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Radikalität
Band 2: Frühe Neuzeit und Moderne
Lena-Simone Günther, Saskia Hertlein, Bea Klüsener, Markus Raasch (Hrsg.)
Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826047930 (ISBN: 3-8260-4793-1)
304 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2013
EUR 44,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Wer oder was ist „radikal"? Radikalität wird im alltäglichen Sprachgebrauch häufig negativ konnotiert. Dem ursprünglichen Wortsinn nach meint „radikal" (lat. radix-Wurzel) jedoch, dass eine Idee oder eine Sache an der Wurzel gefasst wird, indem sie von Grund auf neu gedacht oder auf ihre Wurzeln zurückgeführt wird. Die Wintervortragsreihe der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt 2009/2011 untersucht in einem drei-semestrigen Zyklus „Radikalität. Religiöse, politische und künstlerische Radikalismen in Geschichte und Gegenwart" unterschiedliche Ausprägungen „radikaler" Denk- und Handlungsweisen von der Antike bis zur Gegenwart. Im vorliegenden Band werden religiöse, politische und künstlerische Bewegungen aus Früher Neuzeit und Moderne untersucht, die sich selbst als radikal verstanden oder als solche interpretiert werden können.
Rezension
Die Reihe „Radikalität - Religiöse, politische und künstlerische Radikalismen in Geschichte und Gegenwart" ist auf drei Bände angelegt, deren zweiter hier anzuzeigen ist. Der erste Band hat Antike und Mittelalter hinsichtlich des Phänomens Radikalität beleuchtet, das in der Gegenwart eher negativ konnotiert wird, was aber wohl politischen Totalitarismen und extremistischen Bewegungen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts geschuldet ist. Heute ist Radikalität ein schillernder politischer Kampfbegriff. Radikalität meint ursprünglich das Zurückgehen auf die Wurzeln (lat. radix), also das auf den Grund gehen, die grundsätzliche Veränderung. Bewegungen, die auf grundlegende Kritik und einschneidende Veränderung aus sind, gibt es seit Antike und Mittelalter (Band 1) in vielfältiger Hinsicht, aber auch in Neuzeit und Moderne (Band 2), wie dieser Band zeigt.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Lena-Simone Günther, Saskia Hertlein, Bea Klüsener, Markus Rausch
Radikalität in Neuzeit und Moderne - Einleitung 7
Michael Niemetz
Zur Normativität des Bösen. Bild und Feindbild vom Jesuiten in der Frühen Neuzeit 11
Jürgen Overhoff
Radikale Toleranz als Leitbild der Amerikanischen Aufklärung. Die Begründung überkonfessioneller Erziehung an der Philadelphia Academy durch Benjamin Franklin und George Whitefield (1740-1751) 25
Eckhard Lobsien
Was ist literarische Radikalität? Überlegungen im Blick auf Bergson, Husserl, Joyce und Beckett 52
Rainer Bucher
Hitlers gnadenlose Theologie. Strukturen und Lehren 66
Hans-Joachim Sander
Das Aggiornamento des Zweiten Vatikanischen Konzils. Ein radikales Ereignis wider theologische und politische Radikalismen 79
Wolfgang Kraushaar
Wie radikal war die RAF? 103
Dieter Hattrup
Radikale Auslöschung der Religion durch Wissenschaft? 119
Jörn Ahrens
Die Anthropologie der Technik: Wie radikal sind die Biowissenschaften? 136
Armin Pfahl-Traughber
Die NPD als Beispiel einer extremistischen bzw. radikalen Partei. Fallstudie zu einer politischen Bestrebung gegen die Normen und Regeln des demokratischen Verfassungsstaates 154
Melanie Reddig
Die Radikalität des religiösen Fundamentalismus 176
Georg Langenhorst
Annäherungen an Fanatiker und ,Gotteskrieger': Religiöse Radikalismen in der Gegenwartsliteratur 192
Gerit Götzenbrucker
Radikalität im Cyberspace? Beispiele jugendkultureller Proteste und Grenzüberschreitungen 212
Hildegard Macha
Theorieentwicklung in der Genderforschung: Intersektionalität als eine radikale Form der Gesellschaftsanalyse und -kritik 232
Walter Otto Ötsch
Marktradikalität. Der Diskurs von „dem Markt" 254
Florian P. Kühn
Entsicherte Risikopolitik - Riskante Sicherheitspolitik. Ansätze zu einer Bilanz außenpolitischen Handelns im 21. Jahrhundert 280
Autorenverzeichnis 299
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