lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Sculptural Sphere Martin Boyce<br>Tomas Demand<br>Mark Manders<br>Manfred Pernice<br>Liisa Roberts<br>Tom Sachs
Sculptural Sphere
Martin Boyce
Tomas Demand
Mark Manders
Manfred Pernice
Liisa Roberts
Tom Sachs




Ingvild Goetz, Rainald Schumacher (Hrsg.)

Kunstverlag Ingvild Goetz
EAN: 9783980806336 (ISBN: 3-9808063-3-2)
176 Seiten, hardcover, 18 x 25cm, März, 2004

EUR 30,00
alle Angaben ohne Gewähr

Bestellen über den Verlag (zzgl. Versandkosten)

Umschlagtext
Die Sammlung Goetz in München ist eine der bedeutendsten Zusammenstellungen von Videokunst. Aber Ingvild Goetz hat nicht nur eine Vielzahl von Werken zeitgenössischer Kunst erworben, sondern kümmert sich mit unglaublichem Einsatz darum, dass diese der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. So entstand in München an der Oberföhringer Straße ein wunderschöner Museumsbau, der die Begegnung mit den Werken der wechselnden Ausstellungen ermöglicht. Dass das Museum im Vergleich zur umfangreichen Sammlung relativ klein ist und die Exponate trotzdem so großzügig Raum finden, beschränkt die Anzahl der für den Besucher verfügbaren Exponate.

Aber wer sich als Betrachter von Kunst nicht darauf beschränken will, eine Fülle von Kunstwerken lediglich abzunicken und damit die Beurteilung der Qualität der Werke durch die Kuratoren lediglich zur Kenntnis zu nehmen, wäre mit der echten Auseinandersetzung mit zu vielen Werken im Rahmen eines Museumsbesuchs ohnehin überfordert. So bieten die wechselnden Ausstellungen immer wieder einen Grund, das Haus zu besuchen, zu staunen, zu entdecken und zu genießen.



Die Sammlung Goetz sollte eigentlich Pflichtprogramm für Kunst-Leistungskurse sein. Der Eintritt inkl. Führung ist für Schulklassen ist frei.

Informationen zu den aktuellen Ausstellungen und Hinweise zu Öffnungszeiten (nur mit Voranmeldung) finden sich auf der Webseite der Sammlung: www.sammlung-goetz.de




Reichhaltiges Material zur Vor- und Nachbereitung bietet der Katalog:



Der Bestands-Katalog ">>fast forward" versucht einen Überblick über die umfangreiche Media-Art-Sammlung zu vermitteln.

Das erscheint zunächst als schwieriges Vorhaben: Wie sollen Video-Installationen, die von der Bewegung und der Anordnung im Raum her wirken, zwischen Buchdeckeln vermittelt werden. Und wie soll die Fülle der Werke und die vielen Informationen und Ideen, die dazu gesagt gehören in diesen Katalog passen?

Es ist den Machern dieses Katalogs dennoch gelungen: Eine Vielzahl von Bildern und Bildfolgen ermöglichen eine Ahnung von der Dynamik der Exponate. Die dann noch verbleibenden Seiten sind eng, mit kleiner Schriftart bedruckt, weil es so viel zu sagen gibt. Trotzdem bleibt der Text gut zu lesen und das Layout gefällt.



Die einführenden Artikel ermöglichen einen Überblick zur kunsthistorischen Einordnung als auch einen EInblick in die Intentionen der Sammlung.
Rezension
Ich habe mit einer 12. Klasse die Ausstellung, die noch bis zum 2. Oktober 2004 läuft, besucht:
Der Renner waren dabei die Arbeiten von Tom Sachs. Besonders die "Mc Donalds Study" mit ihren Assoziationen zu Kultur- und Sozialkritik haben Emotionen und Ideen gleichermaßen ausgelöst.

Wesentlich sperriger - im Grunde auch anspruchsvoller - sind die weiteren ausgestellten Arbeiten:
Beispielsweise die nur auf den ersten Blick belanglos erscheinenden, großformatigen Fotografien von Thomas Demand. Sie zeigen sowohl in ihrer Technik (Demand baut verblüffend realistisch seine Motive als Papiermodelle, beleuchtet sie sorgfältig und fotografiert sie dann) als auch in ihren Inhalten (Konkrete Bezüge zu aktuellen politischen, gesellschaftlichen und sozialen Themen) faszinieren, aber erst wenn die nötigen Hintergründe zur Verfügung stehen.

