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Rembrandt. Sämtliche Gemälde
Rembrandt. Sämtliche Gemälde




Volker Mannuth, Marieke de Winkel, Rudie van Leeuwen (Hrsg.)

Taschen
EAN: 9783836526319 (ISBN: 3-8365-2631-X)
744 Seiten, hardcover, 29 x 40cm, Juli, 2019

EUR 150,00
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669), genannt Rembrandt, zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Welt, von denen noch immer eine ungebrochene Faszination ausgeht. Schon zu Lebzeiten wurde der niederländische Maler, Zeichner, Radierer und Lehrer von Künstlern als exzellenter Porträtist angesehen. Wie schon in der antiken Kunsttheorien gefordert, gelang es Rembrandt aufgrund seiner virtuosen Maltechnik hervorragend, das Innenleben von Menschen durch ihren Gesichtsausdruck und durch ihre Körperbewegungen künstlerisch darzustellen bzw. zu inszenieren. Zu seinen bekanntesten Werken zählen u.a.: „Der Maler in seinem Atelier“(~1628), „Selbstporträt“(1629), „Die Lobpreisung Simeons“(1631),, „Selbstporträt mit Pelzmütze“(1631), „Ein Gelehrter in seiner Studierstube“(1631), „Die Anatomie des Dr. Tulp“(1632), „Der Raub des Ganymed“(1635), „Die Nachtwache“ (1642), „Hundertguldenblatt“(1647-1649), „Christus in Emmaus“(1648), „Selbstbildnis als Zeuxis“(1662/63), „Die Judenbraut“(~1666). Der niederländische Barockkünstler gilt zu Recht als Meister der Licht- und Schattenregie.
Davon kann sich jeder überzeugen, der die großformatige Monographie „Rembrandt. Sämtliche Gemälde“ von Volker Mannuth, Marieke de Winkel und Rudie van Leeuwen, erschienen bei Taschen, in die Hände nimmt. Die ausgewiesenen Kunsthistoriker liefern in ihrem mit zahlreichen Abbildungen und Detailaufnahmen versehenen Band einen sehr guten, fachlich fundierten Überblick über das malerische Œuvre des Künstlers. Dieses wird, gegliedert nach den einzelnen Werksphasen, im ersten Teil des Buches gekonnt beleuchtet. Den zweiten Teil der Monographie bildet der Katalog mit den 329 echten Rembrandts, die prägnant vorgestellt werden.
Deutlich wird anhand der kunsthistorischen Abhandlung die Breite von Rembrandts Schaffen. Er war eben nicht nur der Verfasser von 33 Selbstporträts, von männlichen Einzelporträts, weiblichen Einzelporträts, Pendantporträts, Gruppenporträts, männlichen Einzelfiguren und Tronies („Charakterköpfe“), weiblichen Einzelfiguren und Tronies, sondern in seinen Gemälden sind auch zum Ausdruck gebracht: Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, religiöse Einzelfiguren, Szenen aus der Mythologie, der antiken Geschichte und Einzelfiguren, Allegorien, Genredarstellungen, Landschaften sowie Tierstücke und Stillleben.
Selten wurden in einer Abhandlung die beeindruckenden Gemälde Rembrandts in solch exzellenter Druckqualität präsentiert. Mit ihrem an eine breite Leserschaft gerichteten Buch setzen die Kunsthistoriker dem Künstler zu seinem 350. Geburtstag ein würdiges Denkmal. Durch den opulenten Bild-Text-Band werden Lehrkräfte des Faches Bildende Kunst geradezu aufgefordert, Rembrandts Werke im Unterricht ausführlich zu thematisieren.
Fazit: Die großformatige Monographie „Rembrandt. Sämtliche Gemälde“, von dem bei Taschen auch eine Ausgabe in niederländischer, englischer und französischer Sprache vorliegt, sollte in keiner Bibliothek eines Kunstinteressierten fehlen. Das schöne Werk, welches ein glänzendes Licht auf die vielschichtigen Gemälde Rembrandts wirft, wird einen für die Kunst des Goldenen Zeitalters begeistern.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Er ist der gefragteste Maler der wohlhabenden Handelsstadt Amsterdam und stirbt doch völlig verarmt. Rembrandt Harmensz. van Rijns (1606–1669) Werk reicht, obwohl er sein Heimatland niemals verließ, weit über die Grenzen seiner persönlichen Erfahrung hinaus, schuf er doch einige der wirkungsvollsten und vielgestaltigsten Werke der Kunstgeschichte, die sich dem kollektiven Gedächtnis für immer eingeschrieben haben – die Nachtwache, Inbegriff der Blütezeit der niederländischen Stadtkultur im 17. Jahrhundert, oder das bis heute rätselhaft gebliebene Selbstportrait als Zeuxis.
Als Künstler des Goldenen Zeitalters der Niederlande galt Rembrandts Interesse den menschlichen Leidenschaften. Auch Bibelszenen wie Bathseba mit König Davids Brief (um 1654) rücken die Verletzlichkeit der Personen ins Zentrum und gehen damit weit über das hinaus, was zuvor in der Malerei dargestellt wurde. Rembrandt hinterließ außerdem eine Vielzahl von Selbstbildnissen – kein anderer Künstler jener Zeit porträtierte sich so häufig und dokumentierte dadurch die eigene Entwicklung von der Jugend bis zum Alter.
Beeindruckend ist vor allem Rembrandts Lichtregie. Der Spot fällt auf die dargestellte Person, hebt sie hervor, während der Rest des Bildes eher im Schatten verbleibt. Der Band enthält zudem zahlreiche Detailaufnahmen, die verdeutlichen, wie die Oberflächen der Materialien, von Schmuck, Halskrausen, Pelzkrägen, irisierenden Stoffen aller Art bis hin zu Rüstungen in ihrer feinen Ausarbeitung Licht reflektieren.
Aus Anlass des 350. Todestages des Künstlers versammelt diese XXL-Monographie sämtliche 330 Gemälde Rembrandts in atemberaubenden Reproduktionen – vom Gastmahl des Belsazar (um 1635) bis zum furiosen Spätwerk bietet sich hier die Chance, Rembrandts malerisches Werk gänzlich neu zu erleben.

