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Mit Geschichten und Erzählungen motivieren. Beispiele für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht
Mit Geschichten und Erzählungen motivieren.
Beispiele für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht




Fritz Kubli

Aulis
EAN: 9783761426111 (ISBN: 3-7614-2611-9)
280 Seiten, paperback, 18 x 23cm, August, 2005

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Inwiefern können Anekdoten und gezielte Erzählungen den Unterricht in Mathematik und in den Naturwissenschaften attraktiver machen? Und wo findet man geeignete Stoffe für einen lebendigen Austausch mit den Klassen?

Beispiele, die den oft eher nüchternen Unterricht in Mathematik und den Naturwissenschaften uflockern und Lernende motivieren, stehen im Zentrum des Buches. Dabei werden vor allem die eigentlichen Quellen vorgestellt, und es wird gezeigt, wie Schülerinnen und Schüler darauf reagieren. Einblicke in die moderne Erzähltheorie tragen zum Verständnis dieser im Unterricht ablaufenden Prozesse bei. Sie helfen mit, einen lebendigen und facettenreichen Unterricht zu gestalten.



Fritz Kubli studierte Physik und Mathematik in Zürich und promovierte anschließend über die Entdeckung der Wellenmechanik durch Louis de Broglie. Neben seiner Lehrtätigkeit an einem Zürcher Gymnasium veröffentlichte er Arbeiten zu didaktischen Themen, zuletzt das Buch "Plädoyer für Erzählungen im Physikunterricht" (Aulis Verlag).
Rezension
Geschichten und Erzählungen im Unterricht scheinen im Fachunterricht des Gymnasiums, zumal im Fach Mathematik, auf den ersten Blick wenig angebracht, altmodisch oder gar gänzlich verfehlt zu sein. So möchte man am liebsten der Aussage einer erfolgreichen Chemielehrerin zustimmen, die zu Beginn des Buches zitiert wird: „Erzählungen gehören nicht in den Unterricht“.
Doch ich dachte an Mathematikstunden zurück, in denen meine Schüler fast mühelos und sehr motiviert lernten, weil ich die mathematischen Probleme in kleine, persönlich gefärbte Geschichten einkleidete oder ihnen etwas aus der Geschichte der Mathematik erzählte.
Und mir fiel bei der Lektüre des Buches mein alter Englischlehrer ein, der uns immer viel erzählt hat, vor allem seine Kriegserlebnisse, und der auch mit uns gesungen hat. Aber Englisch haben wir trotzdem gelernt! Und noch heute höre ich ihn gerne erzählen, wenn ich den inzwischen weit über 80jährigen Herrn alljährlich zu seinem Geburtstag anrufe.
Es sind meines Erachtens zwei wesentliche Erfolgsfaktoren modernen Unterrichts (nicht nur in Mathematik), für die Fritz Kubli in seinem Buch darstellt: Zum einen lockern die historischen Anekdoten und Erzählungen über Leben und Werk berühmter Mathematiker und Naturwissenschaftler den Unterricht auf und machen den zu lernenden Stoff interessanter, da er nicht abstrakt, sondern als von Menschen Ge- und Erdachtes erscheint.
Zum anderen wird der Lehrer in seiner Rolle nicht als sachbezogener, unpersönlicher Wissensvermittler verstanden. Vielmehr ist er ein Moderator im Lernprozess, dessen Persönlichkeit im Unterricht wirksam wird, indem er erzählt und dabei sein eigenes Interesse am behandelten Stoff ebenso wie an den Schülern zum Ausdruck bringt. Jemand, der den Schülern etwas erzählt, egal ob es Kriegserlebnisse sind oder mathematische Anekdoten, schafft eine persönliche Beziehung zu den Schülern, er wird ihnen sympathisch – und so lernen sie gerne, vielleicht sogar besser als im meist üblichen, streng fachorientierten Unterricht.
Mit diesem Buch hat Fritz Kubli eine große Lücke in der fachdidaktischen Literatur geschlossen. Neben der hier vermittelten Erzähltheorie stellt es eine Fundgrube für Geschichten aus dem Bereich der Mathematik und Naturwissenschaften dar. Die hier dargestellte Auffassung von einem lebendigen und schülerorientierten Unterricht läst sich auch auf andere Fächer übertragen.
Dieses Buch ist nicht nur informativ, es ist auch eine Bereicherung für jeden Leser. Denn dieser wird direkt angesprochen und motiviert, selber Geschichten zu sammeln und zu erzählen. Das Buch begeistert den Leser und ist daher unbedingt für Lehrer aller Fächer, ganz besonders aber für Mathematiklehrer zu empfehlen.

