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Sanskrit-Kompendium Ein Lehr-, Übungs- und Nachschlagewerk Devanagari-Ausgabe
Sanskrit-Kompendium
Ein Lehr-, Übungs- und Nachschlagewerk


Devanagari-Ausgabe

Ulrich Stiehl

Economica Verlag
EAN: 9783870813604 (ISBN: 3-87081-360-1)
480 Seiten, hardcover, 18 x 25cm, 2004, 3., überarbeitete Auflage

EUR 49,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Sanskrit, die Sprache der alten Inder, ist eine äußerst schwere Sprache, für deren Beherrschung die Brahmanen des Altertums zwölf Jahre ihres Lebens benötigten. Wer Sanskrit nur kursorisch lernen möchte, benötigt deshalb ein Lehrbuch, das ihm einen mundgerechten Einblick gewährt, ohne von ihm lernakrobatische Kunststücke abzuverlangen. Wer umgekehrt diese Sprache gründlich studieren möchte, um später Originaltexte lesen zu können, wird sich in einer möglichst kurzen Zeit und auf eine möglichst effiziente Weise einen soliden Grundwortschatz und das grammatikalische Rüstzeug dieser Sprache aneignen wollen.

Das Sanskrit-Kompendium ist das erste zeitgemäße Sanskrit-Lehrbuch, das alle Möglichkeiten moderner Sprachdidaktik vollständig ausschöpft. Gegliedert in dreißig Lektionen mit Wort-für-Wort-Übersetzungen und grammatikalischen Erläuterungen zu jedem der über 2200 Übungssätze, ermöglicht dieses Kompendium erstmals ein zeitminimierendes und erfolgsmaximierendes Studium der Sanskritsprache, und es ist zugleich ein Lehrbuch, das sich auch zu einem autodidaktischen Studium eignet. Obwohl dieses Kompendium das Lernen so leicht wie möglich macht, geht es hinsichtlich des vermittelten Stoffs (Wortschatz, Formenlehre und Syntax) weit über das Niveau früherer Lehrbücher hinaus.
Rezension
Das Sanskritkompendium ist ein Lehr-, Übungs- und Nachschlagewerk, das innovative Wege zur Vermittlung der indischen Gelehrtensprache Sanskrit beschreitet, einer Sprache, die als schwierig zu lernen gilt und vom Lernenden ein hohes Maß an Motivation und Fleiß abverlangt. Um den Lernaufwand auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und einen ökonomischen Einstieg in die Sprache zu ermöglichen, wurde besonderer Wert darauf gelegt, die Strukturen und das Vokabular zu behandeln, die statistisch besonders häufig bei der Lektüre der Originaltexte anzutreffen sind.

Das Buch gliedert sich in insgesamt sieben Teile, Teil eins Sanskritlektionen, Teil zwei Schriftlehre, Teil drei Grammatik sowie vier Registern. Im ersten Teil werden, geordnet nach grammatikalischen Inhalten, Übungssätze mit Übersetzung und Erläuterungen geboten. Die Sanskritsätze sind sowohl in Devanagari-Schrift als auch in Umschrift angegeben. Die Erläuterungen enthalten detaillierte Angaben zur Grammatik und zum Vokabular. Ein unnötiges Nachschlagen im Wörterbuch kann somit vermieden und Zeit eingespart werden. Nachdem der Stoff verstanden wurde, bestehen die Übungen im Wesentlichen darin, die Sätze zu übersetzen bzw. zurückzuübersetzen. Die deutschen Übersetzungen der Sanskritsätze sind dabei in den meisten Fällen so wörtlich, dass ein Rückübersetzen möglich ist. Wo dies nicht der Fall ist, wird entsprechend darauf hingewiesen. Gerade die Rückübersetzung ermöglicht eine Festigung des Stoffes. Das Vokabular wird im Laufe der 2400 Übungssätze mehrmals umgelegt, so dass eine effektive Wortschatzarbeit gewährleistet ist. Gerade hierin dürfte einer der Vorzüge des Sanskrit-Kompendiums im Vergleich zu anderen deutschsprachigen Lehrwerken liegen.

Kapitel zwei behandelt die Schriftlehre. Positiv hervorzuheben ist hierbei, wie überhaupt im gesamten Buch, der äußerst saubere Druck, der dem ästhetischen Empfinden des Benutzers entgegenkommt. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist die Angabe der IPA-Symbole neben den Devanagari-Schriftzeichen in einer tabllarischen Übersicht. Gerade für Lernende mit sprachwissenschaftlichen Grundkenntnissen dürfte dies sehr hilfreich sein. Im Grammatikteil wird in Kapitel 2.4 zusätzlich eine vereinfachte Aussprache für Deutsche zur Verfügung gestellt, die das Lesen der Umschrift (nicht IPA) ermöglicht. Dennoch sollten Autor und Verlag Audiomaterial der Übungssätze in Form von CD oder mp3-Download zur Verfügung stellen. Hören ist eben doch einfacher als Umschreiben. Die Angabe der 360 wichtigsten (echten) Ligaturen und ihrer statistischen Häufigkeit dürfte ebenfalls eine erhebliche Arbeitserleichterung darstellen.

