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Osnabrück
Geschichte einer Stadt
Rainer Hehemann
Tertulla
EAN: 9783981071085 (ISBN: 3-9810710-8-5)
248 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, Dezember, 2009
EUR 29,80 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Wenn man von den alten Römersiedlungen einmal absieht, ist Osnabrück eine der ältesten Städte Deutschlands: älter noch als München, Berlin oder Dresden. Gegründet als Missionszelle zur Zeit Karls des Großen, als Bischofssitz, dessen Überleben zunächst keineswegs gesichert war, entwickelte sich der Ort durch gute und schlechte Zeiten zur mittlerweile drittgrößten Stadt Niedersachsens. Zwar stand Osnabrück nur einmal – zur Zeit des Westfälischen Friedens – im Mittelpunkt des Weltgeschehens, doch losgelöst von der Geschichte war die Stadt nie.
Was prägte das Gesicht Osnabrücks? Was verlieh der Stadt ihre Identität durch die Jahrhunderte? Wie lebten unsere Osnabrücker Vorfahren, was machte ihren Alltag aus? Was trieb sie um und was trieb sie an? Auf solche Fragen gibt dieses Buch von Rainer Hehemann Antworten. Es kann und will dabei nicht die vielen verdienstvollen wissenschaftlichen Werke zur Stadtgeschichte ersetzen, sondern versteht sich als Alternative für den Laien, der sich schnell einen Überblick verschaffen möchte – gewissermaßen eine Zeitreise, bei der die Leser, in Gedanken vielleicht vom erhöhten Standpunkt des Gertrudenbergs aus, mit der Stadtsilhouette vor Augen das Entstehen und Werden Osnabrücks verfolgen und begleiten können.
Dr. Rainer Hehemann, geboren 1955 in Hasbergen bei Osnabrück, studierte Mittlere und Neue Geschichte, Romanistik und Skandinavistik in Münster, wo er 1987 promovierte. Er beschäftigt sich mit regionalgeschichtlichen Themen und arbeitet seit mehr als zehn Jahren als Firmenhistoriker.
Rezension
„Ich komm‘ zum Glück aus Osnabrück.“ Mit diesem Spruch warb die über 1200 Jahre alte Stadt, in der - zusammen mit Münster - 1648 der Westfälischen Frieden geschlossen und damit der Dreißigjährige Krieg beendet wurde. Die viertgrößte Stadt Niedersachsens mit ihrer beeindrucken Altstadt zählt rund 165 Tausend Einwohner:innen. Für Tourist:innen hat die Stadt Osnabrück zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten zu bieten, u.a. Dom St. Peter, St. Marienkirche, Rathaus und ehemalige Stadtwaage, Schloss im Barock-Stil mit Schlosspark, Erich-Maria-Remarque-Zentrum, Felix-Nussbaum-Haus und das Museum Industriekultur.
Eine Darstellung der Geschichte dieser Stadt des Westfälischen Friedens von ihren Anfängen unter den Karolingern bis ins Jahr 2009 liefert Rainer Hehemann (*1955) mit seinem Buch „Osnabrück. Geschichte einer Stadt“. Erschienen ist die Monographie des Historikers im Tertulla-Verlag, in dem auch in der Stadtgeschichten-Reihe Werke zu Aachen, Bremen, Göttingen, Hannover, Lippstadt, Lüneburg, Minden, Münster, Paderborn, Potsdam und Soest publiziert wurden.
Kann Osnabrück im Unterschied zu diesen deutschen Städten als die älteste gelten? War Osnabrück eine Hansestadt? Wo residierten die Osnabrücker Bischöfe? Wann wurde die Landwehr in Osnabrück errichtet? Wozu diente der Bocksturm? Seit wann ist jüdisches Leben in Osnabrück nachweisbar? Gab es in der Stadt so genannte „Hexenverbrennungen“? War Justus Möser ein Vertreter der Aufklärung? Wie wurde der Westfälische Frieden in Osnabrück und Münster geschlossen? Warum findet in Osnabrück jährlich am 25.10. das Steckenpferdreiten statt? Woran erinnert das Heger Tor? Spielte der Piesberg eine zentrale Rolle für die Industrialisierung in Osnabrück? Welche Auswirkungen hatte der Erste Weltkrieg auf die Stadt? Existierte Ende der 1920er Jahre in Osnabrück ein antisemitisches Wochenblatt? Wie verhielt sich Bischof Berning gegenüber den Nationalsozialisten? Warum gibt es in Osnabrück einen Hans-Calmeyer-Platz? Welche Orte und Denkmäler erinnern an die Opfer der NS-Herrschaft? Wie entwickelte sich Osnabrück nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer modernen Industriestadt? Wann wurde in Osnabrück eine Universität gegründet? Gibt es so etwas wie eine Osnabrücker Identität bzw. Mentalität?
