lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Neuropsychologie von Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten
Neuropsychologie von Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten




Angela Heine, Verena Engl, Verena Maria Thaler, Barbara Fussenegger, Arthur M. Jacobs

Reihe: Fortschritte der Neuropsychologie


Hogrefe-Verlag
EAN: 9783801722456 (ISBN: 3-8017-2245-7)
114 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2012

EUR 22,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Im Durchschnitt lassen sich in jeder deutschen Schulklasse zwei Kinder identifizieren, die unter einer isolierten oder einer kombinierten Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten, also Störungen des Schriftspracherwerbs oder der Zahlenverarbeitung, leiden. Dieser Umstand macht deutlich, dass eine Auseinandersetzung mit Ausprägungsmustern und Ursachen dieser Störungen sowie mit möglichen diag­nostischen und Interventionsansätzen für die erzieherische und therapeutische Praxis unerlässlich ist. Mit dem vorliegenden Band erhalten interessierte Leser einerseits einen komprimierten Einblick in den aktuellen Stand der Forschung zu Symptomatik, Epidemiologie und Ätiologie isolierter Störungen schulischer Fertigkeiten sowie komorbider Störungsmuster. Zum anderen soll Praktikern ein Überblick über mögliche diagnostische Instrumente und therapeutische Ansätze an die Hand gegeben werden. Das Buch ist in drei inhaltliche Schwerpunkte untergliedert. Zunächst werden umschriebene Störungen des Schriftspracherwerbs in Hinblick auf Entstehung, Diagnostik und therapeutische Ansätze behandelt. Ein zweiter Schwerpunkt des Buches sind Störungen numerischer Verarbeitung und ein dritter Teil widmet sich kombinierten Störungsbildern. Das Buch bietet einen kompakten und aktuellen Über­blick über das Themenfeld. Als Nachschlagewerk für die Praxis beleuchtet es in überschaubarer Form alle relevanten Aspekte dieser Störungsbilder und ermöglicht einen Einstieg in das Themenfeld.
Rezension
Zu den zentralen schulischen Fertigkeiten, die bereits in der Grundschule erworben werden sollen, zählen das Lesen und Schreiben sowie das Rechnen. Nicht wenige Kinder, durchschnittlich zwei pro Schulklasse, aber bringen dsbzgl. eine Lese-Rechtschreibstörung (vgl. Kap. 2) oder eine Rechenstörung (vgl. Kap. 3) aus. Dieser Band beschreibt aus neuropsychologischer Perspektive jeweils die Symptomatik, Verbreitung (Epidemiologie), Ätiologie (Ursachen), Diagnostik und Therapie. Nach der ICD-10, der internationalen Klassifikation der Krankheiten der WHO, liegen solche Störungen dann vor, wenn die Beeinträchtigungen bereits in frühen Entwicklungsstadien bestanden haben, also nicht Folge mangelnder Beschulung oder genereller Intelligenzdefizite sind, und nicht durch erworbene Hirnschädigungen verursacht sind. Lernstörungen können beträchtliche Auswirkungen auf den weiteren Lebenslauf haben und die Entwicklung nachhaltig hemmen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort und Einleitung 1

2 Lese-Rechtschreibstörung 3

2.1 Symptomatik 3
2.1.1 Symptome 3
2.1.2 Entwicklungsverlauf 6
2.2 Epidemiologie 7
2.2.1 Prävalenz 7
2.2.2 Geschlechterverteilung 8
2.2.3 Heredität 8
2.2.4 Verlauf und Prognose 9
2.3 Ätiologie 9
2.3.1 Die phonologische Defizithypothese 12
2.3.2 Die Doppel-Defizithypothese 13
2.3.3 Alternative Defizithypothesen 14
2.4 Diagnostik der Lese-Rechtschreibstörung 15
2.4.1 Verfahren zur Diagnostik einer Rechtschreibstörung 18
2.4.2 Verfahren zur Diagnostik einer Lesestörung 22
2.4.3 Verfahren zur Diagnostik von Leseverständnisproblemen 25
2.4.4 Verfahren zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten 27
2.4.5 Verfahren zur Diagnostik der Intelligenz 28
2.5 Therapie der Lese-Rechtschreibstörung 28
2.5.1 Therapie der frühen Symptomatik 33
2.5.2 Therapie der späten Symptomatik 38
2.5.3 Förderung des Leseverständnisses 41
2.5.4 Frühförderung der phonologischen Bewusstheit 43
2.5.5 Alternative Behandlungsansätze 44

3 Rechenstörung 45

3.1 Symptomatik 45
3.2 Epidemiologie 49
3.2.1 Prävalenz 49
3.2.2 Geschlechterverteilung 50
3.2.3 Heredität 52
3.2.4 Verlauf und Prognose 52
3.3 Ätiologie 53
3.3.1 Domänenspezifische Defizite als Ursache der Rechenstörung 54
3.3.1.1 Der Mentale Zahlenstrahl als erstes von zwei Kernsystemen 54
3.3.1.2 Subitizing als zweites Kernsystem 56
3.3.1.3 Kerndefizithypothese 57
3.3.2 Domänenübergreifende Defizite als Ursache der Rechenstörung 58
3.3.2.1 Defizite im Bereich exekutiver Kontrollfunktionen 58
3.3.2.2 Defizite im Bereich der Kurzzeitspeicherung von Information 60
3.3.2.3 Defizite im Bereich des Langzeitgedächtnisses 61
3.4 Diagnostik der Rechenstörung 62
3.4.1 Verfahren zur Diagnostik der Rechenstörung 64
3.4.1.1 Curricular orientierte Verfahren 65
3.4.1.2 Multidimensionale Verfahren 66
3.4.2 Verfahren zur Früherkennung von Rechenschwierigkeiten 67
3.5 Therapie der Rechenstörung 69
3.5.1 Förderprogramme (Schwerpunkt: Grundschulbereich) 72
3.5.2 Computergestützte Förderprogramme 74
3.5.3 Frühförderung mathematischer Vorläuferkompetenzen 74
3.5.4 Förderung von Basisfunktionen 76
3.5.5 Didaktische Konzepte 76

4 Komorbide Störungen 77

4.1 Lese-Rechtschreibstörung und Rechenstörung 77
4.2 ADHS und Lese-Rechtschreib- beziehungsweise Rechenstörung 79
4.3 Lese-Rechtschreibstörung und Sprachentwicklungsstörungen 80
4.4 Visuell-räumliche Wahrnehmungsstörungen und Lese-Rechtschreib- beziehungsweise Rechenstörung 81
4.5 Sekundäre Komorbidität 82

5 Weiterführende Literatur 83

6 Literatur 84

Anhang 98
Anhang A 98
Anhang B 101
Glossar 103