schülern sowie Schulleitungen aus 128 weiterführenden Schulen befasst sich diese empirische Studie zu Sexueller Gewalt im schulischen Kontext in drei Studien mit der Betroffenheit, der Offenlegung und dem Eingreifen bei sexueller Gewalt. Im abschließenden Kapitel 7 werden die Ergebnisse der drei Studien
miteinander verglichen und diskutiert.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Schule | Missbrauch | Schutz | Schutzkonzepte | Schutzort | Gewalt | Sexuelle Gewalt
Inhaltsverzeichnis
Danksagung 8

1 Einleitung 9

2 Einführung in das Thema 12

2.1 Historischer Abriss der Forschung über sexuelle Gewalt 12
2.2 Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt in Institutionen 15
2.3 Eingrenzungen und Definitionen zentraler Begriffe über sexuelle Gewalt 18
2.3.1 Betroffenheit 18
2.3.2 Offenlegung 20
2.3.3 Zeugenschaft und Eingreifen 21

3 Datengrundlage der vorliegenden Arbeit 23

3.1 Projektbeschreibung 23
3.2 Realisierte Stichprobe 24
3.3 Datenmanagement 27

4 Studie 1: Persönliche und schulische Risikofaktoren für eine Betroffenheit 29

4.1 Theorien und Forschung 29
4.1.1 Drei-Perspektiven-Ansätze der Betroffenheit 29
4.1.2 Vergleich der Ansätze und Forschungsstand 32
4.1.3 Perspektive der Schultheorie auf Betroffenheit und Forschungsstand 37
4.1.4 Folgen einer Betroffenheit 43
4.1.5 Kritik an der Erfassung einer Betroffenheit im Forschungsstand 44
4.2 Fragestellungen und Hypothesen 46
4.3 Erhebungsinstrumente 48
4.3.1 Betroffenheit der Schülerinnen und Schüler 48
4.3.2 Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt 50
4.3.3 Einschätzungen des Schulklimas und der Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt durch die
Schülerschaft 51
4.3.4 Vergleich der Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt aus Sicht der Schulleitungen und der Schülerschaft 55
4.4 Auswertungsstrategie 62
4.5 Ergebnisse der Datenanalysen 65
4.5.1 Betroffenheit 65
4.5.2 Detailangaben über die am schlimmsten empfundene Situation 67
4.5.3 Latente Klassenanalyse der Betroffenheit 70
4.5.4 Multinomial logistische Regressionen der Klassenzugehörigkeit 72
4.5.5 Multivariate Kovarianzanalyse der Einschätzungen der Schule und Familie nach Klassenzugehörigkeit 75
4.5.6 Mehrebenenanalysen zwischen Schulmerkmalen und der Betroffenheit in der Schule 79
4.6 Zusammenfassung von Studie 1 87

5 Studie 2: Persönliche, situationsbezogene und schulische Voraussetzungen für eine Offenlegung 91

5.1 Theorien und Forschung 91
5.1.1 Rationale Entscheidungstheorien der Offenlegung 91
5.1.2 Vergleich der Ansätze und Forschungsstand 96
5.1.3 Perspektive der Schultheorie auf Offenlegung und Forschungsstand 103
5.1.4 Folgen positiver und negativer Reaktionen auf eine Offenlegung 105
5.2 Fragestellungen und Hypothesen 108
5.3 Erhebungsinstrumente 110
5.4 Auswertungsstrategie 111
5.5 Ergebnisse der Datenanalysen 113
5.5.1 Beschreibung der Teilstichprobe der Betroffenen 113
5.5.2 Ansprechpersonen und Reaktionen auf die Offenlegung 114
5.5.3 Latente Klassenanalyse der Offenlegung 119
5.5.4 Multinomial logistische Regressionen der Klassenzugehörigkeit 120
5.5.5 Multivariate Kovarianzanalyse der Einschätzungen der Schule und Familie und hypothetischer Offenlegung nach Klassenzugehörigkeit 127
5.5.6 Mehrebenenanalysen zwischen Schulmerkmalen und der Offenlegung in der Schule 134
5.6 Zusammenfassung von Studie 2 142

6 Studie 3: Persönliche, situationsbezogene und schulische Voraussetzungen für ein Eingreifen 147

6.1 Theorien und Forschung 147
6.1.1 Rationale Entscheidungstheorien des Eingreifens 147
6.1.2 Perspektive der Theorie sozialer Identität auf Eingreifen 151
6.1.3 Vergleich der Ansätze und Forschungsstand 153
6.1.4 Perspektive der Schultheorie auf Eingreifen und Forschungsstand 158
6.1.5 Folgen eines Eingreifens 164
6.2 Fragestellungen und Hypothesen 166
6.3 Erhebungsinstrumente 168
6.3.1 Zeugenschaft von sexueller Gewalt an Mitschülerinnen und Mitschülern 168
6.3.2 Eingreifen in die am schlimmsten empfundene Situation 170
6.4 Auswertungsstrategie 170
6.5 Ergebnisse der Datenanalysen 171
6.5.1 Zeugenschaft von sexueller Gewalt an Mitschülerinnen und Mitschülern 171
6.5.2 Beschreibung der Teilstichprobe der Zeugen 173
6.5.3 Detailangaben über die am schlimmsten empfundene Situation 175
6.5.4 Eingreifen in die am schlimmsten empfundene Situation 178
6.5.5 Latente Klassenanalyse des Eingreifens 180
6.5.6 Multinomial logistische Regressionen der Klassenzugehörigkeit 182
6.5.7 Multivariate Kovarianzanalyse der Einschätzungen der Schule und Familie nach Klassenzugehörigkeit 187
6.5.8 Mehrebenenanalysen zwischen Schulmerkmalen und dem Eingreifen 190
6.6 Zusammenfassung von Studie 3 201

7 Diskussion der drei Studien 206

7.1 Zusammenfassung und Vergleich zentraler Ergebnisse 206
7.2 Praktische Implikationen 221
7.3 Grenzen und Kritik 223

Literaturverzeichnis 230

Anhang 243