Beate Forsbach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Inwiefern können Anekdoten und gezielte Erzählungen den Unterricht am Gymnasium attraktiver machen? Und wo finden Lehrerinnen und Lehrer geeignetes Material und Hintergrundwissen für eigene Erzählungen? Geschichten und Erzählungen, die den oft eher nüchternen Unterricht auflockern und Schülerinnen wie Schüler motivieren, stehen im Zentrum dieser Neuerscheinung von Fritz Kubli. In dem Band stellt der Autor vor allem die eigentlichen Quellen für mögliche Erzählungen vor - seine Einblicke in die moderne Erzähltheorie tragen aber auch wesentlich zum Verständnis der im Unterricht ablaufenden Prozesse bei. Lassen Sie sich inspirieren von den Geschichten über berühmte Personen aus Mathematik und Naturwissenschaft! Vieles lässt sich auch auf andere Fächer übertragen - vielleicht auch auf das Ihrige? Das vorliegende Buch besteht aus zwei Teilen, die unabhängig voneinander gelesen werden können. In den Kapiteln 1-5 illustriert Fritz Kubli theoretische Überlegungen mit eigenen Erfahrungen und Beispielen aus dem Schulalltag. Faszinierend, wie der Autor, selbst erzählend, Schritt für Schritt die Kunst des Erzählens im Unterricht entwickelt. In einem zweiten Teil (Kapitel 6-11) stehen historische Begebenheiten im Zentrum der Betrachtung. Diese Beispiele zeigen konkret, was erzählender Unterricht ist und aus welchen Quellen er sich speist. Interviews mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern belegen eindrucksvoll, dass Erzählungen seitens der Lernenden nicht nur geschätzt werden, sondern auch den Zugang zum vermittelten Wissen erleichtern. Fritz Kubli studierte Physik und Mathematik in Zürich und promovierte anschließend über die Entdeckung der Wellenmechanik durch Louis de Broglie. Neben seiner Lehrtätigkeit an einem Zürcher Gymnasium veröffentlichte er Arbeiten zu didaktischen Themen, zuletzt das Buch "Plädoyer für Erzählungen im Physikunterricht", erschienen im Aulis Verlag Deubner, Köln.
Aus dem Inhalt: Zur Erzähltheorie und ihren Anwendungen im Unterricht
Erzählen als aktives Einwirken
Anekdoten mit Pfiff
Grenzen und Möglichkeiten des Erzählens
Events und Stories als Identität fördernde Elemente
Erzählen in abweisenden Klassen
Kriterien für die Themenauswahl.
Erzählen im Mathematikunterricht: Carl Friedrich Gauß (1777-1855) - Jean-Baptiste d'Alembert (1717-1783) - René Descartes (1596-1650) - Blaise Pascal (1623-1662) - Leonhard Euler (1707-1783) und die Familie Bernoulli - Napoleon und die Mathematiker - Niels Abel (1802-1829) und Evariste Galois (1811-1832) - George Boole (1815-1864) und Georg Cantor (1845-1918) - Henri Poincaré (1854-1912) - Emmy Noether (1882-1935) Antike und prähistorische Wissenschaft: Pythagoras (um 570-480 v. Ch.) - Archimedes (um 285-212 v. Ch.) - Stonehenge und die Kalendermathematik
Erzählungen aus der Physikgeschichte: Versuche zum Luftdruck im 17. Jhdt. - Isaak Newton (1642-1727) - Benjamin Franklin (1706-1790) - Michael Faraday (1791-1867) - Robert Julius Mayer (1814-1878) - Hermann von Helmholtz (1821-1894) - Marie Curie (1867-1934) - Albert Einstein (1879-1955) - Niels Bohr (1885-1962) - Lois de Broglie (1892-1987) - Werner Heisenberg (1901-1976) - Johannes Kepler (1571-1630) und Wolfgang Pauli (1900-1958)
Erzählungen in Chemie und Biologie: Joseph Priestley (1733-1804) und Antoine Lavoisier (1743-1794) - Justus von Liebig (1803-1873) - Friedrich Kekulé (1829-1896) - Robert Bunsen (1811-1899) und Gustav Kirchhoff (1824-1887) - Fritz Haber (1868-1934) - Otto Hahn (1879-1968) und Lise Meitner (1878-1968) - Linus Pauling (1901-1994) - Francis Crick (1916-2004) und James Watson (geb. 1928) - Linné (1707-1778), Lamarck (1744-1829) und Darwin (1809-1882) - Johann Gregor Mendel (1822-1884) - Barbara McClintock (1902-1992)
Inhaltsverzeichnis
VORWORT 7
1. PROLOG UND ÜBERBLICK 9
2. ERZÄHLUNGEN ALS BRÜCKEN ZUM MITMENSCHEN 17
3. ERZÄHLEN ALS AKTIVES EINWIRKEN 3I
4. ERZÄHLTHEORETISCHE GRUNDLAGEN 53
5. GRENZEN UND MÖGLICHKEITEN DES ERZÄHLENS 87
6. ERZAHLEN IM MATHEMATIKUNTERRICHT 103
7. ANTIKE UND PRÄHISTORISCHE WISSENSCHAFT 137
8. ERZÄHLUNGEN AUS DER PHYSIKGESCHICHTE 157
9. BILDUNGSPOLITISCHE ZWISCHENBETRACHTUNG 201
IO. ERZÄHLUNGEN IN CHEMIE UND BIOLOGIE 207
I I. EPILOG UND AUSBLICK 247
12. ANHANG: INTERVIEW UND ERGEBNISSE 253
LITERATURVERZEICHNIS 269
PERSONENVERZEICHNIS 277