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Neue Reichskanzlei und Führerbunker. Legenden und Wirklichkeit
Neue Reichskanzlei und Führerbunker. Legenden und Wirklichkeit




Dietmar Arnold

Links
EAN: 9783861533535 (ISBN: 3-86153-353-7)
190 Seiten, hardcover, 21 x 25cm, April, 2005

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Auch 60 Jahre nach Kriegsende ranken sich Legenden um Hitlers Herrschaftszentrale - ein kritischer Gegenentwurf.



Kaum ein anderes Gebäude der NS-Zeit ist so von einem Gespinst an Lügen, Mythen und Verklärungen umgeben wie die Neue Reichskanzlei und der »Führerbunker« in Berlin. Hitlers Wohn- und Arbeitsstätte war dazu ausersehen, den NS-Staat zu repräsentieren. Das Tempo der Bauarbeiten und die Pracht des Gebäudes sollten der Welt einen Eindruck von der »Leistungsfähigkeit und der kulturellen Überlegenheit Großdeutschlands« geben. Der Entwurf stammte von Albert Speer, der in seinen Publikationen nach 1945 die Glorifizierung von Bauherr und Bauwerk fortsetzte. Im vorliegenden Buch werden die Hintergründe des dramatischen Baugeschehens vorgestellt und die angebliche Perfektion entlarvt. In einem gesonderten Kapitel wird auf den Bunker im Garten der Reichskanzlei eingegangen. Zahlreiches historisches Bildmaterial illustriert die Geschichte des Ortes, zugleich werden die Legenden darüber umfassend widerlegt.
Rezension
Die Neue Reichskanzlei ist ein Mythos und geheimnisumwittert. Gerade das macht sie interessant. Ist über den Führerbunker viel geschrieben worden, so muss ein Buch über die Reichskanzlei notwendigerweise vor allem ein Bildband werden. Und welcher Verlag traut sich schon, einen Bildband über Hitlers Reichskanzlei herauszubringen?!
Der Links-Verlag ist bekannt für seine Publikationen sowohl über die (auch privaten) Prachtbauten der Nazi-Größen als auch über die versteckten, vergessenen und verschwiegenen Sehenswürdigkeiten Berlins. Ist dabei auch bisweilen der Verlagsname sozusagen Programm, ist vor allem auch das historische Interesse deutlich.

Von diesem Interesse ist auch der Bildband über Neue Reichskanzlei und Führerbunker geprägt. Hier wird kein faschistischer Prunkbau verherrlicht, wie man befürchten könnte, sondern im Gegenteil wird Hitlers – und Speers – Prestigeobjekt von der heroischen Patina befreit, mit der es die Nazi-Propaganda überzog. Das Leid der Arbeiter, die Legenden des Albert Speer und die vorangegangenen Zwangsräumungen des Baugrundstücks werden ebenso dokumentiert wie die Ausstattung der Räume und das Ende des Gebäudes. Besonders wertvoll ist mir auch die Dokumentation der Alten Reichskanzlei, von der aus Bismarck das Deutsche Reich gründete und regierte. Die räumliche Nähe der Schaltzentralen zweier so wichtiger Abschnitte der deutschen Geschichte ist überaus beeindruckend. So ist abschließend die geographische Rekonstruktion der Lage der Reichskanzlei für den Berlin-Besucher ein wertvoller Hinweis, der sich vor Ort nicht findet.

Für den Geschichtsunterricht ist das Buch mit seiner reichen und großzügigen Bebilderung ein Gewinn. Schüler bekommen einen guten Eindruck von Stil und Pracht nationalsozialistischer Bauten und dem dadurch gewünschten psychologischen, manipulativen Effekt. Für Exkursionen nach Berlin ist dieses Buch meines Erachtens unerlässlich, um die einstigen Machtzentralen der deutschen Geschichte lokalisieren und deren Größe nachempfinden zu können.

Kai Scheiding, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Auch 60 Jahre nach Kriegsende ranken sich Legenden um Hitlers Herrschaftszentrale - ein kritischer Gegenentwurf.

Kaum ein anderes Gebäude der NS-Zeit ist so von einem Gespinst an Lügen, Mythen und Verklärungen umgeben wie die Neue Reichskanzlei und der »Führerbunker« in Berlin. Hitlers Wohn- und Arbeitsstätte war dazu ausersehen, den NS-Staat zu repräsentieren. Das Tempo der Bauarbeiten und die Pracht des Gebäudes sollten der Welt einen Eindruck von der »Leistungsfähigkeit und der kulturellen Überlegenheit Großdeutschlands« geben. Der Entwurf stammte von Albert Speer, der in seinen Publikationen nach 1945 die Glorifizierung von Bauherr und Bauwerk fortsetzte. Im vorliegenden Buch werden die Hintergründe des dramatischen Baugeschehens vorgestellt und die angebliche Perfektion entlarvt. In einem gesonderten Kapitel wird auf den Bunker im Garten der Reichskanzlei eingegangen. Zahlreiches historisches Bildmaterial illustriert die Geschichte des Ortes, zugleich werden die Legenden darüber umfassend widerlegt.
Inhaltsverzeichnis
Ein Propagandabau des "Großdeutschen Reiches" 9

Die Entstehung des deutschen Regierungsviertels 1734 - 1933 13
Adelspalais in der Wilhelmstraße 13
Bismarck und die Reichskanzlei 21
Der Erweiterungsbau unter Hindenburg 33

Der Bauherr Adolf Hitler 1933 - 1938 41
Die Machtübernahme 47
Umbau der Alten Reichskanzlei 54
Einen Balkon für den "Führer" 59
Beginn der Bauarbeiten an der Neuen Reichskanzlei 62

Fertigstellung und Nutzung der Neuen Reichskanzlei 1938 - 1945 69
Herrscherpalast im Eiltempo 70
Die Gestaltung des Neubaus 83
Technische und künstlerische Ausstattung 102
Funktionen während des Krieges 111
Der "Führerbunker" 126

Albert Speer und seine Legenden 143

Zerstörung, Abriß, Neubebauung 1945 - 2005 153
Die Nachkriegszeit 153
Im Schatten der Mauer 162
Neubauten im Niemandsland 164
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas 166

Die Reste des "Dritten Reiches" 168

Anhang
Anmerkungen 171
Bildnachweis 181
Quellen- und Literaturverzeichnis 182
Personenregister 185
Angaben zum Autor 190