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Neues Testament und christliche Existenz Theologische Aufsätze Ausgewählt, eingeleitet und herausgegeben von Andreas Lindemann
Neues Testament und christliche Existenz
Theologische Aufsätze


Ausgewählt, eingeleitet und herausgegeben von Andreas Lindemann

Andreas Lindemann (Hrsg.), Rudolf Bultmann

UTB , Mohr
EAN: 9783825223168 (ISBN: 3-8252-2316-7)
340 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2002

EUR 12,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Werk von Rudolf Bultmann (1884 -1976) ist für Theologie und Kirche unverändert aktuell. Denn in Bultmanns Theologie geht es zentral um die Frage, wie die christliche Glaubensbotschaft verstanden werden kann. Die chronologisch angeordnete und eingeleitete Auswahl von 18 Aufsätzen ermöglicht es, dieses Werk kennenzulernen und neue Perspektiven zu entdecken. Einige der Aufsätze waren bislang nur schwer zugänglich.
Rezension
Rudolf Bultmann ist nicht nur der wohl bedeutendste Neutestamentler des 20. Jhdts., er dürfte auch zu den wirksamsten Theologen, auch jenseits der Exegese, zählen. Sein Programm der Entmythologierung und der existentialen Interpretation biblischer Texte reicht weit in den Bereich der systematischen Theologie hinein; denn hier geht es um die Hermeneutik biblischer Texte überhaupt. Es ist ein großes Verdienst des Herausgebers, zentrale Aufsätze Bultmanns in dieser Ausgabe zu einem günstigen Preis wieder zugänglich zu machen. 14 Aufsätze stammen aus den Bänden 1-4 von "Glauben und Verstehen", Bultmanns gesammelten Aufsätzen, deren erster Band bereits vergriffen war. 4 weitere Aufsätze erscheinen erstmals in einer Bultmann-Ausgabe. Fazit:Hilfreich auch für die Hand von Studierenden!

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ein Spektrum aus den von Rudolf Bultmann zwischen 1925 und 1963 publizierten Aufsätze. Rudolf Bultmann ist als Exeget wie als Systematischer Theologe ein Klassiker der Evangelischen Theologie des 20. Jahrhunderts. Die Auswahl von Aufsätzen, die Andreas Lindemann neu zusammengestellt hat, bietet die zentralen und besonders wirkungsreichen Aufsätze Bultmanns zu den hermeneutischen Grundfragen der Theologie. Der Sammelband enthält auch Aufsätze, die erstmals im Rahmen einer Sammlung erscheinen. Der Herausgeber, Prof. Dr. Andreas Lindemann lehrt an der Kirchlichen Hochschule in Bethel. Die Interessenten sind Studierende und Lehrende der Theologie, insbesondere Systematische Theologie.

Rezensionen
Von: Friedemann Voigt aus Süddeutsche Zeitung am 14.01.2003

Gotteswirklichkeit
Rudolf Bultmann über Schöpfung, Volkstum und Staat.
Nach „ dialektisch-theologischen“ Anfängen entwickelte Rudolf Bultmann unter Einfluß der Philosophie Heideggers ein Programm existentialer Interpretation, die Wirklichkeit Gottes vertritt. „Glauben und verstehen“ ist der Titel einer einflussreichen, inzwischen vergriffenen Aufsatzsammlung, in der Bultmann sein theologisches Thema variierte. Eine Auswahl daraus bietet nun ein Lesebuch zuzüglich vier bislang nicht nachgedruckter Texte. Darunter befindet sich ein Vortrag Bultmanns vom 2. Mai 1933 über „Die Aufgabe der Theologie in der gegenwärtigen Situation“. Die Anspannung des akademischen Lehrers, der vor seinen Studenten „grundsätzlich nie über die Tagespolitik geredet“ hat , ist in dem Text anzumerken. Bultmann spricht von den „Schöpfungsordnungen“, die „Volkstum“ und Staat bedeuten. Aber, so schärft er ein, es seien Gottes Ordnungen, deshalb erwachse dem Glauben eine kritische Distanz gegenüber ihren geschichtlichen Konkretionen. Die christliche Konkretion sei die der Liebe und erweise sich im Umgang mit dem Nächsten. Es ist ebenso beeindruckend, wie Bultmann hier ausdrücklich die Missachtung der Nächstenliebe gegenüber den Juden anprangert, wie zugleich ein hilfloser Versuch bestürzt, sich bei der Argumentation gegen die Diffamierung anders Denkender auf vermeintlich gleichlautende Aussagen Hitlers zu berufen.

Der Herausgeber, Andreas Lindemann, betont, Bultmanns Erklärung sei zwar „kein Akt eines zum Kampf entschlossenen Widerstands“, aber stehe doch „in deutlichem Widerstand zu dem ‘freudigem Ja‘“ weiter theologischer und kirchlicher Kreise. Es erscheint aber zumindest ebenso unglücklich, gerade an diesem Text die unbestrittene Integrität Bultmanns ausweisen zu wollen, wie es überflüssig ist, seiner Theologie durch Betonung seiner politischen Gesinnung besondere Würde zu verleihen. Die Probleme verantwortlicher Lebensführung liegen in der Konsequenz von Bultmanns eindringlicher Erörterung der Aufgabe von Theologie und Kirche unter den Bedingungen des modernen Menschen- und Weltbildes, wovon die Texte beredt zeugen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort VII
Zur Einführung in diesen Band IX
Verzeichnis der Erstveröffentlichungen XXVI

1. Welchen Sinn hat es, von Gott zu reden? (1925) 1
2. Das Problem einer theologischen Exegese des Neuen Testaments (1925) 13
3. Die Bedeutung der „dialektischen Theologie" für die neutestamentliche Wissenschaft (1928) 39
4. Die Geschichtlichkeit des Daseins und der Glaube (1930) 59
5. Zur Frage des Wunders (1933) 84
6. Die Christologie des Neuen Testaments (1933) 99
7. Der Begriff des Wortes Gottes im Neuen Testament (1933) 122
8. Die Bedeutung des Alten Testaments für den christlichen Glauben (1933) 148
9. Die Aufgabe der Theologie in der gegenwärtigen Situation (1933) 172
10. Die Frage der natürlichen Offenbarung (1941) 181
11. Anknüpfung und Widerspruch (1946) 207
12. Das Problem der Hermeneutik (1950) 223
13. Die christliche Hoffnung und das Problem der Entmythologisierung (1954) 248
14. Ist voraussetzungslose Exegese möglich? (1957) 258
15. Gedanken über die gegenwärtige theologische Situation (1958) 267
16. Der Gedanke der Freiheit nach antikem und christlichem Verständnis (1959) 274
17. Zum Problem der Entmythologisierung (1963) 284
18. Die protestantische Theologie und der Atheismus (1971) 294

Bibelstellenregister 301
Begriffsregister 305
Autorenregister 311