Fundierte Antworten in einer gut verständlichen Sprache gibt Hehemann, der auch das „Biographische Handbuch zur Geschichte der Region Osnabrück“(1990) herausgegeben hat. Das Buch zeichnet sich durch historisch fundierte Fachkenntnisse und gekonnt ausgewählte Abbildungen aus. Besondere Erwähnung verdienen Hehemanns ein- bis zweiseitigen den stadtgeschichtlichen Kapiteln vorgeschalteten Ausführungen, in denen er einen allgemeinen und prägnanten Überblick zu bestimmten Zeitabschnitten und Epochen gibt. Diese ermöglichen Leser:innen eine gute historische Kontextualisierung stadtspezifischer Ereignisse und Prozesse. Künstler:innen Osnabrücks hätten in der Stadtgeschichte mehr gewürdigt werden können. Von Felix Nussbaum ist nur sein ikonisches „Selbstbildnis mit Judenpass“(1943) im Buch abgedruckt; der Vertreter Konkreter Kunst Friedrich Vordemberge-Gildewart und der Schriftsteller Erich Maria Remarque, bekannt durch seinen Antikriegsroman „Im Westen nichts Neues“(1929), finden keinerlei Erwähnung. Lehrkräfte, welche in der Stadt oder im Landkreis unterrichten, werden durch das vorliegende Werk des Historikers jedenfalls motiviert, sich in ihrem Fachunterricht mit der wechselvollen Geschichte Osnabrücks problemorientiert auseinanderzusetzen. Eine Exkursion mit Schüler:innen in die Hasemetropole bietet sich geradezu an.
Fazit: Rainer Hehemanns Stadtgeschichte „Osnabrück“ kann allen an der Geschichte der Friedensstadt Interessierten nur zur Lektüre empfohlen werden.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wenn man von den alten Römersiedlungen einmal absieht, ist Osnabrück eine der ältesten Städte Deutschlands: älter noch als München, Berlin oder Dresden. Gegründet als Missionszelle zur Zeit Karls des Großen, als Bischofssitz, dessen Überleben zunächst keineswegs gesichert war, entwickelte sich der Ort durch gute und schlechte Zeiten zur mittlerweile drittgrößten Stadt Niedersachsens. Zwar stand Osnabrück nur einmal – zur Zeit des Westfälischen Friedens – im Mittelpunkt des Weltgeschehens, doch losgelöst von der Geschichte war die Stadt nie.
Was prägte das Gesicht Osnabrücks? Was verlieh der Stadt ihre Identität durch die Jahrhunderte? Wie lebten unsere Osnabrücker Vorfahren, was machte ihren Alltag aus? Was trieb sie um und was trieb sie an? Auf solche Fragen gibt dieses Buch von Rainer Hehemann Antworten. Es kann und will dabei nicht die vielen verdienstvollen wissenschaftlichen Werke zur Stadtgeschichte ersetzen, sondern versteht sich als Alternative für den Laien, der sich schnell einen Überblick verschaffen möchte – gewissermaßen eine Zeitreise, bei der die Leser, in Gedanken vielleicht vom erhöhten Standpunkt des Gertrudenbergs aus, mit der Stadtsilhouette vor Augen das Entstehen und Werden Osnabrücks verfolgen und begleiten können.
