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Professionelle Personenbeurteilung Ein Trainingsmanual
Professionelle Personenbeurteilung
Ein Trainingsmanual




Uwe P. Kanning, Stefan Hofer, Birgit Schulze Willbrenning

Hogrefe-Verlag
EAN: 9783801717995 (ISBN: 3-8017-1799-2)
426 Seiten, kartoniert, 17 x 24cm, März, 2004, mit CD-ROM

EUR 49,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Viele Berufsgruppen beschäftigen sich mit der Beurteilung anderer Menschen. Hierzu zählen z.B. Führungskräfte, Personalverantwortliche, Lehrer, Juristen, Polizisten, Mediziner, Pädagogen und natürlich auch Psychologen. Von ihrem Urteil hängt mitunter sehr viel ab: Ein Bewerber wird eingestellt oder zurückgewiesen, ein Mitarbeiter befördert oder entlassen, ein Schüler rückt in die nächste Klasse auf oder muss ein Schuljahr wiederholen. Auf den Feldern der Justiz, der Medizin oder der Psychologie sind die Folgen fehlerhafter Beurteilungen oft noch gravierender. Trotz der großen Bedeutung der Personenbeurteilung sind die wenigsten Berufsgruppen auf diese Aufgabe professionell vorbereitet. An diesem Problem setzt das Trainingsmanual zur professionellen Personenbeurteilung an. Es stellt grundlegendes Know-how aus der psychologischen Forschung zur Verfügung. Das Manual ist aus mehreren beliebig kombinierbaren Modulen aufgebaut, mit deren Hilfe die Prozesse der Personenbeurteilung qualitativ verbessert werden können. Die Trainingsmodule umfassen neben einer auch für den psychologischen Laien verständlichen Beschreibung von Forschungsergebnissen und psychologischen Methoden umfangreiche Materialien zur Durchführung von Trainings.



Die Module lassen sich einerseits zur Aus-, Fort- und Weiterbildung, andererseits zum Selbststudium einsetzen. Das Trainingsmanual richtet sich somit gleichermaßen an Trainer, die in der Erwachsenenbildung tätig sind, als auch an die Vertreter solcher Berufsgruppen, die mit der Beurteilung anderer Menschen betraut sind.
Rezension
Lehrer/innen haben es durchgängig mit Personenbeurteilungen zu tun. Im Vorwort dieses Buchs heißt es: „Tagtäglich beschäftigen sich Tausende von Menschen in ihrem beruflichen Alltag mit der Beurteilung anderer Personen, ohne jemals eine Ausbildung für diese anspruchsvolle Tätigkeit genossen zu haben … Lehrer und Pädagogen sind Experten für Didaktik sowie für die Veränderung menschlichen Verhaltens. Die Beurteilung der ihnen anvertrauten Schützlinge ist eine zentrale Voraussetzung für das Gelingen ihrer ebenso einflussreichen, wie bedeutsamen Tätigkeit.“ – Dieses Trainingsmanual will unterschiedlichste Personengruppen befähigen, ihre Fertigkeiten im Bereich der Beurteilung anderer Menschen zu verbessern. Das differenzierte Inhaltsverzeichnis zeigt auf, wie vielfältig hier die Möglichkeiten sind. Ein Stichwortverzeichnis erhöht das gezielte Auffinden, eine beigefügte CD-Rom enthält die verwendeten Arbeitsmaterialien als PDF-Dateien.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
