Welche Denkmäler verbinden Touristen mit der viertgrößten Stadt Niedersachsens, mit Osnabrück? Auf jeden Fall: den Dom, das Barockschloss, das Rathaus, den Ledenhof, das Heger Tor und das Felix-Nussbaum-Haus. Dass die mehr als 1200 Jahre alte Stadt viel mehr architektonisch Sehenswertes zu bieten hat, belegt der „Führer zur Architektur und zu den Denkmälern der Stadt“, herausgegeben von Klaus Niehr, Melanie Ulz und Antje Busch-Sperveslage. 130 Bauten und Monumente wurden für das Buch ausgewählt und mit Fotographien in hervorragender Qualität, primär von Michael Imhof, in Szene gesetzt.
Die Auswahl der Osnabrücker Objekte kann als überaus gelungen angesehen werden, da sie einen hervorragenden Überblick über die in der Stadt vertretene Vielfalt an Stilrichtungen und Artefakten gibt. So findet man in dem Buch u.a. Kirchen, Klosteranlagen, Wehrtürme, Mühlen, Schulgebäude, Villen, Krankenhäuser, Wasserwerke, Kasernen, Friedhöfe. Wer weiß zum Beispiel, dass südlich der Johanniskirche eine Abluftsäule steht, die 1931 für eine unterirdische Toilettenanlage konstruiert wurde? Aufgenommen wurden in den Führer auch sehr neue, die Stadt prägende Gebäude auf dem Campus Westerberg wie die Mensa und die Bibliothek sowie am Neumarkt das Hasehaus. Erwähnung verdient, dass in dem Buch von den Nationalsozialisten zerstörte Monumente Berücksichtigung gefunden haben, wie zum Beispiel die 1905/06 errichtete und in der Reichspogromnacht angezündete Alte Synagoge in der ehemaligen Rolandstraße sowie das 1928 geschaffene und 1983 wieder rekonstruierte Ebert-Erzberger-Rathenau-Denkmal auf dem Herrenteichswall.
Die einzelnen Bauten und Kulturdenkmäler werden von dem Autorenteam in ihrer Geschichte präzise dargestellt und architektonisch gekonnt beschrieben. Vielleicht hätte bei dem einen oder anderen Gebäude noch näher auf seine Bedeutung für die Menschen in der Osnabrück eingegangen können, beispielsweise durch prägnante Zitate.
Fazit: Der Architekturführer „Osnabrück“, erschienen im Michael Imhof Verlag, kann insbesondere Lehrkräften, die in Osnabrück und im Osnabrücker Land Geschichte oder Kunst unterrichten, aber auch allen an der Stadtgeschichte Interessierten zur Anschaffung empfohlen werden. Das Buch lädt dazu ein, die Stadt des Westfälischen Friedens mit Schülerinnen und Schülern, Freunden, Verwandten oder eigenen Kindern zu erkunden, denn: Osnabrück ist sehenswert!

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de

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Osnabrück
Ein Führer zur Architektur
und zu den Denkmälern der Stadt

Klaus Niehr, Melanie Ulz
und Antje Busch-Sperveslage (Hg.)


16,5 x 24 cm, 240 Seiten, 236 Farb-und 10 S/W-
Abbildungen, Broschur


ISBN 978-3-7319-0082-5


Euro (D) 29,95, Euro (A) 30,80, CHF 34,40

Die über 1200-jährige Geschichte Osnabrücks spiegelt sich in einer beachtlichen
Dichte von Bauten und Denkmälern. Diese materielle Überlieferung wird hier
erstmals in ihrer gesamten Breite anhand einer qualifizierten Auswahl von ca. 120
Objekten vorgestellt. Sie ermöglichen es, Spuren der Vergangenheit bis in die
Gegenwart hinein zu verfolgen und einzelne Stufen historischer Kultur in ihrer
Bedeutung für die Geschichte der Stadt auszumachen.

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