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Schnitzler - Handbuch Leben - Werk - Wirkung
Schnitzler - Handbuch
Leben - Werk - Wirkung




Wolfgang Lukas, Christoph Jürgensen, Michael Scheffel (Hrsg.)

Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476024480 (ISBN: 3-476-02448-2)
438 Seiten, hardcover, 18 x 24cm, Dezember, 2014

EUR 69,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Arthur Schnitzler hat die Epoche der Klassischen Moderne (ca. 1890-1930) literarisch äußerst produktiv und mit hochgradiger Sensibilität für ihre Probleme und Widersprüche begleitet. Sein Œuvre weist eine enorme motivliche Bandbreite auf und verknüpft brennpunktartig eine Vielzahl diskursiver Stränge aus der Sozial-, Anthropologie-, Gender-, Denk- und Wissensgeschichte. Das Handbuch eröffnet erstmals auf breiter Basis einen Zugang zum Gesamtwerk des Autors, führt in die entsprechenden kulturhistorischen Kontexte ein und dokumentiert eine Vielfalt von Wechselbezügen zwischen literarischen Schaffen und einer von Spannungen und Umbrüchen gekennzeichneten "Durchgangsepoche" (Musil).
Rezension
Arthur Schnitzler (1862-1931) Werke repräsentieren den tiefgreifenden Wandel in allen Lebensbereichen der bürgerlichen Kultur an der Schwelle des 20. Jahrhunderts. So findet die Tiefenpsychologie Freuds in dem inneren Monolog, den Schnitzler in die Literatur einführte, ihre Entsprechung.
Sein Werk wird jetzt erstmals umfassend in diesen Handbuch dargestellt und erschlossen. Ca. 60 AutorInnen aus dem In- und Ausland behandeln in über hundert Artikeln Schnitzler Texte, indem sie die Werke des Autors vorstellen, aber auch in übergreifenden Artikeln z.B. Fragen nach der Bedeutung der Geschlechterrolle, nach Tabu und Sexualmoral, und nicht zuletzt nach den Wurzeln des Antisemitismus in seinen Werken stellen. Auch darauf, wie der erste Weltkrieg im Werk Schnitzlers reflektiert wird, wird eingegangen.
Schnitzlers Texte behandeln die Subjekt-, Sprach- und Erkenntniskrise in der Epoche der „Klassischen Moderne“ ebenso wie die Fragen der Geschlechterrollen und -konstruktionen; sie enthüllen, welche Tabus sich u.a. mit einer überkommenen Sexualmoral verbinden, erkunden die Keime des sich bald dramatisch verschärfenden Antisemitismus und erörtern – vor allem in Briefen und Tagebüchern – die Voraussetzungen und Konsequenzen des Ersten Weltkriegs, den Schnitzler als einer der wenigen Autoren seiner Generation von Beginn an als Katastrophe begriff. Zum Handbuch gehören auch eine biographische Chronik, eine Darstellung der Editionsgeschichte, ein Überblick über Schnitzlers Nachlass sowie eine Auswahlbibliographie.
Wer sich diesem Autor - zum Beispiel - in einem Seminar nähern will, kann sich anhand dieses Bandes gut darauf vorbereiten.
VPfueller, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
"Traumnovelle", "Leutnant Gustl", "Fräulein Else", "Reigen", "Liebelei". Als Autor von weltliterarischem Rang hat Arthur Schnitzler die Epoche der Klassischen Moderne literarisch äußerst produktiv und mit hochgradiger Sensibilität für ihre Probleme und Widersprüche begleitet. Sein Werk weist eine enorme motivliche Bandbreite auf und verknüpft brennpunktartig eine Vielzahl diskursiver Stränge aus der Sozial-, Anthropologie-, Gender-, Denk- und Wissensgeschichte. Das Handbuch führt in Leben und Werk des Autors ein, bespricht alle Werke und beleuchtet kulturhistorische Kontexte, Strukturen, Schreibweisen, Themen und die Rezeption.

Autoren:
Christoph Jürgensen, seit 2011 Akademischer Rat a.Z. für Allgemeine Literaturwissenschaft und Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Bergischen Universität Wuppertal.
Michael Scheffel, seit 2002 Professor für Allgemeine Literaturwissenschaft und Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Bergischen Universität Wuppertal. Seit 2012 zusammen mit Wolfgang Lukas Leiter der Wuppertaler Arbeitsstelle des in Kooperation u.a. mit der Universität Cambridge (UK) und der Cambridge University Library durchgeführten Forschungsprojekts "Arthur Schnitzler: Digitale historisch-kritische Edition (Werke 1905 bis 1931)."
Wolfgang Lukas, seit 2006 Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Bergischen Universität Wuppertal
Inhaltsverzeichnis
I. Kontexte, Einflüsse, Kontakte, Diskurse 1
1. Schnitzler und der Spätrealismus 1
2. Produktive Lektüren, produktive Rezeptionen: Der Leser Schnitzler 8
3. Intendanten, Verleger, Autorenkollegen 11
4. Schnitzler und Jung Wien 18
5. Judentum/Zionismus 27
6. Tiefenpsychologie und Psychiatrie 35
7. Anthropologie und Lebensideologie 40
8. Musik 44
9. Film 47
10. Schnitzler und der Buch- und Zeitschriftenmarkt seiner Zeit 52

II. Werke 57
1. Theaterstücke
2. Romane 150
3. Gedichte 260
5. Aphorismen 263
6. Film-Skripte 265
7. Medizinische Schriften 273
8. Autobiographische Schriften 276

III. Strukturen, Schreibweisen Themen
1. Zwischen Tradition und Innovation: Schnitzler als Dramatiker 291
2. Narrative Modernität: Schnitzler als Erzähler 299
3. lntermedialität: Filmisches Schreiben 306
4. Gender - Konstellationen: Männer und das Männliche - Frauen und das Weibliche 306
5. Tabu-Brüche: Sexualität und Tod 318
6. Paradigma der Moderne I: Norm- und Subjektkrisen 327
7. Paradigma der Moderne II: Sprachkrise(n) 338

VI. Rezeption und Wirkung 347
1. Rezeption und Wirkung im deutschsprachigen Raum 347
2. Internationale Wirkung und Rezeption 358
3. Weitere Rezeption und Wirkung 380

V. Anhang 401
1. Biographische Chronik 401
2. Editionsgeschichte 408
3. Schnitzlers Nachlass 413
4. Auswahlbibliograph 415
5. Siglenverzeichnis 427
6. Archive, Nachlässe, Institutionen 428
7. Autorinnen und Autoren 429
8. Personenregister 432
8. Werkregister 437