248 Seiten, 29,80 €
Hardcover, ISBN 978-3-9810710-8-5
Inhaltsverzeichnis
Die Leidenschaften des Professor Knoke 10
1. Im dunklen Germanien 12
1.1. Als die Römer frech geworden 12
1.2. Ein Imperium im Niedergang 15
1.3. Das Hasetal 16
1.4. Der Sachsenkrieg 18
2. Eine Stadt entsteht 22
2.1. Der lange Weg zur Stadt 2 3
2.2. Osnabrück im Frühmittelalter 28
2.3. Der entscheidende Aufschwung 3 o
2.4. Benno II. - Bischof in schwieriger Zeit 34
2.5. Über das Recht zur Macht 36
2.6. Domherren u n d Domkapitel 39
2.7. Der Klausner u n d der Magister 40
3. Das Spätmittelalter 43
3.1. Vereint in die Fehde 44
3.2. Katastrophen 46
3.3. Staken und Waken 47
3.4. Fehden 49
3.5. Behauptung der Selbstständigkeit 50
3.5. Aufstände 52
3.6. Handwerk und Handel 54
3.7. Juden in Osnabrück 57
3.8. Ertwin Ertman 58
3.9. Die Laischaften 59
4. Das lange Jahrhundert 61
4.1. Der Mönch im Gewitter 62
4.2. Die Täufer in Münster 64
4.3. Reformationsbestrebungen 67
4.4. Hermann Bonnus 69
4.5. Rückschläge 70
4.6. Alles muss seine Ordnung haben 72
4.7. Bös und schielend ist der Blick 75
4.8. Meister Matthias 81
5. Der Dreißigjährige Krieg 84
5.1. Am Vorabend des Krieges 8 5
5.2. Der Anfang des Konflikts 86
5.3. Die „Teufelsburg" 88
5.4. Schwedenjahre 91
5.5. Wohin mit den Gesandten? 92
5.6. Dem Bischof zur Beute? 96
6. Das Alte Reich am Ende 99
6.1. Ein Schloss für Osnabrück 9 9
6.2. Monsieur des cinq églises 102
6.3. Der Siebenjährige Krieg 104
6.4. Der größte Sohn der Stadt - Möser 107
6.5. Innenansichten 108
6.6. Ein kleiner Prinz 111
6.7. Der Zuchthausstreit 113
6.8. Sturm auf die Bastille 114
6.9. Aufstand der Gesellen 115
7. Franzosenzeit 117
7.1. Spielball der Mächte 117
7.2. Als die Osnabrücker Westfalen wurden 119
7.3. Ruhe sanft! 121
8. Das springende Pferd 124
8.1. Sicherheit und Ordnung 125
8.2. Johann Carl Bertram Stüve 127
8.3. Schwarz-Rot-Gold 130
8.4. Ab nach Amerika! 133
9. Das Industriezeitalter 134
9.1. Es begann in der Wüste 135
9.2. Wer zu spät kommt, wird bestraft 136
9.3. Am Vorabend der Einheit 138
9.4. Im Wilhelminischen Reich 141
9.5. Der eiserne Ring 142
9.6. Es werde Licht! 144
9.7. Gesundheit und Hygiene 146
9.8. Wohnung, Bildung, Feuerwehr 150
9.9. Unter Strom 153
10. Schüsse und Schützengräben 159
10.1. Aufbruch in den Krieg 160
10.2. Heimatfront 162
10.3. Die Niederlage 165
11. Die bedrängte Demokratie 168
11.1. Blechnapf statt Eisernes Kreuz 169
11.2. Die Notenpressen rattern 172
11.3. Zwischenkrisenzeiten 173
11.4. Der Stadtwächter ijs
11.5. „Herr Hitler bildet kein Problem mehr" 176
11.6. Braunhemden und Hakenkreuze 180
12.1. Gleichschaltung und Säuberung 182
12.2. Herrenmenschenwahn 186
12.3. Der Weg zum Massenmord 188
12.4. Ein neuer Krieg 190
12.5. Bunkerjahre 191
13. Tausend Jahre später 196
13.1. Nichts ist mehr normal 196
13.2. In Trümmern 200
13.3. Die „unschuldigen" Täter 202
13.4. Parteien und Gewerkschaften 204
13.5. Stichtag 2i.Juni 208
13.6. Wirtschaftswunderland 209
13.7. Identitätsfindung 212
13.8. Innenstadtsanierung 215
13.9. Plus und Minus 216
Osnabrück liegt nicht in Bayern 222
Anmerkungen 225
Bibliografie 234
Abbildungsnachweis 240
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