Die Autoren
Volker Manuth studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Klassische Archäologie in Kiel, Bonn und Berlin. Er promovierte 1987 an der Freien Universität Berlin über die Ikonographie der Historien des Alten Testaments bei Rembrandt und seiner frühen Amsterdamer Schule. Anschließend war er von 1988 bis 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent an der FU Berlin. Von 1995 bis 2003 hatte er als Professor für Kunstgeschichte den A. Bader Chair of Northern Renaissance and Baroque Art an der Queen’s University, Kingston, Ontario (Kanada) inne. Seit 2003 ist er Professor für Kunstgeschichte an der Radboud Universität in Nimwegen (Niederlande).

Marieke de Winkel studierte Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an der Universität von Amsterdam sowie Kostümgeschichte am Courtauld Institute in London. Von 1993 bis 2003 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Rembrandt Research Project. Sie promovierte 2003 an der Universität Amsterdam über das Kostüm im Werk Rembrandts.

Rudie van Leeuwen studied art history at Radboud University in Nijmegen. He obtained his PhD in 2018 on the portrait historié in 16th and 17th-century Dutch painting. Together with Volker Manuth he initiated and worked on the Rembrandt Documents Project (RemDoc.org), where he was centrally involved inter alia in the conception and implementation of the integral search function.
Rembrandt. Sämtliche Gemälde
Volker Manuth, Marieke de Winkel, Rudie van Leeuwen
Hardcover mit Ausklappseiten, 29 x 39,5 cm, 744 Seiten

ISBN 978-3-8365-2631-9
Ausgabe: Deutsch

ISBN 978-3-8365-2632-6
Ausgabe: Englisch

ISBN 978-3-8365-2633-3
Ausgabe: Französisch

ISBN 978-3-8365-7235-4
Ausgabe: Niederländisch

“With these books, you have brought Rembrandt into the 21st century.”
— David Hockney

Inhaltsverzeichnis
Vorwort 12
I. Rembrandts Anfänge in Leiden 1606-1631 14
II. Amsterdam 1631-1639 80
III. Illusionismus und Neuorientierung 1640-1651 268
IV. Rembrandts Spätwerk 1652-1669
Katalog der Gemälde 188
Anmerkungen 714
Konkordanz 716
Literaturverzeichnis 719
Register 735