I. Methodische Grundlagen der professionellen Personenbeurteilung
2. Modul A: Grundlagen psychologischer Diagnostik25
2.1 Der diagnostische Prozess
2.2 Diagnostische Verfahren im Überblick
2.3 Qualitätskriterien diagnostischer Verfahren31
2.4 Prinzipien qualitativ hochwertiger Diagnostik39
2.5 Vertiefende Literatur
3. Modul B: Arbeits- und Anforderungsanalyse43
3.1 Ansatzpunkte der Arbeits- und Anforderungsanalyse45
3.2 Gegenüberstellung von Arbeits- und Anforderungsanalyse
3.3 Arbeitsanalytische Verfahren
3.4 Anforderungsanalytische Verfahren51
3.5 Das Critical-Incident-Interview53
3.6 Vertiefende Literatur
4. Modul C: Beobachtungsmethoden57
4.1 Alltagsbeobachtung und systematische Beobachtung58
4.2 Grundlegende Formen der Beobachtung62
4.3 Beobachten versus Bewerten65
4.4 Vertiefende Literatur
5. Modul D: Beurteilungsskalen 67
5.1 „Beurteilungsskalen" im alltäglichen Leben
5.2 Beurteilungsskalen in der objektivierten Personenbeurteilung
5.3 Eine Typologie von Beurteilungsskalen75
5.4 Eine einfache Einstufungsskala79
5.5 Die verhaltensverankerte Einstufungsskala
5.6 Systematische Beurteilungsfehler82
5.7 Vertiefende Literatur
6. Modul E: Integration multipler Informationen87
6.1 Klinische vs. statistische Urteilsbildung87
6.2 Gesamturteil aus einer oder mehreren Informationen?
6.3 Anwendungsbereiche der Integration multipler Informationen
6.4 Vertiefende Literatur
7. Modul F: Nützlichkeit diagnostischer Methoden 105
7.1 Prognose beruflicher Leistung
7.2 Faktoren, die die Nützlichkeit beeinflussen
7.3 Nützlichkeit verschiedener Verfahren im Vergleich
7.4 Wirtschaftliche Nutzenanalysel
7.5 Vertiefende Literatur
II. Systematische Fehler der Personenbeurteilung und Gegenmaßnahmen
8. Modul G: Grundlagen menschlicher Wahrnehmung und Urteilsbildung119
8.1 Utopie der Objektivität
8.2 Grundlegendes zur Wahrnehmung
8.2.1 Welche Rolle spielt die unbewusste Wahrnehmung?
8.2.2 Selektivität der Wahrnehmung
8.3 Wahrnehmungsorganisation und -täuschung
8.3.1 Gestaltgesetze
8.3.2 Wahrnehmung mehrdeutiger Reizvorlagen
8.3.3 Konstanzphänomene
8.3.4 Wahrnehmungstäuschungen131
8.4 Einflussfaktoren der Wahrnehmung
8.4.1 Einflussfaktoren in der Umgebung
8.4.2 Einflussfaktoren in der Person
8.5 Reduktionistische Personenbeurteilung
8.6 Fazit
8.7 Vertiefende Literatur
9. Modul H: Bezugssysteme 143
9.1 Auftreten von Bezugssystemeffekten
9.2 Ähnlichkeit und Attraktivität
9.3 Heuristiken und Urteilsbildung
9.4 Assimilation und Kontrast
9.5 Expertenurteile
9.6 Vertiefende Literatur
10. Modul I: Gedächtnis und Vergessen 163
10.1 Das Gedächtnis164
10.1.1 Gedächtnismodelle
10.1.2 Informationsselektion
10.1.3 Wie werden Informationen im Langzeitgedächtnis repräsentiert?
10.2 Warum vergessen wir?
10.3 Erinnern174
10.3.1 Priming
10.3.2 Reihenfolgeeffekte
10.3.3 Erinnerung von Personen
10.3.4 Erinnern als konstruktiver Prozess
10.4 Gedächtnis und Beurteilungsfehler
10.4.1 Fehlerhaftes Erinnern eigener Aussagen
10.4.2 Bekannte Aussagen werden „wahr"
10.4.3 Augenzeugenberichte
10.5 Fazit
10.6 Vertiefende Literatur
11. Modul J: Kommunikation 187
11.1 Grundlagen der Kommunikation
11.2 Verzerrte Deutungen im Kommunikationsprozess
11.3 Gegenmaßnahmen
11.4 Vertiefende Literatur
12. Modul K: Deutung nonverbaler Informationen 201