Kapitel drei enthält in übersichtlicher Form die Grammatik, wobei die als schwierig geltenden Sandhiregeln ausführlich und umfassend dargestellt werden. Zahlreiche Tabellen zu den Deklinations- und Konjugationsschemata lassen die Prinzipien der Grammatik klar erkennen. Der Grammatikteil stellt eine komprimierte Systemgrammatik für das Kompendium und weniger eine Begleitgrammatik zu den einzelnen Lektionen dar. Ein Grammatik-Register ordnet die grammatikalischen Inhalte den jeweiligen Übungssätzen zu. Das Fehlen einer lektionsbeschränkten Grammatikübersicht, wie es bei Schulbüchern üblich ist, dürfte für Autodidakten jedoch eine Hürde darstellen. Dennoch ist der Grammatikteil eine übersichtliche Orientierungshilfe.

Die umfangreichen Register sowie eine Detailgliederung der Lektionen ermöglicht eine rasche Orientierung und Auffinden des gewünschten Stoffes. Trotz der detaillierten Ausarbeitung des gesamten Kompendiums, liegt auch hier kein Lehrwerk vom Format „Sanskrit für alle“ oder „Sanskrit in dreißig Stunden“ vor. Ein Mindestmaß der Beherrschung der Sprachterminologie und grammatikalischer Kategorien sowie sprachtheoretisches Abstraktionsvermögen wird auch hier vorausgesetzt. Ob es überhaupt möglich ist, ein Lehrwerk zu verfassen, das „alle Möglichkeiten der modernen Sprachdidaktik vollständig ausschöpft“, so wie es Ulrich Stiehl für das Sanskrit-Kompendium in Anspruch nimmt, sei einmal dahingestellt. Um sich diesem Anspruch zu nähern, könnte z.B. das Übungsmaterial in Form von Einsetzungs- und Umformungsaufgaben noch abwechslungsreicher gestaltet werden, bzw. müssten noch längere Texte mit entsprechenden Aufgaben beigefügt werden. Auf der Internetseite des Autors (http://www.sanskritweb.de/) kann jedoch zusätzliches Text- und Übungsmaterial heruntergeladen werden. Die größte Wirkung dürfte das Werk dort entfalten, wo zumindest bei schwierigen Fällen eine Rückfragemöglichkeit besteht, wie z.B. in der Universität. Dann kann aber mit Sicherheit eine effizientere und selbständigere Sprachaneignung und Auseinandersetzung mit dem Sanskrit stattfinden, als es bisher mit deutschsprachigen Lehrwerken der Fall gewesen ist.

Fazit: Innovatives und Maßstäbe setzendes Lehrwerk, das zu einer effizienteren Vermittlung des Sanskrit einen wesentlichen Beitrag leistet.

Björn Hillen, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Teil 1: Sanskrit-Lektionen 12
1. Präsens 12
2. Vokalische a-Substantive 16
3. Vokalische i- Substantive 44
4. Vokalische u- Substantive 59
5. Vokalische r- Substantive 65
6. Präpositionen 67
7. Konsonantische Substantive 72
8. Adjektive 81
9. Pronomen 92
10. Adverbien 104
11. Imperfekt (und Perfekt) 113
12. Imperativ 136
13. Optativ 150
14. Futur und Konditional 156
15. „as, asti = sein, haben“ 160
16. „kr, karoti = machen“ 164
17. Passiv 167
18. Partizipien 184
19. Infinitive 200
20. Gerundive 203
21. Absolutive 206
22. Locativus absolutus 211
23. Unpersönliche Konstruktionen 214
24. Fragesätze 218
25. Korrelativsätze 232
26. Steigerungsformen 245
27. Zahlwörter 253
28. Das Wort „iti“ 259
29. Unregelmäßige Nomen 265
30. Aphorismen 283

Teil 2: Schriftlehre 299

Teil 3: Sanskrit-Grammatik 305
1. Allgemeines 305
2. Lautlehre 307
3. Sandhiregeln 310
4. Deklinationen der Nomen 326
5. Steigerungsformen 343
6. Deklination der Pronomen 344
7. Deklination der Zahlwörter 350
8. Konjugation der Verben 352
9. Kompositionslehre 393

Teil 4: Grammatik-Register 396

Teil 5: Wortarten-Register 404

Teil 6: Sanskrit-Deutsches-Register 433

Teil 7: Deutsch-Sanskrit-Register 458