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Möser
Möser




Gaby von Borstel, Peter Eickmeyer, Thorsten Heese

Splitter-Verlag
EAN: 9783962194055 (ISBN: 3-9621940-5-3)
64 Seiten, hardcover, 23 x 32cm, Oktober, 2020

EUR 17,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wer war Justus Möser? In welcher Zeit lebte er?

Der bedeutende Osnabrücker Jurist, Literat und Staatsmann Justus Möser (1720–1794) gilt als Aufklärer in der Ständegesellschaft. Seine historische Bedeutung ist verbunden mit dem Prozess der Veränderungen seiner Zeit, als sich der fürstliche Obrigkeitsstaat in einen bürgerlichen Rechtsstaat zu wandeln beginnt. »Möser – die Graphic Novel« beleuchtet am Beispiel des Osnabrückers das Zeitalter der Aufklärung. Die Epoche sorgte für wichtige gesellschaftliche Veränderungen, die bis in die Gegenwart von zentralem gesellschaftlichem Einfluss sind. Zu denken ist an die Ausbildung der individuellen Freiheit als zentrales Menschenrecht, die Relevanz von autonomer Vernunft und Kritikfähigkeit. Die Ideen der Aufklärung sind heute wieder absolut aktuell. Um es mit Kant zu sagen: »Wage zu wissen! Befreie dich aus deiner selbstverschuldeten Unwissenheit.« Möser war Teil dieser progessiven Zeit an der Wende zur Moderne. Dabei blieb ihm das historisch Gewachsene wichtig.
Rezension
„Gern erwähn ich des trefflichen Mannes, der, ob ich ihn gleich niemals persönlich gekannt […], sehr großen Einfluß auf meine Bildung gehabt hat.“ Wen würdigte Johann Wolfgang von Goethe so in seinem Aufsatz „Ueber Kunst und Alterthum“(1823)? Den Osnabrücker Justus Möser (1720-1794). Der Jurist, Staatsmann, Literat, Historiker und Philosoph zählt zu den Vertretern der deutschen Aufklärung. 1748 forderte er in seiner „Ode“ zum 100jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens:
„Verdirb der Schmeichler falsch Geschwätze
Und lehre sie Herr! dies Gesetze:
Der König sey des Volkes Knecht,
Gemeines Wohl ihr einzigs Recht.“
Möser kritisierte in seinen Schriften die Ständegesellschaft, trat für das Subsidaritätsprinzip ein und erlangte Bekanntheit durch seine „Osnabrückische Geschichte“(1768) sowie durch seine „Patriotischen Phantasien“(1775-1786), einer Auswahl seiner Texte aus den von ihm 1766 gegründeten „Wöchentlichen Osnabrückischen Intelligenzblätter“. Immanuel Kants Schrift „Ueber den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis“(1793) kritisierte der Osnabrücker Gelehrte. Möser gilt im Unterschied zu anderen Philosophen der Aufklärung als konservativer Modernisierer, der auf gesellschaftliche Reformen setzte und deshalb die Freiheitsvorstellungen der französischen Revolution ablehnte.
Sein 300. Geburtstag wurde von seiner Heimatstadt 2020 mit der Sonderausstellung „MÖSER – die begehbare Graphic Novel“ gewürdigt, die vom 1.2020 bis zum 24.5.2021 im Museumsquartier Osnabrück - Kulturgeschichtliches Museum zu sehen war. Zu dieser besonderen Schau erschien im Splitter Verlag eine Begleitpublikation, nämlich die Graphic Novel „Möser“. Verfasst ist sie von Gaby von Borstel, von der primär der Text stammt, von Peter Eickmeyer, welcher das Werk ästhetisch ansprechend illustriert hat, und von Thorsten Heese, auf den die Gesamtkonzeption der Ausstellung zurückgeht. Mit ihrer empfehlenswerten Graphic Novel „Im Westen nichts Neues“(5. Aufl. 2018) zu Erich-Maria Remarques Antikriegsroman haben Gaby von Borstel und Peter Eickmeyer bereits einen international bekannten Osnabrücker gewürdigt. Ihr neues Werk richtet sich auch an Geschichts-, Deutsch-, Religions- und Werte und Normen-Lehrkräfte, die in der Stadt Osnabrück und im Landkreis Osnabrück unterrichten. Sie werden durch die schön illustrierte und mit gekonnt ausgewählten Zitaten versehene Graphic Novel motiviert, sich in ihrem Fachunterricht oder in einem fächerübergreifenden Projekt mit Leben und Werk Mösers problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Mit der Graphic Novel „Möser“ ist Gaby von Borstel, Peter Eickmeyer und Thorsten Heese eine sehr gute, anschauliche Einführung in das Wirken des Osnabrücker Denkers und politischen Reformers sowie in die gesellschaftlichen Transformationsprozesse Osnabrücks im 18. Jahrhundert gelungen.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wer war Justus Möser? In welcher Zeit lebte er?
Der bedeutende Osnabrücker Jurist, Literat und Staatsmann Justus Möser (1720–1794) gilt als Aufklärer in der Ständegesellschaft. Seine historische Bedeutung ist verbunden mit dem Prozess der Veränderungen seiner Zeit, als sich der fürstliche Obrigkeitsstaat in einen bürgerlichen Rechtsstaat zu wandeln beginnt. »Möser – die Graphic Novel« beleuchtet am Beispiel des Osnabrückers das Zeitalter der Aufklärung. Die Epoche sorgte für wichtige gesellschaftliche Veränderungen, die bis in die Gegenwart von zentralem gesellschaftlichem Einfluss sind. Zu denken ist an die Ausbildung der individuellen Freiheit als zentrales Menschenrecht, die Relevanz von autonomer Vernunft und Kritikfähigkeit. Die Ideen der Aufklärung sind heute wieder absolut aktuell. Um es mit Kant zu sagen: »Wage zu wissen! Befreie dich aus deiner selbstverschuldeten Unwissenheit.« Möser war Teil dieser progessiven Zeit an der Wende zur Moderne. Dabei blieb ihm das historisch Gewachsene wichtig.