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Schule führen Wie Schulleiterinnen und Schulleiter erfolgreich sein und woran sie scheitern können Zugl.: Diss. Universität Zürich
Schule führen
Wie Schulleiterinnen und Schulleiter erfolgreich sein und woran sie scheitern können


Zugl.: Diss. Universität Zürich

Gabriele Stemmer Obrist

Verlag Paul Haupt
EAN: 9783258078663 (ISBN: 3-258-07866-1)
366 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, Januar, 2014

EUR 54,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Einführung einer Schulleitung tangiert Haltungen und Selbstverständnis von Schulbehörden, Schulleitenden wie Lehrpersonen und geht weit über organisatorisch-strukturelle Anpassungen hinaus.

Schulleitende stehen vor der grossen Herausforderung, in der von Egalität geprägten Schulkultur Führungsstrukturen aufzubauen und Führung auch gegen Widerstand durchzusetzen. Gleichzeitig sind sie – selbst zumeist als Lehrperson beruflich sozialisiert – gefordert, ein eigenes Führungsverständnis sowie Führungskompetenzen zu entwickeln.

Unter welchen Umständen wagen Schulleiterinnen und Schulleiter den Schritt in eine schulische Führungsposition? Welche Gründe bewegen sie zu dieser beruflichen Veränderung? Wie erleben und gestalten sie den Rollenwechsel? Welche Führungswerte vertreten sie und welchen Erwartungen sollen sie gerecht werden?

Dieses Buch gibt Antworten darauf und liefert Erkenntnisse darüber, wie schulische Führung gelingen kann und woran Schulleitungen scheitern können.
Rezension
Dieses Buch basiert auf einer sprachlich gekürzten Dissertation an der Universität Zürich bei Prof. Dr. H. Fend und Prof. Dr. J. Oelkers. Die lokale Einzelschule erfährt (auch in der Schweiz) zunehmend an Bedeutung, da lokale Schul- und Unterrichtsentwicklung nicht von oben verordnet, sondern von lokalen Akteuren wahrgenommen werden muss. Dazu aber bedarf es einer lokal verantwortlichen Ansprech- und Führungsinstanz: der Schulleitung. Neue operative Führungsstrukturen sind entstanden und bedürfen der inhaltlichen Ausgestaltung und Begleitung. Deshalb fragt diese Studie (am Beispiel Aargauer Volksschulen) danach, wie Schulleitende innerhalb der Vorgaben ein entsprechendes berufliches Selbst- und Führungsverständnis aufbauen und ausgestalten können. Dazu arbeitet die Studie u.a. empirisch mit qualitativen Interviews.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sachgebiet: Pädagogik/Bildung
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 11

2 Zur Schulleitungsforschung 15

2.1 Forschung zu School Effectiveness 16
2.1.1 Die Bedeutung der Schulleitung in der Forschung zu School Effectiveness 16
2.1.2 Die Bedeutung der Schulleitung in der Schulqualitätsforschung und Schulentwicklung 18
2.1.3 Zur Wirksamkeitsforschung im deutschsprachigen Raum 19
2.2 Forschung zu Aufgaben-, Rollen- und FührungsVerständnis und beruflichem Selbstverständnis von Schulleitenden 23
2.2.1 Auswahl und Qualifizierung von Schulleitenden 23
2.2.2 Empirische Studien zum beruflichen Selbstverständnis zum Aufgaben-, Rollen- und Führungsverständnis von Schulleitenden 25
2.3 Forschung zu Schulleiterinnen29
2.3.1 Zur Untervertretung von Schulleiterinnen 29
2.3.2 Geschlechtsspezifische Schwerpunkte in der Führung einer Schule 30
2.3.3 Widerlegung geschlechtsstereotypischer Cliches 32
2.4 Forschungsarbeiten und Evaluationen zu Schulleitungen in der Deutschschweiz 34
2.4.1 Empirische Studien zu Schulleitungen in der Deutschschweiz 34
2.4.2 Evaluationsergebnisse Schulleiterinnen und Schulleiter in der Aargauer Volksschule (2005/2008) 36