12.1 Was ist dran am ersten Eindruck?
12.2 Nonverbale Kommunikation
12.2.1 Funktionen nonverbaler Kommunikation204
12.2.2 Die verschiedenen nonverbalen Kommunikationskanäle207
12.2.3 Der Einfluss nonverbaler Kommunikation auf unsere Personenbeurteilung
12.3 Der Einfluss der physischen Attraktivität218
12.3.1 Determinanten der Attraktivität218
12.3.2 Die Bedeutung der physischen Attraktivität bei der Personenbeurteilung219
12.4 Maßnahmen gegen die leichtfertige Deutung nonverbaler Informationen221
12.5 Vertiefende Literatur
13. Modul L: Ursachensuche 223
13.1 Einfuhrung und Problemstellung224
13.2 Systematische Fehler bei der Ursachensuche229
13.3 Maßnahmen zur objektivierten Ursachensuche233
13.4 Vertiefende Literatur
14. Modul M: Erwartungsgesteuerte Wahrnehmung237
14.1 Das Phänomen hypothesengeleiteter Wahrnehmung
14.2 Die Hypothesentheorie der Wahrnehmung
14.3 Hypothesenstärke vs. Intensität objektiver Information242
14.4 Einflussfaktoren auf die Hypothesenstärke
14.5 Konsequenzen der hypothesengeleiteten Wahrnehmung
14.6 Beeinflussung der hypothesengeleiteten Wahrnehmung253
14.7 Vertiefende Literatur
15. Modul N: Emotionen und Urteilsbildung257
15.1 Ursachen von Emotionen
15.2 Folgen positiver und negativer Emotionen260
15.3 Gegenmaßnahmen263
15.4 Vertiefende Literatur
16. Modul O: Soziale Einflussnahme 267
16.1 Passive Beeinflussung durch Andere268
16.2 Aktive Beeinflussung durch Andere
16.3 Das Phänomen der Gruppenpolarisation
16.4 Vertiefende Literatur
17. Modul P: Vorurteile 283
17.1 Begriffsbestimmungen
17.2 Erklärungsmodelle - Wie kommt es zu Stereotypen und Vorurteilen?
17.3 Konsequenzen von Vorurteilen
17.4 Wie kann man Vorurteilen und diskriminierendem Verhalten entgegen wirken?
17.5 Vertiefende Literatur
III. Komplexe Methoden der Personenbeurteilung
18. Modul Q: Bewerbungsunterlagen 299
18.1 Die Praxis der Auswertung von Bewerbungsunterlagen300
18.2 Bestandteile von Bewerbungsunterlagen und was bei deren Beurteilung beachtet werden
sollte
18.3 Objektivierte Analyse von Bewerbungsunterlagen
18.4 Vertiefende Literatur
19. Modul R: Assessment Center 319
19.1 Grundlegende Prinzipien des Assessment Centers320
19.2 Struktur und Ablauf eines Assessment Centers
19.3 Die Aufgaben von Moderatoren, Assistenten und Beobachtern
19.4 Beobachtung und Bewertung
19.5 Entwicklung, Durchführung und Evaluation339
19.6 Vertiefende Literatur
20. Modul S: Interviewtechniken 349
20.1 Funktionen des Interviews350
20.2 Gütekriterien des Interviews352
20.3 Welche Personenmerkmale werden im Interview erfasst?359
20.4 Interviewplanung363
20.5 Fragentypen im Interview366
20.6 Interviewsysteme
20.7 Vertiefende Literatur
21. Modul T: 360°-Feedback 373
21.1 Eine kleine Geschichte des 360°-Feedbacks
21.2 Der Begriff „360°-Feedback"377
21.3 Vorteile des 360°-Feedbacks381
21.4 Probleme bei der Implementierung des 360°-Feedbacks
21.5 Ein kurzer Leitfaden zur Implementierung des 360°-Feedbacks
21.6 Anwendungsbereiche des 360°-Feedbacks
21.7 Vertiefende Literatur
IV. Beurteilungen kommunizieren
22. Modul U: Feedback 393
22.1 Grundlagen der Feedback-Methode
22.2 Exkurs: Mitarbeitergespräch399
22.3 Vertiefende Literatur
Literaturverzeichnis
Personenverzeichnis417
Stichwortverzeichnis