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Paula Modersohn-Becker  oder: Wenn die Kunst das Leben ist
Paula Modersohn-Becker
oder: Wenn die Kunst das Leben ist




Barbara Beuys

Carl Hanser Verlag
EAN: 9783446208353 (ISBN: 3-446-20835-6)
344 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2007

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Ich werde etwas. Ich fühle, dass nun bald die Zeit kommt, wo ich mich nicht schämen brauche, wo ich mit Stolz fühlen werde, dass ich Malerin bin."

Zwischen den Konventionen des 19. Jahrhunderts und dem Aufbruch in die Moderne, zwischen dem anmutigen Dresden und dem brodelnden Berlin, zwischen dem einsamen Künstlerdorf Worpswede und der Kunstmetropole Paris, zwischen dem Wunsch nach Familie und der bedingungslosen Leidenschaft für die Kunst - hundert Jahre nach dem frühen Tod der Malerin erzählt Barbara Beuys das spannende Leben von Paula Modersohn-Becker, die mit ihren provokanten Bildern zu einer der ganz Großen der europäischen Moderne wurde.

Mit Fotografien und mit Farbtafeln von Gemälden.
Rezension
Paula Modersohn-Becker (1876 - 1907) gilt als die erste bedeutende Malerin des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Sie wurde nur 31 Jahre alt, dabei hat sie ein bedeutendes Werk von fast 800 Bildern geschaffen, anknüpfend an Cézanne, Gauguin und van Gogh, vergleichbar mit dem frühen Picasso. Zum 100. Todestag erschien im Carl Hanser-Verlag eine ausführliche Biografie der Künstlerin. Sie schildert die bewegende Lebensgeschichte einer ungewöhnlichen Frau: die behütete Kindheit in einem liberalen Elternhaus in Dresden und Bremen, Ausbildung zur Malerin in Berlin und später im Künstlerdorf Worpswede. Entscheidende Impulse erfuhr die junge Künstlerin in Paris.
Die Autorin Barbara Beuys ist keine Kunsthistorikerin, sie hat Geschichte, Philosophie und Soziologie studiert und veröffentlichte eine Vielzahl von historischen Sachbüchern. Sie rekonstruiert den Lebensweg von Paula Modersohn-Becker anhand akribischer Quellenstudien, zitiert aus Briefwechseln und Tagebüchern, knüpft Zusammenhänge und interpretiert behutsam. Vor allem schildert sie den soziohistorischen Hintergrund und die damalige Rolle der Frau sehr genau und stellt zum Vergleich andere junge Künstlerinnen vor. Sensibel beschreibt sie den Wunsch der Malerin nach einer eigenen Familie und emanzipierter künstlerischer Arbeit, dabei widmet sie den Worpsweder Jahren, der schwierigen Ehe mit Paul Modersohn, besondere Aufmerksamkeit. Es entsteht das faszinierende Bild einer selbstbewussten jungen Künstlerin, die mit Rilke befreundet war und sich intensiv mit Nietzsches «Zarathustra» auseinandersetzte. Paula Modersohn-Becker starb zwei Wochen nach der Geburt ihrer Tochter Mathilde an einer Embolie. Die Biografie von Barbara Beuys weckt das Interesse, sich mit den Werken dieser wichtigen Künstlerin des 20. Jahrhunderts eingehender zu beschäftigen.

Andrea Hannemann, lbib.de
Verlagsinfo
Paula Modersohn-Becker hat ein gewaltiges Werk geschaffen, anknüpfend an Gauguin und van Gogh, und in vielfacher Hinsicht vergleichbar mit dem frühen Picasso. Barbara Beuys erzählt ihre bewegende Lebensgeschichte: von der Kindheit in Dresden, von der Ausbildung im Berlin an der Schwelle zur Moderne, vom Künstlerdorf Worpswede und von ihrem Leben in Paris, wo sie ihre künstlerische Heimat findet und sich als erste Frau lebensgroß im Akt malt. Barbara Beuys deutet die Vielfalt und die Provokation ihrer Gemälde gegen die herrschende Kunstkritik und zitiert Dokumente, die die bisher ausgeblendete Dramatik der Künstlerehe aufzeigen. Dabei entsteht ein neues Bild von Paula Modersohn-Becker: eine selbstbewusste Frau, die im Leben und in der Kunst zur Moderne gehört.
Inhaltsverzeichnis
Eine Kindheit in Dresden
1876 bis 1888 9

Onkel Oskar:
Ein Schatten zieht mit 27

Jugend in Bremen
April 1888 bis April 1892 34

Bei der Tante in England: Schwierig und wegweisend
April bis Dezember 1892 47

Wieder in Bremen: Examen zur Lehrerin
Januar 1893 bis März 1896 56

In Berlin: Ich lebe jetzt ganz mit den Augen
April bis Mai 1896 71

Selbstbewusste Frauen in der Kunstgeschichte
Der "Verein der Berliner Künstlerinnen und Kunstfreundinnen" 78

Leidenschaft für die Farben, Distanz zum Elternhaus
Berlin Oktober 1896 bis Mai 1898 91

Jeanne Bauck, die Emanzipation
und Paula Becker mittendrin 103

Im Zeichen von "Zarathustra"
Worpswede September 1898 bis Dezember 1899 111

Bruch mit der Tradition:
Akt ist nicht gleich nackt 125

Selbstbewusste junge Frau am offenen Fenster
Paris Januar bis Juni 1900 137

Heimliche Verlobung
Worpswede im September 1900 (I) 152

Liebe Freundin - lieber Freund
Worpswede im September 1900 (II) 163

Von einer Familie in die andere
Worpswede Frühjahr 1901 174

Viele Abschiede und ein Neubeginn
Worpswede Herbst 1901 und Frühjahr 1902 190

Das Unaussprechliche: Durch die Blume gesagt
Immer noch Worpswede 1902 bis Februar 1903 199

Fünf Wochen Arbeitseifer und Lebenslust
Paris Februar bis März 1903 211

Das stille Glück reicht nicht
Worpswede März 1903 bis Februar 1905 221

Ein zweiter Liebesfrühling: Ersehnt, doch misslungen
Paris 14. Februar bis 7. April 1905 236

Heimliche Vorbereitungen für ein neues Leben
Worpswede April 1905 bis Februar 1906 247

Fort aus der Ehe: Meine Liebe ist ja doch kaputt
Paris Februar bis September 1906 262

Zurück zur Familie: Um einige Illusionen ärmer
Paris Oktober 1906 bis März 1907 280

Tabubruch: Nackte Mutter mit Kind
Immer noch Paris bis März 1907 288

Das Malen geht weiter: eine nüchterne Schwangerschaft
Worpswede April bis Oktober 1907 302

Leben und Tod
Worpswede November 1907 315

Farbiger Tafelteil nach 320

Verzeichnis der Abbildungen 321

Literaturhinweise 325

Register