3 Altes und neues Paradigma 41

3.1 Das alte Paradigma- die egalitär-demokratische Schule 41
3.1.1 Historische Grundlagen der Aargauer Volksschule 42
3.1.2 Die Funktionen in der Aargauer Volksschule im alten Paradigma 44
3.1.3 Schulkulturelle Grundlagendes alten Paradigmas 46
3.2 Das neue Paradigma - die Geleitete Schule der Aargauer Volksschule 51
3.2.1 Gesetzliche Grundlagen der Geleiteten Schule in der Aargauer Volksschule 52
3.2.2 Die Funktionen in der Geleiteten Schule der Aargauer Volksschule 53
3.2.3 Formen von Schulleitungs- und Führungsmodellen 57
3.2.4 Beruflicher Hintergrund, Qualifizierung und Unterstützung 58

4 Schulleitungshandeln unter akteurtheoretischer Perspektive 61

4.1 Das Bildungssystem - Ergebnis gesellschaftlicher Ausdifferenzierungsprozesse 62
4.1.1 Gesellschaftliche Ausdifferenzierungsprozesse im Strukturfunktionalismus, bei den kritischen Sympathisanten und den Neo-Funktionalisten 63
4.1.2 Systemtheorie 65
4.1.3 Ausdifferenzierungsprozesse und Strukturdynamiken unter akteurtheoretischer Perspektive 72
4.1.4 Funktionen des Bildungswesens als gesellschaftliches Subsystem 77
4.2 Klassische Akteurmodelle und die akteurtheoretischen Perspektiven auf soziales Handeln 83
4.2.1 Struktur-funktionalistische Rollentheorie (homo sociologicus) 83
4.2.2 Rollenkonflikte im Handeln des individuellen Akteurs 84
4.2.3 Das interpretative Paradigma: role making und role taking 87
4.2.4 Emotional man und Identitätsbehaupter 89
4.2.5 Akteurtheoretische Perspektiven auf individuelle Akteure 91

5 Zu Führung und zur Führung einer Schule 97

5.1 Führungsforschung und Führungstheorien 98
5.1.1 Eigenschaftsansätze in der Führungsforschung 100
5.1.2 Verhaltenstheoretische Ansätze in der Führungsforschung 103
5.1.3 Situative Führungstheorien 105
5.1.4 Machttheorien und transformationale Führung 107
5.1.5 Symbolische Führung, Substitutionstheorie und systemischer Führungsansatz 115
5.2 Mikropolitik 120
5.2.1 Mikropolitik in Organisationen 121
5.2.2 Mikropolitik in Schulen 124
5.3 Frauen und Führung 129
5.3.1 Theoretische Aspekte zu Genderfragen 131
5.3.2 Auswahl an Forschungsergebnissen zu Frauen und Führung 134
5.4 Spezifische Aspekte zu Führung 136
5.4.1 Die Führungsrolle(n) 136
5.4.2 Führungsgrundsätze: Führungskonzeption - Führungsmodell 138
5.4.3 Management und Leadership 140
5.4.4 Führungstechniken 141
5.5 Die Führung einer Einzelschule 143
5.5.1 Ordnungsmomente von Schule (direkte und indirekte Führung) 146
5.5.2 Die operative Führung der Schule - zwei Dimensionen 154
5.5.3 Schulmanagement- transaktionale Leadership 155
5.5.4 Die fünf Kräfte von transformationaler Leadership 157
5.5.5 Elemente und Kriterien von transformationaler Leadership 161
5.5.6 Aufgaben und Anforderungen an die Schulleitungsperson 166
5.5.7 Dilemmata in der operativen Führung 170

6 Herleitung und Begründung der Fragestellungen 173

7 Methodenteil 177

7.1 Das qualitative Forschungsdesign 177
7.1.1 Forschungsgegenstand und Methodenwahl 177
7.1.2 Grundprinzipien der qualitativen Forschung 178
7.1.3 Die Gütekriterien in der qualitativen Sozialforschung 178
7.2 Die Datenerhebung 179
7.2.1 Stichprobenziehung - systematische Samplezusammenstellung 180
7.2.2 Methodologischer Hintergrund des problemzentrierten Interviews 181
7.2.3 Durchführung der Befragung 183
7.3 Datenauswertung 184
7.3.1 Inhaltliche Strukturierung des vorliegenden Datenmaterials 185
7.3.2 Leseanleitung zum empirischen Teil 188