Dem Engagement der Sammlerin Ingvild Goetz ist es zu verdanken, dass nicht nur interessierte Klassen freien Eintritt erhalten, sondern in der Regel auch (die unerlässliche) fachkundige Führung durch die Ausstellung angeboten wird.

Informationen zu den aktuellen Ausstellungen und Hinweise zu Öffnungszeiten (nur mit Voranmeldung) finden sich auf der Webseite der Sammlung: www.sammlung-goetz.de.

Der Katalog bietet neben den Abbildungen aller Exponate zahlreiche fundierte Aufsätze zur Ausstellung. Darüber hinaus ermöglicht er den indirekten Zugriff auf die Kunstwerke über die Dauer der Ausstellung hinaus.
Die durchgehende Zweisprachigkeit bietet auch fächerverbindende Ansätze für Kunst und Englischunterricht in der Oberstufe.

Christoph Ranzinger, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Essays von / by Will Bradley, Ingvild Goetz, Tom Healy, Oliver Kielmayer, Christiane Schneider, Rainald Schumacher und Stephan Urbaschek
Inhaltsverzeichnis
Ingvild Goetz
15 Narrative Skulpturen
19 Narrative Sculptures

Rainald Schumacher
23 Skulpturale Sphären
36 Sculptural Spheres

Katharina Vossenkuhl
158 Publikationen, Ausstellungsliste
158 Publications, Exhibition Checklist

Will Bradley
49 Die Umkehrung des Designs - Martin Boyce
59 Design in Reverse - Martin Boyce

Rainald Schumacher
65 Übersetzung und Metamorphose - Die Skulpturen Thomas Demands
77 Translation and Metamorphosis - Thomas Demand's Sculptures

Olivier Kielmayer
85 Mark Manders - Das Ich als große Erzählung
97 Mark Manders -The Self as Grand Narrative

Christiane Schneider
103 Manfred Pernice - Konversionen
121 Manfred Pernice - Conversions

Stephan Urbaschek
129 9 Minutes of Form: A Sculpture by Liisa Roberts: Helsinki, March 1993: for Carlos Basualdo
135 9 Minutes of Form: A Sculpture by Liisa Roberts: Helsinki, March 1993: for Carlos Basualdo

Tom Healy
139 Der fragwürdige Tom Sachs
149 The Questionable Tom Sachs
Leseprobe
Ingvild Goetz - Narrative Skulpturen

Skulpturen faszinieren mich. Manche Künstler arbeiten dabei ausschließlich im formalen Kontext, wie etwa Donald Judd; bei ihnen interessiert mich die Ästhetik und die formale oder logische Stringenz. Andere Künstler dagegen verknüpfen die formalen Gesichtspunkte mit inhaltlichen Konnotationen und in dem Objekt ausgedrückten erzählerischen Zusammenhängen, die der Betrachter entweder erfasst, sich durch Assoziation erschließt oder frei von Hinweisen des Künstlers subjektiv verarbeitet. In diesem Sinn können Skulpturen eingefangene individuelle oder kollektive Erinnerung sein, sozusagen Denk- oder Gedenkobjekte. Diese gewissermaßen befrachteten Skulpturen im Unterschied zu den You-get-what-you-see-Objekten beschäftigen mich, gleichviel ob ich den konkreten Bezug kenne, den der Künstler bei der Schaffung des Werks verfolgte oder ob ich mir eine eigene Geschichte schaffe, die aus dem Eindruck des Objekts entsteht.

Für die Ausstellung Sculptural Sphere habe ich aus meinen Kunstwerken zusammen mit Rainald Schumacher, dem Direktor meiner Sammlung, Werke von sechs Künstlern ausgewählt, die alle jedenfalls auch auf der Inhalts- oder narrativen Ebene arbeiten und dabei auf völlig verschiedene individuelle und kollektive Vorgänge und Ereignisse Bezug nehmen und sehr unterschiedliche Umsetzungsstrategien verfolgen. Neben ihrer Eigenschaft insofern auch inhaltlich zu arbeiten, sind diese Künstler und Werke dadurch verbunden, dass sie mich allesamt faszinieren. ...