8 Strukturelle Merkmale des Samples 189

8.1 Darstellung und Übersicht der quantitativen Sampledaten 189
8.1.1 Auf die Einzelschule (Führungseinheit) bezogene Sampledaten (Mesoebene) 190
8.1.2 Stellenbezogene Strukturmerkmale (Mesoebene) 191
8.1.3 Berufsbiografische Strukturmerkmale des Samples (Mikroebene) 195
8.1.4 Personenbezogene und biografische Strukturmerkmale (Mesoebene) 196
8.2 Qualitative Daten zum lebens- und berufsbiografischen Zusammenhang der Befragten zum Zeitpunkt der Berufswechsels 198
8.2.1 Zur biografischen Situation zum Zeitpunkt von Befragung und Berufswahl 198
8.2.2 Zur beruflichen Herkunft und zum beruflichen Hintergrund 199
8.2.3 Theoriegeleitete Interpretation und Diskussion 200

9 Wahl und Anstellung 203

9.1 Die Bedeutung des Geschlechts im Wahlverfahren 204
9.1.1 Wahrnehmung der Bedeutung des Geschlechts durch Schulleiter 204
9.1.2 Wahrnehmung der Bedeutung des Geschlechts durch Schulleiterinnen 206
9.2 Theoriegeleitete Interpretation und Diskussion 207

10 Zum beruflichen Selbst- und Führungsverständnis 211

10.1 Anreiz- und Motivationslagen der Schulleitenden 211
10.1.1 Schulleitungsposition und Karrierestreben - Karrierechancen 212
10.1.2 Machtaspekte einer Schulleitungsposition 214
10.1.3 Theoriegeleitete Interpretation und Diskussion 215
10.2 Der Übergang in die Führungsrolle und Rollenerleben 220
10.2.1 Reaktionen, Verhalten und Erwartungen der Lehrpersonen 220
10.2.2 Reflexionen zur gelebten Übernahme der Führungsrolle 222
10.2.3 Zur Bedeutung des eigenen Unterrichtens in der Führungsaufgabe 224
10.2.4 Theoriegeleitete Interpretation und Diskussion 227
10.3 Führungsphilosophie, Führungsgrundsätze zu guter Führung 234
10.3.1 Ideale zur guten Schule und guten Führung 234
10.3.2 Führungsgrundsätze, leitende Werte und Idealvorstellungen 235
10.3.3 Wissensbestände, Fähigkeiten und Kenntnisse 241
10.3.4 Persönliche Eigenschaften und Verhaltensweisen 243
10.3.5 Theoriegeleitete Interpretation und Diskussion 246
10.4 Aus dem konkreten Führungsalltag der Schulleitenden 252
10.4.1 Aufgabenbereiche und mittel- bis langfristige Führungsziele 252
10.4.2 Handlungsfelder im konkret gelebten Führungsalltag 255
10.4.3 Belastungserleben in der Schulleitungstätigkeit 260
10.4.4 Theoriegeleitete Interpretation und Diskussion 263
10.5 Persönliche Eigenschaften und die berufliche Entwicklung 272
10.5.1 Zu persönlichen Stärken, Schwächen und Chancen 272
10.5.2 Theoriegeleitete Interpretation und Diskussion 275
10.6 Vergleichende und übergreifende Aspekte zum beruflichen Selbst- und Führungsverständnis 277
10.6.1 Zu den fünf Kräften von Leadership 277
10.6.2 Balance zwischen den Führungspolen der operativen Führung 283


11 Unterstützende und erschwerende Faktoren 287

11.1 Unterstützende und hinderliche Faktoren auf der Mikroebene 288
11.2 Theoriegeleitete Interpretation und Diskussion 293
11.3 Unterstützende und hinderliche Faktoren auf der Mesoebene 297
11.4 Theoriegeleitete Interpretation und Diskussion 305
11.5 Normative gesetzliche Vorgaben, Rahmenbedingungen und Ressourcen durch die Makroebene 312
11.6 Theoriegeleitete Interpretation und Diskussion 316
11.7 Merkmalsunterschiede aus den empirischen Daten 319

12 Schlussdiskussion 321

12.1 Erkenntnisse konzentriert 321
12.5 Abschliessende Überlegungen zu den schulischen Funktionen 340

13 Literatur-, Abbildungs- und Tabellenverzeichnisse 343

13.1 Literatur 343
13.2 Abbildungen 359
13.3 Tabellen 359

Anhang a) Kurzfragebogen 361
Anhang b) Leitfadeninterview 362
Anhang c) Kategoriensystem anhand des Beispiels ROLLE
(Selbst- und Fremdreferenzen: SuF-Referenzen) 364